Fast wie Atlantis7 versunkene Städte, die man besuchen kann

Taucherin bei versunkener Jesus-Statue in Florida.

Weltweit gibt es zahlreiche versunkene Städte und Relikte, wie diese Statue in Florida.

Versunkene Städte faszinieren die Menschheit jeher. Wir verraten 7 sagenumwobene Orte, die man teilweise sogar besuchen kann.

von Nicola Pohl (npo)

Vom Meereswasser umspülte Tempel, antike Badehäuser, pompöse Statuen und Säulen oder verlassene Gebäude eines Piratenhafens: Rund um die Welt gibt es auch neben dem sagenumwobenen Atlantis eine Vielzahl an verlorenen Orten, die vom Wasser verschluckt wurden.

Wir zeigen sieben versunkene Städte von Griechenland über Japan bis nach Deutschland. Einige sind sogar so gut erhalten, dass man sie im Urlaub per Tauchgang erkunden kann. Zwar nicht das richtige Atlantis, aber mindestens genauso aufregend!

1. Die versunkene Stadt Shi Sheng in China

Die chinesische Stadt Shi Sheng, auch als die sogenannte Löwenstadt bekannt, war einst ein kultureller und historischer Hotspot. Im 7. und 8. Jahrhundert erlebte die alte Stadt ihren Höhenflug. Als 1959 der Xin’an-Damm erbaut wurde, wurde Shi Sheng von einem künstlichen See verschluckt. Heutzutage kann die versunkene Stadt von Tauchern erkundet werden. Ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man zwischen den mystischen Ruinen mit ihren Drachen- und Löwenfiguren und den alten Pflastersteinstraßen hindurchtaucht.

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2. Baiae in Italien gehört zu den versunkenen Städten

Der ehemalige Ferien- und Badeort Baiae lag ganz in der Nähe vom heutigen Neapel und war bekannt für seine Heilquellen. In der reichen Stadt des antiken Roms befanden sich zahlreiche Villen, sogar von Kaiser Julius Cäsar, sowie römische Bäder und Saunen. Vulkanische Aktivitäten sorgten schließlich dafür, dass Baiae nach und nach ins Meer abrutschte und das Wasser die pompösen Statuen und Verzierungen verschlang. Noch heute sind die Überbleibsel der versunkenen Stadt im klaren Wasser zu erkennen. Ein Archäologiepark lädt zum Entdecken der Ruinen ein.

3. Versunkene Städte: Berich in Deutschland 

Versunkene Städte in Deutschland?! Ja, um mystische Ruinen hautnah zu erleben, muss es nicht immer in die Ferne gehen. Neben sagenumwobenen verloren Städten wie Vineta in der Ostsee, Rungholt in der Nordsee oder Fall in Bayern gehört auch Berich im Edersee zu den besonderen Schauplätzen. 

Das ehemalige Dorf lag in der Nähe des Schloss Waldeck in Hessen. Mit dem Bau der Edertalsperre wurde jedoch klar, dass die kleine Ortschaft unter dem Wasserspiegel des neuen Stausees liegen würde. 1914 wurde Berich daher nach Neu-Berich umgesiedelt. Doch auch heute kann man noch einige Ruinen der versunkenen Stadt im Edersee sehen, wenn der Wasserstand besonders niedrig ist.

4. Die versunkene Pyramide Yonaguni-jima in Japan

Die mysteriöse, versunkene Pyramide wurde 1985 entdeckt. Und zwar südlich der japanischen Insel Yonaguni. Nach wie vor ist ihre Herkunft ein echtes Rätsel für die Wissenschaft. Die Theorien reichen von den Überbleibseln einer 5000 Jahre alten, versunkenen Stadt bis hin zur Annahme, dass es sich um eine natürliche Entstehung aus Sandstein handeln könnte.

Doch ganz egal, welchen Ursprung das beeindruckende Relikt auch hat: Für Taucherinnen und Taucher ist dieses mystische Gebäude unter dem Meeresspiegel definitiv einen Besuch wert!

5. Versunkene Städte: Herakleion/Thonis in Ägypten

Herakleion war eine antike Handelsstadt und Pilgerstätte für Gläubige in der Bucht von Abukir, ganz in der Nähe von Alexandria in Ägypten. Vor rund 1200 Jahren soll ein Erdbeben eine Überschwemmung ausgelöst haben, welche die ganze Stadt im Meer versinken ließ.

Schließlich fand man heraus, dass es sich bei Herakleion ebenfalls um die antike Stadt Thonis handelt, die nur aus alten Schriften bekannt war. Bei der Entdeckung der versunkenen Stadt im Jahr 2000 fand man alte Tempelanlagen, Münzen, Schiffswracks und sogar mumifizierte Tiere.

6. Der versunkene Piratenhafen Port Royal in Jamaika

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, wie Captain Jack Sparrow aus Fluch der Karibik einen alten Piratenhafen zu erkunden? Ganz ist das heutzutage zwar nicht mehr möglich, aber ein Besuch lohnt sich dennoch.

Port Royal lockte zur Zeit der britischen Herrschaft mit seinen vielen Kneipen, Spielhallen und Läden viele Piraten an. Ein Erdbeben sorgte 1692 schließlich dafür, dass der sandige Untergrund abrutschte und der Piratenhafen vom Meer verschluckt wurde.

Heute sind die Reste, die nicht versanken, Teile eines kleinen Fischerdorfs. Außerdem gibt es wenige Kilometer entfernt den neu errichteten Hafen Kingston. 

7. Versunkene Städte: Pavlopetri in Griechenland

Pavlopetri war eine griechische Hafenstadt, deren meiste Gebäude bereits während der Bronzezeit erbaut wurde. Einige Funde deuten sogar darauf hin, dass es die Stadt bereits während der Jungsteinzeit (etwa 300 v. Chr.) gegeben hat. Das macht sie zu einer der ältesten versunkenen Städte, die der Menschheit bekannt ist. Pavlopetri liegt im Süden des Peloponnes, vor der Küste Lakoniens und wurde vermutlich nach und nach vom steigenden Meeresspiegel überschwemmt. 

Die mystische Stätte liegt heutzutage nur etwa vier Meter unter dem Meeresspiegel und ist noch immer erstaunlich gut erhalten. Da das Wasser klar ist, kann man hier perfekt tauchen oder einfach mit Schnorchel und Taucherbrille schwimmen, um die alten Ruinen zu erkunden.