Leiche untersuchtDummse Tünn: Frau starb nach Embolie

Dummse Tünn und seine Ehefrau Ruth.

Dummse Tünn und seine Ehefrau Ruth.

Köln - Er ist eine der letzten kölschen Legenden. Anton Dumm (71), alias Dummse Tünn. Der harte ehemalige Berufsboxer und Unterweltkönig trauert. Denn seine geliebte Ruth (61) starb jetzt an einer Lungenembolie.

Der Mann mit den Fäusten aus Stahl machte mehr Schlagzeilen in den 60er und 70er Jahren als mancher Popstar.

Vor allem durch die „Schlacht am Ring“ wurde Dummse Tünn bekannt - als er sich eine wilde Prügelei mit seinem Erzrivalen Schäfers Nas (Heinrich Schäfer †) am Friesenplatz lieferte. Auch als Bodyguard von Romy Schneider wurde er berühmt.Jetzt sitzt der Pferdeliebhaber einsam auf seinem kleinen Anwesen in Brück und schaut sich Fotos aus vergangenen Zeiten an. „Hier, das ist das letzte Foto mit Ruth bei einer Party,“ erzählt er dem EXPRESS.

„Seine“ Ruth hatte Karnevalsdienstag über Atemnot geklagt. „Da bin ich sofort zu ihrem Hausarzt und habe eine Überweisung für das Krankenhaus geholt“, erinnert sich Tünn. Doch als er nach Hause kam, lag Ruth, ehemalige Besitzerin des „Rather Hofs“, tot im Wohnzimmer. Tünn erklärt: „Sie hatte sich ihre Nase blutig geschlagen, als sie umfiel.“ Das reichte der Kripo, um ihre Leiche zu beschlagnahmen. „Das hatte nichts damit zu tun, dass es die Ehefrau von Dummse Tünn war“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Baldes.

Vielmehr sei das Blut an der Nase Anlass gewesen, die Tote genauer in der Gerichtsmedizin zu untersuchen. Doch dort stellte man den natürlichen Tod durch Wasser in der Lunge fest.„Wir kannten uns 25 Jahre und waren elf Jahre verheiratet. Sie war ein Schatz“, erzählt der kleine stämmige Mann mit den hellwachen Augen. „Als ich 1996 in Bielefeld im Knast brummte, fuhr sie jeden Monat 2000 Kilometer hin und her, um mich zu besuchen. Das machte sie zweieinhalb Jahre lang.“

Sehnsuchtsvoll schaut Dummse Tünn immer wieder auf die unzähligen Zeitungs-Schlagzeilen aus seinen wilden Zeiten, als er das Leben in vollen Zügen genoss. Damals war er ein richtiger Frauenheld, immer umgeben mit wunderschönen Blondinen. Denn auf die stand er besonders.

Am 22. Februar wird er seine Ruth beerdigen. Sie war eine seiner vielen Blondinen - aber „meine wertvollste...“