„Eine Provokation“Italienisches Café bietet 70-Cent-Espresso an – unter einer Bedingung

Espresso steht in Rödermark (Hessen) in einer Tasse fertig zum Genießen da.

Ein Café in Italien bietet seinen Espresso zu einem günstigeren Preis an, wenn Kundinnen und Kunden selbst aktiv werden (Symbolfoto).

Für kleine, zusätzliche Services berechnen einige Restaurants mehrere Euro Aufschlag. Ein italienisches Café macht nun genau das Gegenteil.

von Luisa Maria Stickeler (ls)

Die Inflation macht auch vor der Gastronomie nicht Halt. Die Preise für ein Essen im Restaurant sind vielerorts gestiegen – und auch für einen Kaffee müssen Kundinnen und Kunden tiefer in die Tasche greifen.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern sind die Preise gestiegen. Um Kaffee-Liebhaberinnen und Kaffee-Liebhaber dennoch zu locken, haben sich die Betreiber eines kleinen Cafés in Norditalien etwas überlegt.

Italien: Café bietet Espresso für 70 Cent an

Kosten wollen sie nicht am Produkt, sondern am Service sparen – und bieten ihren Espresso auf diese Weise für gerade einmal 70 Cent an. Vor wenigen Tagen machte das „Bottega del caffè“ in der Gemeinde Millesimo bei Savona seine Aktion in den sozialen Medien öffentlich.

Doch es gab nicht nur positive Reaktionen. Schließlich erhalten Kundinnen und Kunden ihren Espresso für den Preis nur, sofern sie eine eigene Tasse, einen eigenen Löffel und sogar eigenen Zucker mitbringen.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage zu Italien teilnehmen:

Ganze 50 Cent kann die Kundschaft auf diese Weise sparen – mit Tasse kostet der Espresso 1,20 Euro.

Gegenüber dem Turiner Tagblatt „La Stampa“ erklärte der Betreiber: „Unsere Idee ist eine Provokation, aber wir wenden den Sonderpreis wirklich an. Die Initiative entstand, nachdem wir tagelang über das Lokal in Finale Ligure, das einer Mutter für einen leeren Teller zwei Euro berechnet hatte, nachgedacht hatten. In unseren Gesprächen war es um die steigenden Ausgaben für die Kaffeebohnen, um die hohen Strom- und Wasserrechnungen und nicht zuletzt um jene für die Gehälter der Mitarbeiter gegangen.“

Hier kannst du die Betreibenden des Cafés sehen:

Auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X sorgt die Aktion für Diskussionen. Auch hier gab es Nutzerinnen und Nutzer, die angetan von der Aktion waren – aber ebenfalls einige, die dem Schnäppchen nichts abgewinnen konnten. So schrieb ein User: „Dann gehe ich zum Kaffeevollautomaten.“ 

Eine Nutzerin riet den Kritikerinnen und Kritikern, einfach selbst in die Tasche zu greifen und einen eigenen Espressokocher für zu Hause zu kaufen. 

Ob Kritik oder Begeisterung: Das „Bottega del caffè“ hat mit seiner Aktion jedenfalls viel Aufmerksamkeit gewonnen und dürfte sich über den einen oder anderen Gast mehr freuen.