Toter Fortuna-BossJean Lörings Schloss zum Schnäppchenpreis

Jean Löring (†70)

Jean Löring (†70)

Köln - Das Schlösschen in der Eifel war die geheime Schaltzentrale von Südstadt-Held Jean Löring (†70).

In den 80er und 90er Jahren feierte die feine Kölner Gesellschaft auf dem 600-qm-Anwesen des langjährigen Fortuna-Bosses „Schäng“ Löring in Nideggen (Rureifel) rauschende Feste.

Die Gäste schliefen in Zimmern mit Deckengoldverzierung und atemberaubendem Blick, im Bad Goldarmaturen, nach dem Saunagang gab es in der Bar Kölsch. Und im Sommer suchten die Gäste des Self-made-Mans Abkühlung im Swimmingpool.

Die große Zeit der Fortuna ist Geschichte, Löring ist seit vier Jahren tot. Seine Firma ging den Bach runter, er starb 2005 an Krebs. Nur die Immobilie ist noch da. Und keiner kauft sie.

Seine Witwe Käthe sprach davon, aus dem Schloss ein Trainingsgelände für die Fortuna zu machen. Nichts geschah. Das Schloss steht leer, die Parkanlage ist ungepflegt. 2004 hatte das Amtsgericht Düren den Verkehrswert auf 2,9 Mio Euro festgelegt.

Dann versuchte der Lindenthaler Nobel-Makler Engel & Völkers das Ex-Heiligtum des Südstadt-Königs zu vermarkten. Für 1,85 Mio €.

„Nach vier Jahren haben wir das Objekt auch im Hinblick auf die Wünsche der Familie ausgelistet“, so Makler Michael Maus, der auch die Eifel-Villa eines Dürener Großindustriellen und Promi-Objekte im Hahnwald vermitteln kann.

Die Gläubigerbank will das Schloss jetzt für 995.000 € abgeben. Ein Schnäppchen. Wenn man goldene Bäder mag und renovieren kann.