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Epische SchlachtenDie zehn besten Box-Fights der Neuzeit

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Eigentlich wollte Wladimir Klitschko im Frühjahr 2017 gegen Tyson Fury antreten. Letztlich stieg er gegen Anthony Joshua (l.) in den Ring.

Köln – Seit jeher geht vom Schwergewichtsboxen eine besondere Faszination aus. Kämpfe von Box-Ikonen wie Muhammad Ali, Joe Frazier, Rocky Marciano, Joe Louis oder Max Schmeling sind fest im kollektiven Gedächtnis verankert.

Aber auch in den vergangenen 30 Jahren gab es zahlreiche Ringschlachten. Hier sind die Top 10 der actionreichsten Schwergewichtsfights in der Ära nach Muhammad Ali.

Platz 10: Vitali Klitschko vs. Corrie Sanders

„Die Rache des Bruders“ titelten die Zeitungen, als Vitali Klitschko auf den Südafrikaner Corrie Sanders traf. Sanders hatte ein Jahr zuvor Vitalis Bruder Wladimir überraschend stark geschlagen.

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Nun folgte der Kampf um den vakanten WBC-Gürtel. 17.320 Zuschauer sahen einen spannenden Kampf, bei dem sich Sanders früh mit knackigen linken Kontern und sehr schnellen Händen Respekt verschaffte.

Klitschko warf seine zu Beginn eher abwartende Taktik in der 3. Runde über Bord, eine „Materialschlacht“ begann. Fuß an Fuß landeten beide zahlreiche harte Treffer, doch der Ukrainer gewann zunehmend die Oberhand.

Klitschko deckte den ehemaligen WBO-Champ mit schweren Händen ein, konnte aber keinen Niederschlag landen: „Ich war überrascht, dass Sanders nicht zu Boden ging. Er nahm so viele Treffer, das war unglaublich.“

Doch die „Rache“ gelang: In der 8. Runde stemmte sich ein tapferer Sanders noch mal gegen die drohende Niederlage. Doch Klitschko landete eine rechte Gerade, die den „Sniper“ völlig durchrüttelte.

Nach weiteren harten Treffern nahm der Ringrichter Sanders aus dem Kampf.

Platz 9: Evander Holyfield vs. Michael Dokes

Als Evander Holyfield, der unumstrittene Weltmeister im Cruisergewicht, den Schritt in die Königsklasse wagte, waren zwei seiner ersten drei Gegner Ex-Champions im Schwergewicht: Pinklon Thomas und Michael Dokes.

Gegen Dokes lieferte sich „The Real Deal“ einen „Krieg“, der vom Ring Magazine als bester Schwergewichtskampf der 80er gekürt wurde.

„Dynamite Dokes“ lieferte Holyfield eine brutale Schlacht auf kurzer Distanz, die selten an Tempo verlor. Beide Boxer schlugen „Bomben“ mit dem klaren Ziel Knockout.

Die 10. Runde begann der gläubige Holyfield mit einem stillen Gebet in der Ringecke. Beim Start der Runde sah es so aus, als hätten beide ihre Munition bereits verschossen. Dann brachte Holyfield eine Linke ins Ziel, die Dokes durchrüttelte.

Der Ex-Champ im Cruiser ging in die Offensive. Nach einem weiteren schweren linken Haken brach Ringrichter Richard Steele den Fight ab.

Holyfield war endgültig im Schwergewicht angekommen. Sports Illustrated titelte: „You’re Next, Tyson“. Doch bis zum Showdown mit „Iron Mike“ dauerte es noch sieben Jahre.

Platz 8: Larry Holmes vs. Tim Witherspoon

Larry Holmes besaß den vielleicht besten Jab aller Zeiten. Doch in seiner 15. WM-Titelverteidigung traf er auf einen 25-jährigen, noch unbekannten Herausforderer, der die Strategie verfolgte, diesen Jab zu vermeiden: Tim Witherspoon.

Jim Robinson, der Coach des Underdogs, hatte zu seinem Schützling gesagt: „Wenn du ihm den Jab nimmst, dann ist er wie alle anderen Boxer.“

Auch wenn Witherspoon dies nicht mit Perfektion gelang, vermied er Holmes’ Jab besser als die meisten vor ihm. So präsentierte sich der 6-1-Außenseiter an diesem Abend in Las Vegas zäher als erwartet und brachte den „Easton Assassin“ (dt: Easton-Mörder) an den Rand einer Niederlage.

In der 9. Runde (offizielle „Round of the Year 1983“), landete „Terrible Tim“ eine harte Rechte, die Holmes’ Knie zum Wackeln brachte. Er drängte den Champ zurück und deckte ihn mit Schlägen ein.

Gerade als es so aussah, als sei der Weltmeister geschlagen, kam der 34-Jährige zurück und schockte seinerseits Witherspoon mit einer schweren Rechten – Holmes dominierte den Rest der Runde.

