Kumpel von Iso JakobsEx-FC-Talent ist jetzt Rapper – und trotzdem Nationalspieler

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Stanley Ratifo spielte von 2017 bis 2018 beim 1. FC Köln II.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Er hat beim 1. FC Köln auf den großen Durchbruch gehofft.

Stanley Ratifo (25) stand in der Saison 2016/17 vor seinem Profi-Debüt unter Peter Stöger (54). Der Stürmer hatte sich mit starken Leistungen in der U21 für die Profis empfohlen.

Das Trikot mit der Nummer 40 war schon vorbereitet, doch für einen Platz im Kader reichte es schließlich nie. Ein Grund, warum sich Ratifo für einen radikalen Kurswechsel in seinem Leben entschied.

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Stanley Ratifo verließ 1. FC Köln für die Musik

Statt es weiter im Profi-Fußball zu probieren, startete der Deutsch-Mosambikaner eine Karriere als Rapper. „Ich habe mir damals die Frage gestellt: Mache ich weiter mit Fußball oder nicht“, erzählt Ratifo dem EXPRESS: „Die Musik war schon immer meine große Leidenschaft. Ich bin damit groß geworden, mein Papa ist Musiker und war schon immer mein Vorbild. Musik hat was mit Liebe und Leidenschaft zu tun. Das ist eine Herzensangelegenheit.“

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Stanley Ratifo macht als Rapper Karriere.

„Ratifo“ feiert Erfolge als Rapper auf Spotify

Nach seiner Entscheidung verließ Ratifo nach 42 Spielen für die Miniböcke den FC und wechselte zum 1. CfR Pforzheim in die Oberliga Baden-Württemberg.

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Stanley Ratifo spielt in der Oberliga für den 1. CfR Pforzheim, hier am 3. Oktober gegen die TSG Backnang.

Dort ist sein Label und sein Musik-Studio, wo er unter dem Künstlernamen „Ratifo“ seine Hits aufnimmt. Sein größter Erfolg war bisher der Song „Lifestyle“ mit mehr als 700.000 Klicks auf Spotify.

Diese Woche veröffentlicht er seine neue Single „Homies“.

Fußball ist dabei nur noch Nebensache – zumindest auf Vereinsebene. Denn obwohl er nur noch in der 5. Liga kickt, ist Ratifo Nationalspieler von Mosambik. „An eine Profi-Karriere habe ich einen Haken gemacht, aber für mein Land zu spielen, erfüllt mich immer noch mit großem Stolz“, erzählt Ratifo.

Stanley Ratifo kämpft mit Mosambik um die Afrika-Cup-Qualifikation

Mit Mosambik kämpft Ratifo aktuell um die Qualifikation für den Afrika Cup. „Die Teilnahme an diesem Turnier ist mein letzter großer Traum im Fußball“, so Ratifo, als EXPRESS ihn am Montag in Maputo erreichte. Trotz der 0:2-Niederlage gegen Favorit Kamerun hat Mosambik in den verbleibenden zwei Partien immer noch realistische Chancen auf die Qualifikation.

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Stanley Ratifo war diese Woche mit der Nationalmannschaft von Mosambik unterwegs.

Einer der genau verfolgen wird, ob Ratifo seinen Traum wahr machen kann, ist FC-Star Ismail Jakobs (21). Die beiden verbindet seit ihrer gemeinsamen Zeit in der U21 eine Freundschaft.

Ratifo sagt: „Wir sind oft im Austausch. Ich bin unglaublich stolz auf ihn, dass er es geschafft hat. Er wird seinen Weg auch weiterhin gehen. Ich traue ihm eine große Karriere zu.“