van der PutAbschied von Kölns Eis-Legende

In hohem Alter (hier mit 83) arbeitete Bastian „Eddy“ van der Put (l.) noch täglich im Café - und bediente hier seinen aller ersten Kunden Heinz Recknagel.

In hohem Alter (hier mit 83) arbeitete Bastian „Eddy“ van der Put (l.) noch täglich im Café - und bediente hier seinen aller ersten Kunden Heinz Recknagel.

Köln- Es ist eine Kölner Eiscafé-Legende: Seit fast 60 Jahren lockt das „Eiscafé van der Put“ am Höninger Platz in Zollstock.

Wenn am 1. März die Eissaison wieder losgeht, wird einer fehlen: Firmengründer Bastian van der Put, einer der bekanntesten Eismänner Kölns - er starb mit 86 an einer Lungenentzündung.

Am Dienstag Abschied auf dem Südfriedhof. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel - und anschließend traf sich die Trauergemeinde zum Leichenschmaus im Eiscafé.

„Das wäre bestimmt im Sinne meines Vaters“, sagt Sohn Ralf (49). 150 Verwandte und Freunde waren gekommen, um sich vom Holländer, den sie liebevoll „Eddy“ nannten, zu verabschieden.

Eddy, der Eismann - gesundheitlich schon angeschlagen (Herz-Operationen, Venenleiden), kam der Firmengründer noch bis letzten Juni täglich ins Café, half bei der Eisproduktion.

Seine Leidenschaft zur kühlen Masse begann in einem Erholungsort nahe Den Haag. Der junge Bastian sah, wie jemand „Eis macht und es aus einer Garage anbietet“. Und er dachte: „So was mache ich auch einmal!“ Nur besser.

Bis zum ersten eigenen Café sollten Jahre vergehen: Zum Ende des Zweiten Weltkriegs kam Bastian van der Put zunächst als Dolmetscher für die Alliierten nach Köln, lernte hier seine spätere Ehefrau Edith kennen.

Und fand sein berufliches Glück - Starthilfe kam von den Amis: „Über die konnte er Kühlungsaggregate kaufen“, erzählt sein Sohn. 1948 eröffnete van der Put das erste Lokal an der Breminger Straße in Zollstock, zog ein Jahr später an den Höninger Platz, um von dort aus sein naturbelassenes Eis anzubieten.

Heute betreibt Sohn Ralf drei Eislokale. „Unvorstellbar, dass mein Vater nicht mehr da ist. Er hat mir das Wissen weitervererbt. Nicht mal die Mitarbeiter kennen alle Zutaten. Nur noch meine Mutter und ich kennen das Rezept“, so Ralf van der Put traurig. Das Rezept werde in einem Banksafe gelagert...