Die Trauminseln im Mittelmeer ächzen unter den Touristenmassen und schlagen Alarm. Nach dem Vorbild von Venedig könnten nun auch sie Eintrittsgeld verlangen.
Urlaubs-SchockBeliebte griechische Inseln wollen jetzt Eintritt kassieren

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Menschen genießen das Meer an einem Strand in Griechenland. (Symbolbild)
Schluss mit lustig auf den Trauminseln! Atemberaubende Strände und malerische Sonnenuntergänge locken jedes Jahr Millionen Urlauberinnen und Urlauber nach Griechenland. Doch während der Massentourismus die Kassen füllt, explodieren die Kosten. Jetzt ziehen die Verantwortlichen die Reißleine!
In einem Brandbrief an die Regierung in Athen fordern 34 Inseln knallhart: Wir wollen eine Gebühr für Tagesgäste! Wie die griechische Zeitung „Kathimerini“ berichtet, wurde dieser drastische Schritt vom Regionalverband der Gemeinden der Südägäis beschlossen. Klares Ziel: Wer die Insel nur für ein paar Stunden besucht, soll zur Kasse gebeten werden.
Der Grund für den Aufstand ist klar: Die griechischen Inselparadiese sind völlig überlastet. Die Infrastruktur bricht unter der Last der vielen Touristinnen und Touristen zusammen.
34 griechische Inseln Eintritt von Touristen kassieren
Täglich verstopfen Tausende Besucherinnen und Besucher die Straßen, leeren die Wasserspeicher und produzieren Müllberge – ohne dafür einen Cent an die Gemeinden zu zahlen. Die Belastung ist enorm, besonders durch steigende Stromkosten und den hohen Energiebedarf für Entsalzungsanlagen, die für viele Inseln überlebenswichtig sind.
Für Urlauberinnen und Urlauber bedeutet das: Der Traumurlaub könnte teurer werden! Denn viele Inseln stoßen längst an ihre Grenzen. Die neue Abgabe soll das Problem lösen. Einige gehen sogar noch weiter und wollen ein knallhartes Limit für Tagesgäste einführen.
Die lokalen Politikerinnen und Politiker schlagen Alarm: Ohne zusätzliches Geld können sie die Grundversorgung in der Hauptsaison nicht mehr garantieren.
Getroffen von der neuen Gebühr wären vor allem Tagesgäste, die mit Fähren oder Kreuzfahrtschiffen ankommen. Da sie nicht auf den Inseln übernachten, zahlen sie bisher auch keine Beherbergungssteuer, aus der wichtige lokale Dienstleistungen finanziert werden.
Auf diesen beliebten Inseln könnte der Tagesausflug bald extra kosten: Agathonisi, Amorgos, Anafi, Andros, Antiparos, Arkoi, Astypalea, Folegandros, Ios, Kalymnos, Karpathos, Kasos, Kastellorizo, Kea (Tzia), Kimolos, Kos, Kythnos, Leipsoi, Leros, Milos, Mykonos, Naxos, Nisyros, Paros, Patmos, Rhodos, Santorin, Serifos, Sifnos, Sikinos, Symi, Syros, Tilos und Tinos.
Konkret ist eine Gebühr von „drei Euro pro Kopf“ im Gespräch. Eleftherios Papakalodoukas, der Bürgermeister von Symi, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen die Besucher, aber wir können die Kosten nicht mehr allein tragen.“
Ganz neu ist die Idee nicht. Auf den griechischen Inseln gibt es bereits Tourismusgebühren wie die Klimaschutzabgabe und die Übernachtungssteuer. Diese wurde erst 2025 erhöht und kann in der Hauptsaison bis zu acht Euro pro Nacht betragen.
Vorreiter sind Insel-Hotspots wie Santorin und Mykonos: Dort müssen Kreuzfahrtpassagiere schon seit 2025 eine Abgabe von 20 Euro pro Person zahlen, um die Kosten für Müllentsorgung und Nahverkehr zu decken. (red)