Klage in MilliardenhöheHarte Vorwürfe gegen Apple – wurde die iPhone-Leistung absichtlich reduziert?

Das Logo des Technologieunternehmens Apple ist am Apple Store in der Innenstadt zu sehen, hier im Januar 2022 in München.

Britische Verbraucherschützer und Verbraucherschützerinnen drohen Apple mit einer Milliarden-Klage.

Es ist ein böser Verdacht von britischen Verbraucherschützerinnen und -schützern: Werden ältere iPhone-Modelle von Apple etwa absichtlich langsamer eingestellt?

Ein nagelneues iPhone lockt meist mit vielen neuen Funktionen. Geworben wird außerdem mit einer Akkulaufzeit von bis zu 29 Stunden. Auffällig ist jedoch, dass nach dem Gebrauch über einen längeren Zeitraum, die Akkukapazität benutzter Geräte oft deutlich nachlässt. So muss das Smartphone oder Tablet nach mehreren Monaten Gebrauch oft häufiger an das Ladegerät angeschlossen werden, als noch zu Beginn.

Britische Verbraucherschützer und Verbraucherschützerinnen haben dieses Phänomen nun vor allem bei iPhones der Marke Apple beobachtet. Die Folge: Dem US-Unternehmen droht in Großbritannien eine Klage in Milliardenhöhe!

Vorwürfe gegen Apple durch britische Verbraucherschützer und -schützerinnen

Der Vorwurf: Apple soll die Rechengeschwindigkeit bestimmter iPhone-Modelle absichtlich gedrosselt haben. Wie „Die Presse“ berichtete, habe der Konzern dazu „heimlich“ per Software die Leistung bestimmter Modelle zurückgefahren.

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Im Namen britischer Nutzerinnen und Nutzer beantragte ein Verbraucherschützer deshalb die Zulassung einer Schadenersatzklage über umgerechnet 1,8 Milliarden Euro plus Zinsen!

Apple wies die Vorwürfe jedoch zurück. Das Unternehmen streite ab, dass die Akkus des iPhone 6s bis auf eine geringe Anzahl von Modellen nicht defekt gewesen seien. Um der Klage entgegenzuwirken, habe das US-Unternehmen einen kostenlosen Tausch der betroffenen Gräte angeboten.

Auch den Vorwurf, dass Apple per Software die Leistung ausgewählter Geräte beeinflusse, wies der Konzern zurück. Das Software-Update, welches vor allem auf den Umgang mit älteren Akkus oder solchen mit geringer Ladung zugeschnitten gewesen sei, soll die Leistung des iPhone 6s nur um zehn Prozent verringert haben.

Leistungsreduktion bei Apple-Geräten bereits seit längerem bekannt

Bereits im Jahr 2017 stand die Vermutung im Raum, dass Apple die Leistung seiner Geräte über die Jahre absichtlich reduziere. In einer Stellungnahme gegenüber dem US-Technikportal Techcrunch bestätigte der Konzern damals, dass Apple ältere iPhone-Modelle zwar langsamer werden lasse, dies jedoch aus einem bestimmten Grund passiere. 

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„Lithium-Ionen-Akkus sind weniger in der Lage, Spitzenstrombelastungen zu liefern, wenn sie bei Kälte, niedriger Batterieladung oder im Laufe der Zeit altern. Dies kann dazu führen, dass das Gerät unerwartet heruntergefahren wird, um seine elektronischen Komponenten zu schützen“, schrieb Apple damals in seinem Statement.

Dabei gehe es in erster Linie darum, die Symbiose aus angemessener Akkulaufzeit, Leistung und Komponentenschutz zu wahren. Dies sei der Grund, weshalb der Prozessor bei manchen Geräten gedrosselt werde. Übliche Arbeitsprozesse dauern dadurch zwar länger, es wird aber verhindert, dass sich das Gerät unter diesen Bedingungen unerwartet abschaltet, so Apple. (js)