Comeback des TrendgetränksGalt Bubble Tea nicht als krebserregend?

Das Trend-Getränk Bubble Tea ist zurück.

Bubble Tea war schon mal ein Mega-Trend. Jetzt ist er zurück! Manche Shops bieten sogar Eiskaffee mit den glibberigen Kugeln aus Tapioka an. Das Symbolfoto entstand am 31. März 2021 in Tübingen.

Ein beliebtes Sommergetränk feiert sein Comeback. Der Bubble Tea ist zurück. Aber warum wurde Bubble Tea damals verboten? Woraus bestehen eigentlich die bunten Perlen? Hier mehr über das Trendgetränk erfahren.

von Alexandra Miebach (mie)

Köln. Es ist bunt, schmeckt fruchtig süß und ist dazu noch „instagrammable“, also perfekt für coole Instagram-Fotos – Bubble Tea ist das Trendgetränk des Sommers. Moment, das kommt Ihnen bekannt vor? Ja, da haben Sie Recht, denn der Trend ist nicht neu.

Vor gut zehn Jahren schossen schon mal etliche Bubble-Tea-Shops aus dem Boden der Deutschen Innenstädte, nur kurze Zeit später verschwanden sie fast restlos wieder von der Bildfläche. Warum dann jetzt das Comeback?

Bubble Tea: Der neue Hype aus den sozialen Medien

Seit kurzem eröffnen überall wieder die Shops mit den süßen Tee-Mischgetränken. Schuld daran könnte unter anderem die sozialen Medien sein. Bei TikTok trinkt gerade gefühlt jeder Zweite die bunten Drinks, bei Instagram werden Rezepte ausprobiert und gepostet.

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Nora Dittrich von der Verbraucherzentrale NRW hat noch weitere mögliche Erklärungen: „Wir vermuten, dass das erneute „Aufflammen“ des Hypes an den bestehenden Trends zu „Snacking“ und „To Go“ und dem Produkterlebnis durch das eigene Zusammenstellen verschiedener Komponenten wie Tapiokaperlen, Popping Bobas, Jellys liegt.“ Aber was steckt hinter dem Trend-Getränk mit den merkwürdigen Glibberkugeln?

Was ist Bubble Tea?

Bubble Tea ist ein Getränk auf Basis von gesüßtem grünem Tee oder Schwarz-Tee, der mit Fruchtsirup oder Milch gemischt wird.

Tapiokaperlen sind ein wichtiger Bestandteil von Bubble Tea.

In Bubble Tea kommen entweder fruchtige Perlen aus Saft und Alginat oder, wie hier auf dem Symbolfoto, Tapioka-Perlen.

Hinein kommen bunte Kugeln aus Tapiokamehl oder Kugeln aus Alginat, die innen flüssig sind und beim Draufbeißen zerplatzen. Zudem befinden sich in den bunten Mischgetränken oft Farbstoffe und künstliche Aromen.

Woher kommt Bubble Tea?

Ursprünglich kommt Bubble Tea aus Taiwan. 2012 verbreitete sich der Trend auch in Deutschland – sogar Fast-Food-Riese McDonald’s verkaufte den bunten Tee. 2013 verschwanden viele der Läden aber wieder.

Warum wurden Bubble-Tea-Geschäfte damals geschlossen?

2013 hatten Wissenschaftler der RWTH Aachen vor erhöhtem Krebsrisiko durch den Verzehr von Bubble Tea gewarnt. Die Warnung wurde später aber von Sachverständigen des Verbraucherministeriums NRW und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe widerlegt. Da hatte der Konsum aber schon stark nachgelassen.

Ist der Konsum von Bubble Tea gefährlich?

Besonders für Kleinkinder kann es gefährlich werden, so das Bundesministerium für Risikobewertung schon 2012 in einer Stellungnahme. „Insbesondere bei Kindern bis zum Alter von vier Jahren besteht die Gefahr, dass Fremdkörper leicht in die Lunge verschluckt werden. Begünstigt wird dies, wenn Bubbles mit einem Strohhalm eingesaugt werden.“

Zudem weist die Verbraucherzentrale NRW auf den Koffeingehalt hin: „Eine Tasse schwarzer Tee (150 ml) kann ca. 20 bis 60 mg Koffein enthalten.“ Da Bubble Teas gerne in größeren Getränkeeinheiten angeboten werden, sollten Kinder und Jugendliche auf die Koffein-Menge achten.

„Für Kinder und Jugendliche gelten drei Milligramm pro Kilo Körpergewicht als Einzeldosis oder über den Tag verteilt als gesundheitlich unbedenklich. Aber auch Erwachsene sollten das süße Getränk nur in Maßen genießen“, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Bereits ein Becher enthält bis zu 500 Kilokalorien, kann damit eine Hauptmahlzeit ersetzen.“

Bubble Tea: Kann man auch selber machen

Bubble Tea lässt sich zu Hause (gesünder) selber machen. Die Kugeln kann man fertig kaufen und sie dann mit ungesüßtem Tee oder Fruchtsaft mischen. Oder Sie machen die Bubbles einfach selbst.

Für 5 Portionen:

  • 1 g Alginat
  • 250g Früchte nach Wahl
  • 1,5 g Calciumlactat
  • 250 ml Wasser

So geht’s:

  • Früchte fein pürieren, 1/3 mit Alginat mischen und glatt rühren. Den Rest der pürierten Früchte gut unterrühren (es dürfen keine Klumpen entstehen). Die Mischung ca. 30 Minuten ruhen lassen. Calciumlactat in Wasser auflösen.
  • Die Frucht-Alginat-Mischung in eine Pipette füllen und in die Wasser-Calciumlactat-Lösung tropfen. Eine Minute darin kochen lassen. Die fertigen Perlen vorsichtig in ein Sieb schütten und mit Wasser abschrecken. Fertig!

Wie beim Bubble Tea: Trends kommen immer wieder

Einige Trends kommen nach Jahren nochmal zurück. Warum das so ist? Ein möglicher Grund: Junge Generationen verbinden einen bestimmten Lifestyle mit älteren Trends, den sie gerne nachahmen wollen – so wie z. B. der Hippie-Stil, der nicht nur modisch nachgeahmt wird, sondern auch heute mit einer gewissen Leichtigkeit und Unbeschwertheit verbunden wird.

Viele sehen wiederkehrende Trends aber auch als pure Form der Nostalgie. So freuen sich Ältere einfach, wenn Teile aus ihrer Jugend wiederkehren – und so schöne Erinnerungen wach werden.

Trends, die gerade ihr Comeback feiern:

  • Neonfarben aus den 80ern
  • Grunge Look, Plateau-Sneaker und bauchfreie Tops aus den 90ern
  • Bunte Retro-Sonnenbrillen
  • Polaroidkameras, Einwegkameras mit Film und Analogfotografie
  • Tamagotchis
  • Retro-TV-Sendungen wie „Friends“, „Sex and the City“ oder „Der Prinz von Bel-Air“