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„Erschreckend"Stichprobe: 70 Prozent der Leberwürste mit Hepatitis-Viren verseucht

Leberwurst liegt in einer Metzgerei in der Auslage. EineStichprobe hat ergeben, dass 70 Prozent der Leberwürste mit Hepatitis-Viren verseucht sind.

Leberwurst liegt in einer Metzgerei in der Auslage. Eine Stichprobe hat ergeben, dass 70 Prozent der Leberwürste mit Hepatitis-Viren verseucht sind.

Untersuchte Stichproben von handelsüblichen Leberwurstsorten haben wirklich Unappetitliches ergeben. 

Berlin. Da vergeht Leberwurst-Fans doch gleich der Appetit: Das rbb-Verbrauchermagazin „Super.Markt“ hat Stichproben von Leberwurstsorten aus Supermärkten, Discountern und Bioläden zur Untersuchung ins Labor geschickt. Das Ergebnis ist wirklich ekelhaft.

In sieben von zehn Proben wurde das Hepatitis E-Virus nachgewiesen. Das heißt, 70 Prozent der Stichprobe aus handelsüblichen Leberwürsten sind mit dem Erreger verseucht.

„Wir wissen zwar, dass die Belastung in den letzten Jahren zugenommen hat, aber dass so viele Proben wirklich Viren aufweisen, das ist schon erschreckend", kommentiert Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Berlin die Analyse.

Alles zum Thema Robert Koch-Institut

Hepatitis E-Virus kann zu schwerer Erkrankung führen

Das Hepatitis E-Virus wird vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel übertragen. Es kann zu schweren Leberentzündungen beim Menschen führen. Seit Jahren steigen die Fallzahlen der Hepatitis E-Erkrankungen in Deutschland rasant an.

Deshalb haben das Robert-Koch-Institut, die Universität Tübingen und das Bundesinstitut für Risikobewertung 2020 nach den Ursachen dafür geforscht. Prof. Dr. Reimar Johne vom Bundesinstitut für Risikobewertung: „Hintergrund ist, dass wir wissen, dass dieses Virus vor allem in Hausschweinen und in Wildschweinen sehr weit verbreitet ist, und dass man sich über den Verzehr von Lebensmitteln von diesen infizierten Tieren auch infizieren kann.“

Die Hersteller berufen sich unterdessen auf die sichere Herstellung der Leberwurst durch Erhitzen. Deshalb seien die Viren zwar noch nachweisbar, es gehe aber keine Gefahr von ihnen aus. Ein Restrisiko sei jedoch nicht auszuschließen, warnt Britta Schautz und kritisiert, dass gefährliche Erreger, ob tot oder lebendig, überhaupt nicht ins Essen gehören.

Verbraucherzentrale kritisiert Leberwurst-Hersteller

„Viren haben in Lebensmitteln überhaupt nichts zu suchen. Sie kommen da auch in der Regel nicht vor. Und genau das müssen die Hersteller ausschließen, indem sie ihre Rohprodukte gut kontrollieren und natürlich auch im Endprodukt sicherstellen, dass keine Viren vorhanden sind, die den Verbraucher schädigen könnten,“ erklärt Schautz.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät deshalb: „Wer sicher gehen will und der gerade zu einer hochempfindlichen Risikogruppe gehört, der sollte im Zweifel auf den Verzehr auch solch einer Leberwurst verzichten." (red)