Hafermilch„Öko-Test“ guckt genau hin: Welche Produkte sind schlecht für die Nieren?

Alternative zu Milch: Hafermilch erfreut sich bei vielen großer Beliebtheit. Zumal sie laktosefrei und gut fürs Klima ist. Doch wie haben die einzelnen Produkte abgeschnitten? Unser Archivbild wurde 2020 aufgenommen.

Alternative zu Milch: Hafermilch erfreut sich bei vielen großer Beliebtheit. Zumal sie laktosefrei und gut fürs Klima ist. Doch wie haben die einzelnen Produkte abgeschnitten? Unser Symbolbild wurde 2020 aufgenommen.

Obwohl selbst der Duden von Hafermilch spricht, dürfen Hersteller sie offiziell nicht so nennen. Dabei wird sie immer beliebter. Die Macher der Zeitschrift „Öko-Test“ haben jetzt herausgefunden, dass das Getränk besser ist als sein Ruf.

Frankfurt am Main. Ob im Kaffee, im Müsli oder im Teig – in vielen Bereichen ersetzt die Hafermilch bereits die klassische Kuhmilch. Doch was steckt in der Milch, die keine ist? Von vielen wird Hafermilch ja noch immer belächelt. Einige denken, dass sie durch Pestizide sogar schädlich für Menschen sein kann.

Doch tatsächlich ist Hafermilch besser als ihr Ruf bei Skeptikern: Die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 11/2021) fand nämlich fast nur Gutes heraus.

Hafermilch: „Öko-Test“ bewertet Geschmack und Klimafreundlichkeit

Öko-Test“ berichtet Ende Oktober 2021 über die Vorzüge von Hafermilch: „Gut 70 Prozent weniger schädliche Klimagase – so viel spart die Produktion von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch ein. Gut für die Umweltbilanz ist außerdem, dass Hafer regional erhältlich ist. Er wächst in den gemäßigten Breiten, und sein Anbau verbraucht so relativ wenig Wasser. Und natürlich leiden für Hafermilch ganz sicher keine Kühe.“

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Von 32 getesteten „Hafer“- oder „Haferdrink“-Marken haben alle Produkte den Geschmackstest bestanden und davon sensationelle 27 auch den Test in Sachen Inhaltsstoffen. Das Ergebnis ist überzeugend und eher selten für „Öko-Test“-Kenner: Für das Segment Hafermilch gab es letztlich 27 Mal das Urteil „sehr gut“. Der Preis lag zwischen 95 Cent und 2,65 Euro pro Liter. Das sind Beispiele für Haferdrinks, die sehr gut abschnitten:

  • Haferdrink von Voelkel
  • Naturland Bio Haferdrink Natur (dm Drogeriemarkt)
  • Bio Primo Haferdrink Natur (Müller Drogeriemarkt)

Was für Verbraucher sicherlich beruhigend ist: In keinem der Drinks wurden das Schwermetall Cadmium noch das in der Getreideproduktion häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat gefunden.

Hafermilch bei Öko-Test: Zusatzstoffe und schädlich für Nieren

Aber trotzdem ist nicht jede Hafermilch wirklich perfekt: Die Tester kritisieren in fünf Fällen unnötige Vitaminzusätze, Deklarationsmängel oder umstrittene phosphathaltige Zusatzstoffe, die bei Einnahme großer Mengen den Nieren schaden können. Dafür gab es am ende Abzüge und dementsprechend dreimal die Note „gut“ und zweimal „befriedigend“. Die Schlusslichter bei „Öko-Test“ sind diese beiden Haferdrinks, die viel Phosphat und zugesetzte Vitamine enthielten:

  • Oatly!
  • Alpro Hafer original

Bei den zugesetzten Vitaminen handelte es sich bei den meisten Produkten um Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin D. Das sei völlig unnötig in einem Haferdrink. Denn Vitamin B2 bekommen auch veganer ausreichend, wenn sie Vollkornprodukte oder Broccoli essen. Und Vitamin D gewinnt der Körper durch Tageslicht.

Übrigens kann man auch mit Hafermilch schönen Milchschaum zaubern. „Öko-Test“ hatte sich auch spezielle Barista-Varianten von Haferdrinks genauer angeschaut: „Der Schaum war zwar nicht so dicht und cremig wie der von Kuhmilch, aber auch nach sechs Minuten waren noch zwei Drittel und mehr von der Schicht vorhanden. Auch die beiden nicht als Barista beworbenen bildeten Schaum“, heißt es im Bericht. Das Geheimnis sei ein bestimmter Anteil an Öl, der der Hafermilch zugesetzt werde. Offenbar ist Hafermilch auch für Liebhaber von Kaffee-Spezialitäten eine brauchbare Alternative. (dok mit dpa)