Countdown in Köln! Gegen Titelverteidiger Spanien wollen sich die deutschen Basketballer den letzten EM-Feinschliff holen.
EM-Generalprobe in KölnBasketball-Stars zurück in der Lieblingshalle
Nach dem Krimi von Madrid freuen sich die deutschen Basketballer auf den letzten EM-Test im Hexenkessel von Köln.
„Es ist immer etwas Besonderes, in der Lanxess-Arena zu spielen. Wir erinnern uns alle noch gerne an die Spiele dort bei der EM 2022“, sagte NBA-Star Franz Wagner vor dem finalen Vorbereitungstest gegen EM-Champion Spanien am Samstag (23. August 2025, 19.00 Uhr/MagentaSport) in der seit langem ausverkauften Halle.
Deutscher Basketball-Boom: Alles begann in Köln
Die EM-Vorrunde vor drei Jahren war so etwas wie der stimmungsvolle Anfang des deutschen Basketball-Booms. Eine Woche lang herrschten Festtage für die deutschen Korbjäger am Rhein, am Ende stand mit Platz drei bei der Endrunde in Berlin die erste deutsche Medaille seit 17 Jahren. Ein Jahr später folgte der sensationelle WM-Titel von Manila.
Von diesem weltmeisterlichen Glanz ist die deutsche Mannschaft aktuell noch ein ganzes Stück entfernt. Zwar gelang am Donnerstagabend in Madrid ein 106:105 nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Spanien. Beim vierten Sieg im fünften Testspiel zeigte das Team um Kapitän Dennis Schröder aber noch einige Schwächen.
Auch deshalb musste Deutschland gegen das im Vergleich zum EM-Titel vor drei Jahren stark veränderte spanische Team eine Extraschicht einlegen, in der Schröder zehn Sekunden vor dem Ende mit einer spektakulären Aktion den Sieg rettete. Offensiv wollte der Wurf aus der Distanz nicht fallen, nur elf von 42 Dreipunktversuchen fanden ihren Weg in den Korb. Defensiv fehlte es oft an der nötigen Abstimmung.
„105 zugelassene Punkte sind zwar viel zu viel, da müssen wir besser werden. Aber Sieg ist Sieg“, sagte Schröder. „Es war ein sehr geiles Spiel und ein guter Test“, sagte der Point Guard der Sacramento Kings, der mit 24 Punkten bester Werfer war, dem aber auch sieben leichte Ballverluste unterliefen.
Auch Wagner sucht wenige Tage vor dem EM-Auftakt im finnischen Tampere gegen Montenegro (27. August) noch seine Topform, war in der Verlängerung aber wie Schröder zur Stelle. „In der Verlängerung haben wir in den letzten Minuten sehr gute Entscheidungen getroffen“, zog Bundestrainer Alex Mumbru nach dem Sieg gegen sein Heimatland ein positives Fazit. „Wir müssen weiter an uns arbeiten. Aber der Sieg gibt uns erst einmal ein gutes Gefühl.“
Dass sich der deutsche Tross am Freitag mit guter Laune auf den Weg nach Köln machte, lag ganz besonders auch an Isaac Bonga. Der 25-Jährige vom Euroleague-Club Partizan Belgrad riss das deutsche Team mit seiner riesigen Intensität immer wieder mit und schaffte am Ende mit zehn Punkten und elf Rebounds ein Double-Double.
Bei der Europameisterschaft kann Bonga mit seinem unbändigen Willen zu einem ganz wichtigen Faktor werden. Gerade wenn langjährige Leistungsträger wie Maodo Lo, Johannes Voigtmann oder Daniel Theis nach unterschiedlichen Blessuren im Verlauf der Vorrunde weiter ihre Form suchen.
Das Trio, das nicht die komplette Vorbereitung mitmachen konnte, wird aber auf jeden Fall im Kader für Mumbrus erstes Turnier als Nachfolger von Weltmeister-Coach Gordon Herbert stehen. Zwei Spieler muss der Spanier noch streichen. Wenn der seit dem ersten Testspiel in Slowenien wegen Adduktorenproblemen aussetzende David Krämer rechtzeitig fit wird, dürfte es Nelson Weidemann und Leon Kratzer treffen. Beide kamen in Madrid schon nicht mehr zum Einsatz. (dpa)