Nach zwölf Durchgängen siegte der Titelverteidiger knapp mit 2:1-Richterstimmen.

Platz 7: Tommy Morrison vs. Donovan Ruddock

Der Fight stand unter dem Motto „Raw Power“: rohe Kraft. Die sechs Runden, die Morrison und Ruddock den Fans an diesem Abend boten, gehören zu den spektakulärsten der jüngeren Boxgeschichte.

Bereits in der 1. Runde traf Ruddock mit einer Links-Rechts-Kombination von Aufwärtshaken  und  schickte Morrison auf die Bretter.

Doch der „Duke“ meldete sich schon im nächsten Durchgang zurück. Der 26-jährige Großneffe von US-Schauspiel-Legende John Wayne brachte seinen eigenen rechten Uppercut ins Ziel. Ruddock musste sich angeschlagen am Seil festhalten und wurde angezählt.

Danach folgte ein wahres Festival an schweren linken Haken. Morrison dominierte die 4., Ruddock die 5. Runde. Das Finish begann in der sechsten mit einem fantastischen linken Haken: Morrison landete den Konter mitten in einen Angriff von „Razor“ und schickte ihn zu Boden.

Ruddock erholte sich nicht mehr, worauf Referee Ron Lipton ihn stehend aus dem Kampf nahm.

Platz 6: Lamon Brewster vs. Siarhei Liakhovich

Als der Gong zur ersten Runde ertönt, wird den Anwesenden eines schnell klar: Die Defensive bleibt heute zu Hause. Lamon Brewster und Sergej Liakhovich liefern sich die Art von Fight, die englischsprachige Fans gerne als „War“ (Krieg) bezeichnen.

Runde um Runde landen beide schwere Treffer. Oftmals behält Herausforderer Liakhovich die Oberhand, aber Lamon Brewster, der Bezwinger von Wladimir Klitschko (2004), bleibt brandgefährlich.

In der 7. Runde landet der WBO-Champ  eine  brachiale Kombination zum Körper von Liakhovich, der zu Boden muss. Doch der Weißrusse kommt wieder auf die Beine. Er erholt sich nicht nur, sondern gewinnt noch mehrere Runden.

Am Ende siegt er einstimmig nach Punkten. Brewsters beeindruckende Siegesserie endet an diesem Tag, und der US-Amerikaner soll nie mehr zu alter Form finden: Im Kampf zieht er sich eine Netzhautablösung zu und muss am Auge operiert werden. Drei seiner letzten fünf Kämpfe verliert Brewster.

Platz 5: David Tua vs. Ike Ibeabuchi

Seit 1985 zählt „Compubox“ Schläge bzw. Treffer in Boxkämpfen und führt dazu breite Statistiken. Bis heute steht der Rekord für geschlagene Hände in einem Schwergewichts-Fight bei 1.730 Schlägen. Aufgestellt von zwei 24-jährigen und damals noch unbesiegten Talenten in der Königsklasse: David Tua und Ike Ibeabuchi.

Der Kampf hielt über zwölf Runden ein unglaubliches Tempo. Der aus Nigeria stammende Ibeabuchi begann stark, sicherte sich die ersten vier Runden. Danach fand auch Tua besser in den Fight.

Es entwickelte sich eine echte Schlacht. Beide prügelten so viel aufeinander ein, wie man es eher von Leichtgewichtlern erwarten würde. Ibeabuchi schlug im Kampf unglaubliche 975 Mal zu. Zum Vergleich: Klitschko und Joshua feuerten in ihrer Schlacht gemeinsam 611 Schläge ab.

Nach zwölf zermürbenden Runden gewann Ibeabuchi den Rekord-Fight schließlich einstimmig nach Punkten

Platz 4: Mike Tyson vs. Evander Holyfield I

„Ich kann mich nicht an die Runde erinnern“, sagte Mike Tyson nach dem Fight. Die Rede ist von der 11. Runde in seinem ersten Duell gegen Evander Holyfield. Dort dauerte es nur 37 Sekunden, bevor Ringrichter Mitch Halpern nach einer schweren Rechten Holyfields dazwischensprang und den Fight abbrach.

„The Real Deal“ hatte die Sensation geschafft – er hatte den großen Favoriten ausgeknockt. Zuvor begann „Iron Mike“ stark und überraschte Holyfield bereits mit seinem ersten Schlag, einem rechten Cross, der den Außenseiter in die Seile schickte.

Doch der Ex-Champ im Cruiser- und Schwergewicht ließ sich nicht einschüchtern, ganz im Gegenteil. Holyfield zeigte erneut, dass er ein echter Krieger ist – und ging dahin, wohin sich nur ganz wenige in der Geschichte  trauten: in den Infight mit „Iron Mike“.

Der 34-Jährige frustrierte Tyson im Nahkampf und landete regelmäßig gute Treffer, während der WBA-Weltmeister sich zunehmend erfolglos auf schwere Einzelhände beschränkte.

