Bezaubernd, aber giftigSo pflegt ihr die Lieblingsblume von König Charles III.

Der Rittersporn ist ein Hingucker - er blüht im Juni.

Nicht nur im Beet fühlt sich Rittersporn wohl: Hier wurden verschiedene Sorten in einen alten Holzzuber gepflanzt und schmücken mit Bauerngarten-Flair die sommerliche Terrasse oder den Balkon.

Er heißt auch „blauer Ritter der Rosen“, ist Lieblingsblume von König Charles III. und Zierde in jedem Staudenbeet: Pflanz- und Pflegetipps für den Rittersporn. 

von Stefanie Monien  (smo)

Der Rittersporn ist ein Garten-Klassiker, macht sich auch gut zum Beispiel zwischen Rosen, Sommer-Margeriten oder Rutenhirse. Weil die blühende Schönheit aber je nach Sorte leider auch ein wenig kapriziös daherkommen kann, gibt es hier Tipps zur Pflege der prachtvollen Staude.

Lateinisch heißt der Rittersporn Delphinium (weil die noch nicht ganz geöffneten Blüten an einen Delfin erinnern sollen), obwohl er doch zu den Hahnenfußgewächsen gehört. Den Namen Rittersporn verdankt er dem Heiligen Georg, dem Drachentöter. Dem soll, kurz nachdem er die „Bestie“ unschädlich gemacht hatte, der Legende nach eine blaue Blume aus dem Stiefelsporn gewachsen sein. Wie ritterlich! König Charles III. hat an seinem Landsitz Highgrove viele Rittersporne eigenhändig in die Erde gesetzt.  Rund um Charles' Krebserkrankung wurde 2024 eine palasteigene Taskforce eingesetzt. Ihr Name: „Operation Delphinium“ ...

Rittersporn: Giftig, aber so schön!

Doch zurück zur Pflanze: Egal ob Delphinium oder Rittersporn – die traditionell blaue Blume erfreut sich seit mehreren hundert Jahren großer Beliebtheit in unseren Gärten. Und das, obwohl die Staude giftig ist und 2015 zur „Giftpflanze des Jahres“ gekürt wurde. Insbesondere in den Samen stecken u. a. die Alkaloide Elatin und Delphinin – aber wir wollen den Rittersporn ja nicht essen, sondern nur bewundern.

Zwischen Anfang Juni bis August lassen sich die spektakulären Blüten in Farbschattierungen vom klassischen Blau über Violett und Rosa bis hin zu Weiß bestaunen. Wer seinen Garten bienen- und hummelfreundlich gestalten möchte, sollte Rittersporn-Sorten mit ungefüllten Blüten (z. B. „Malvine“) wählen. Rittersporn fühlt sich wohl an hellen, leicht feuchten, humus- und nährstoffreichen Standorten – genau wie bei Clematis sollte man auch bei Delphinium den Fuß beschatten, damit es die Pflanze schön kühl hat. Vollsonne mag Rittersporn nicht.

Rittersporn Delphinium Piccolo und Rose Léonardo da Vinci

Traumpaar: Tiefblauer Rittersporn (hier die Sorte Delphinium x belladonna „Piccolo“) und die zartrosa, blühfreudige Strauchrose „Leonardo da Vinci“ (wird seit 1993 gezüchtet; ist leider nicht bienenfreundlich).

Wird die Pflanze aus dem Container ins Beet (oder in den Kübel) gesetzt, ist es wichtig, den Wurzelballen gut zu wässern. Am besten in einen Eimer mit Wasser tunken, warten wenns nicht mehr blubbert, ist der Ballen gut durchfeuchtet. Nicht zu tief einpflanzen, denn Rittersporn ist ein klassischer Flachwurzler. Nach der Blüte sorgt ein beherzter (!) Rückschnitt auf rund zehn Zentimeter überm Boden für eine weitere Blüte im Spätsommer.

Weltweit gibt es rund 400 Rittersporn-Arten, unsere Gartenexemplare sind laut NABU fast alle Hybriden.

  1. „Elatum-Hybriden“ sind die Abkömmlinge des Hohen Rittersporns der Alpen, sie werden bis zu zwei Meter hoch.
  2. „Pacific-Hybriden“ werden nicht ganz so groß, haben dafür spektakuläre, gefüllte Blüten. Schön fürs Auge, leider wertlos für Nützlinge.
  3. „Belladonna-Hybriden“ mittelhoch und stärker verzweigt. Die asiatische Sorte Delphinium semibarbatum ist die einzige Gelbblühende, mit ihren Blüten wird Seide gefärbt.

Grundsätzlich sollte Rittersporn immer festgebunden werden, damit Wind und Regen die fragilen, blütenbeladenen Stängel nicht umknicken. Hübsche Rankstäbe gibt es z. B. aus Cortenstahl, wer eine Bauerngarten-Optik möchte, kann Einzelstaketen nehmen. Rittersporn passt nicht nur hervorragend zu Rosen aller Art und Farbe, sondern auch zu:

  1. Schafgarbe (Achillea)
  2. Sonnenbraut (Helenium)
  3. Sommer-Margeriten (Leucanthemum)
  4. Taglilien (Hemerocallis)
  5. Rutenhirse (Panicum)
  6. Fetthenne (Sedum telephium)
  7. Glockenblumen (Campanula lactiflora)
  8. Storchschnabel (Geranium)
  9. Roter Mohn (Papaver)

Bitte nicht in die Nähe von Phlox oder Astern setzen, die Wurzeln der Pflanzen schädigen sich gegenseitig!

Leider ist Rittersporn besonders für Minierfliegen, Schnecken und Milben ein Festmahl, wird öfter von Echtem Mehltau oder der Schwarzfleckenkrankheit befallen. In diesem Fall alle betroffenen Pflanzenteile entfernen und im Hausmüll (!) entsorgen.