SpritsparenExperte gibt Tipps, wie Autofahrende effizient Kraftstoff sparen können

Ein Auto der ADAC-Autovermietung fährt über eine Landstraße in Richtung Sonnenuntergang.

Der Blick auf die Tankstellen-Anzeige tut den Autofahrerinnen und -fahrern momentan ziemlich weh. Zum Glück gibt es wirkungsvolle Maßnahmen zum Spritsparen. Das Symbolbild ist aus dem Jahr 2022.

Die Preise an den Tankstellen schnellen in die Höhe, die Autofahrerinnen und Autofahrer sind verzweifelt. Es gibt allerdings einfache Tricks, mit denen sich der Spritverbrauch deutlich reduzieren lässt.

Die Fahrt an die Tankstelle tut momentan mehr weh denn je: Die Spritpreise sind seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar in die Höhe geschnellt – und das schlägt sich im Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher nieder!

Autofahrerinnen und Autofahrer müssen entsprechend versuchen, ihren Spritverbrauch irgendwie zu drosseln. Einige kamen in den vergangen Tagen sogar auf die kreative, wenngleich nicht sonderlich sinnvolle Idee, ihren Tank mit Speiseöl statt Benzin zu befüllen ...

Doch wie funktioniert das Spritsparen am besten? EXPRESS.de hat bei Thomas Müther vom ADAC Nordrhein nachgefragt. Ganz allgemein gilt: Je schneller ich fahre, desto höher ist auch der Kraftstoffverbrauch meines Autos!

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Spritsparen: Das Tempo spielt eine wesentliche Rolle

Sprit lässt sich mit einer möglichst gleichmäßigen Fahrweise im höchsten Gang sparen. Es sollte also darauf geachtet werden, die Geschwindigkeit – solange es nicht zwingend notwendig ist – einigermaßen konstant zu halten. Der Grund: Häufige Beschleunigungsvorgänge steigern den Spritverbrauch ebenso wie hohe Geschwindigkeiten.

Dennoch variiert der Kraftstoffverbrauch bei erhöhtem Tempo je nach Modell und Ausstattung des Wagens. Zu Demonstrationszwecken hat der ADAC im Jahr 2020 einen Test zum Spritverbrauch bei einem Golf durchgeführt: Auf der Landstraße verbraucht der Golf bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h 5,1 Liter, auf der Autobahn bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h schon 6,9 Liter. Das entspricht einem satten Plus von 35 Prozent!

In der Stadt beträgt der Verbrauch bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h 5,5 Liter, was einem Plus von 8 Prozent im Vergleich zur Fahrt mit 90 km/h auf der Landstraße entspricht.

Am niedrigsten ist der Spritverbrauch, wenn das Auto auf einer Autobahn zwischen 80 und 100 km/h fährt. Fürs Überholen von Lastern oder Bussen ist eine Geschwindigkeit von 100 bis 120 km/h empfehlenswert.

Wichtig: Auf der Autobahn sollten die Fahrerinnen und Fahrer in Sachen Spritverbrauch eine Geschwindigkeit von 120 km/h im besten Fall nicht überschreiten. Besonders bei Geschwindigkeiten jenseits der 120 km/h steigt der Spritverbrauch überproportional stark an, denn dann macht sich der Luftwiderstand immer deutlicher bemerkbar.

Der durchschnittliche Spritverbrauch eines Mittelklassewagens erhöht sich um bis zu zwei Drittel, wenn er mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h anstatt mit nur 100 km/h bewegt wird. Je nach Fahrzeugart kann man bei Tempo 160 bis 180 aber sogar bis zu doppelt so viel Sprit verbrauchen als bei Tempo 100.

Spritsparen: Kurze Strecken sollten vermieden werden

Logisch: Wer das Auto stehen lässt, verbraucht überhaupt keinen Kraftstoff. Es ist also immer ratsam, sich darüber Gedanken zu machen, ob eine Autofahrt Sinn ergibt oder ob es auch andere Optionen zur Fortbewegung gibt. Dies gilt insbesondere für kurze Wege.

Denn: Wenn der Motor noch kalt ist, wird besonders viel Sprit verbraucht. Kurze Wege sollten daher – wenn möglich – zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Das Tolle: In der Stadt ist eine Strecke von bis zu fünf Kilometern mit dem Rad schneller zurückzulegen als mit dem Auto - und zudem natürlich umweltschonender. Des Weiteren ist die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr im urbanen Raum zumeist wesentlich besser als in ländlichen Regionen.

Sollte sich trotzdem für eine Autofahrt innerhalb des Ortes entschieden werden, ist es spritsparend, bei einer roten Ampel den Motor auszuschalten – insofern das nicht sowieso schon automatisch geschieht.

Spritsparen: Das Gewicht des Autos und die Uhrzeit des Tankens im Auge behalten

Die Rechnung ist einfach: Umso so mehr Gewicht im Auto durch die Gegend transportiert wird, umso höher ist der Kraftstoffverbrauch.

Die Ursache für diesen Effekt ist die Massenträgheit: Es wird nämlich mehr Energie benötigt, um das Fahrzeug zu beschleunigen. Bereits 100 Kilo Zusatzlast ergeben bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch. Es ist also durchaus ratsam, das Auto regelmäßig zu entrümpeln und den Kasten Bier direkt nach dem Einkauf auszuladen, anstatt die unnötige Fracht zum fünften Mal von A nach B zu transportieren.

Übrigens sollten die Inhaberinnen und Inhaber eines Autos auch die Uhrzeit im Blick haben, denn dann stellen sie fest, dass sich erhebliche Preisunterschiede im Tagesverlauf beobachten lassen. Am günstigsten ist Kraftstoff in der Regel nämlich zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr. Am teuersten wird es in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr.

Tipps vom ADAC: So sparen Sie Sprit

  • Nutzen Sie das Auto nur, wenn es wirklich sein muss.
  • Entrümpeln Sie ihren Wagen vor der Fahrt.
  • Obwohl es kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen gibt, ist es sinnvoll, das Tempo moderat zu halten.
  • Vermeiden Sie häufige Geschwindigkeitswechsel, sondern halten Sie das Tempo.
  • Schalten Sie frühzeitig in den nächsten Gang.
  • Verzichten Sie beim schnellen Fahren auf das Öffnen von Seitenfenstern oder dem Schiebedach.
  • Schalten Sie an der roten Ampel den Motor aus.
  • Tanken Sie zu den richtigen Uhrzeiten.
  • Nutzen Sie kein Speiseöl, um damit den Tank zu befüllen.
  • Schalten Sie unnötige elektrische Energieverbraucher/Komfortgeräte aus.
  • Achtung: Sparen Sie niemals an der Beleuchtung, am Scheibenwischer oder an der Scheibenheizung und damit an Ihrer Sicherheit! (jm)