Aufgrund seiner immensen Schlagkraft blieb Tyson stets gefährlich, doch Holyfield riss den Kampf immer stärker an sich und machte in der 11. Runde den Sack zu. Den Rückkampf im folgenden Jahr sollte Holyfield wieder gewinnen, doch dieser geriet zu einem Skandal-Fight, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte.

Platz 3: Vitali Klitschko vs. Lennox Lewis

Der 4-1-Außenseiter dominiert die ersten Runden und trifft Lewis mehrfach mit schweren Händen, eine Sensation bahnt sich an.

Doch der WBC-Champion, der nach dem großen Sieg gegen Mike Tyson mit dem schwersten Gewicht seiner Karriere im Ring steht, kommt in der 4. Runde deutlich besser in den Kampf. Auch Lewis landet nun starke Treffer, der Fight entwickelt sich zu einer wahren Ringschlacht.

Klitschko erleidet schwere Cut-Verletzungen im Gesicht, in den Pausen muss das Blut immer wieder gestillt werden. Nach sechs Runden empfiehlt der Ringarzt den Abbruch des Fights.

Ringrichter Lou Moret folgt dem Vorschlag – Vitali Klitschko liegt zu diesem Zeitpunkt nach Punkten in Führung. Der Ukrainer ist am Boden zerstört und protestiert lautstark, aber es nützt nichts.

Seine Verletzungen werden nach dem Kampf mit 60 Stichen genäht. Klitschko verliert zwar, doch er gewinnt die Herzen der amerikanischen Boxfans. 

Der heldenhafte Fight gegen Lennox Lewis gilt für viele als der größte in Vitali Klitschkos Karriere.

Platz 2: Anthony Joshua vs. Wladimir Klitschko

Bedenkt man, dass Joshua eigentlich Klitschkos zweite Wahl war – der Ukrainer strebte ursprünglich das Rematch gegen Tyson Fury an – verleiht dies dem Generationenduell einen noch größeren Mythos.

Nach einem ausgeglichenen Beginn nimmt der Fight in der 5. und 6. Runde mächtig an Fahrt auf. Nach einem linken Haken Joshuas muss Klitschko zu Boden – doch das Momentum wechselt noch in derselben Runde: Der 14 Jahre jüngere Brite hat sich verausgabt und wird vom langjährigen Champ schwer in Bedrängnis gebracht.

In der sechsten landet Klitschko seinerseits einen „Steelhammer“ und schickt Joshua mit einer rechten Geraden zu Boden. Zu dem Zeitpunkt sieht alles nach einem Klitschko-Erfolg aus, doch der ehemalige Grandseigneur des Schwergewichts lässt in den folgenden Runden Joshua in den Kampf zurückkommen.

„Ich hätte nach dem Niederschlag mehr machen müssen. Ich habe mich sicher gefühlt“, erklärt der Ukrainer nach dem Kampf – ein fataler Fehler. Ein erholter „AJ“ legt in der 11. Runde nach, landet einen verheerenden Uppercut, der zwei Niederschläge und das Ende dieses dramatischen Fights einleitet.

Platz 1: Evander Holyfield vs. Riddick Bowe I

Evander Holyfield und Riddick Bowe lieferten sich eine der denkwürdigsten Trilogien der Boxgeschichte. Doch es war vor allem ihr erbitterter erster Kampf, der den Fans im Gedächtnis blieb.

Die Styles beider Boxer versprachen einiges: Mit Weltmeister Bowe und Herausforderer Holyfield trafen zwei überragende Infighter mit hoher Schlagkraft aufeinander.

Doch die Erwartungen sollten übertroffen werden. Über neun Runden lang schenkten sich die Rivalen nichts, lieferten sich eine wahre Offensivschlacht.

Doch eine der besten Runden im Schwergewicht sollte noch bevorstehen: Im 10. Durchgang landete Bowe einen rechten Aufwärtshaken, der Holyfield schwer mitnahm. „Big Daddy“ suchte den K.o., konnte Holyfield aber nicht finishen.

„The Real Deal“ kam in der zweiten Hälfte zurück, landete seinerseits schwere Treffer zum Ende einer sensationellen Runde. In der elften musste Holyfield nach einer rechten Geraden zu Boden – doch zur Überraschung vieler schaffte er es wieder auf die Beine.

Der Ex-Champ im Cruisergewicht wusste, dass er nach Punkten chancenlos war, suchte deshalb in der 12. Runde den K.o. Mit einem letzten Feuerwerk gab Holyfield alles, was noch in ihm steckte, doch der 31-Jährige konnte den Fight nicht mehr drehen. Bowe war neuer Weltmeister im Schwergewicht.

Dieser Inhalt wurde uns von „Köln Sport“ zur Verfügung gestellt und erschien hier zuerst.