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So schön, so unterschätztDarum lohnt ein Besuch bei den Nachbarn

Eine trutzige Burg steht auf einem einzelnen Berg über einer kleinen Stadt

Das Wahrzeichen von Esch-sur-Sûre (Esch-Sauer) ist die Burgruine. Von hier hat man einen tollen Rundblick über das Städtchen, um das die Sauer in einem sanften Bogen fließt.

Luxemburg haben viele gar nicht auf der Urlaubsliste. Das sollte sich ändern, denn das kleine Land trumpft ganz groß auf.

Es hat die Burg bereits im Namen und auch sonst wartet Luxemburg mit altehrwürdigen Gemäuern auf. Dazu jede Menge faszinierende Natur, hübsche Städtchen, leckeres Essen und nette Menschen: Wir waren zu Besuch in unserem Nachbarland. Das klein, aber oho viele so gar nicht auf der Ausflugs- oder Reiseliste haben. Völlig zu Unrecht!

Was macht der gemeine Rheinländer, wenn es ihn in die Natur zieht? Klar, er fährt in die Eifel. Kann man machen (weil's dort schön ist), aber wer etwas weiter westlich fährt, kann in Luxemburg Burgen und Panoramen satt bestaunen.

  1. Esch-sur-Sûre: Alte Häuser schmiegen sich in den engen Gassen des Burgbergs aneinander. Hoch über der Flussbiegung der Sauer wacht die Ruine der 774 errichteten Burg. Ziemliche Kraxelei, dafür entschädigt der tolle Rundblick. Für die Strapazen belohnen kann man sich in einem der Restaurants oder mit Kaffee und Törtchen im Café „Schmaach Ëm de Séi a mei“ (okay, man muss den Namen ja nicht aussprechen). Wassersportfans kommen im ein Kilometer entfernten Obersauer-Stausee auf ihre Kosten.
  2. Vianden: Wieder so ein hübsches Städtchen, in dem es über altes Kopfsteinpflaster hoch hinauf zu einem ehrwürdigen Gemäuer geht. Die Burg Vianden ist eine der größten feudalen Residenzen der Romanik und Gotik in Europa. Vom Ufer der Sauer führt Luxemburgs einziger Sessellift (15 Euro/Erwachsene; 9 Euro Kinder) hinauf auf den Burgberg. Das Schloss, das zum UNESCO-Welterbe gehört, hat bis 31. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, danach von 10 bis 16 Uhr (Eintritt: 13 Euro; 4 Euro für Kinder bis zwölf Jahren).

Luxemburg: Paradies für Wanderer

  1. Diekirch: Es ist die Stadt, in der das gleichnamige und in Luxemburg populäre Bier gebraut wird und die den Esel als Wahrzeichen hat (unübersehbar, egal, wohin man geht, überall Grautiere in den verschiedensten Varianten). Die 1978 eröffnete Fußgängerzone, übrigens die erste Luxemburgs, lädt zum Flanieren und Schlemmen ein, z. B. in der Brasserie „Bei Louis“ mit einem „Alpen Burger“ samt Grillchampignons und Raclette-Käse (20,50 Euro). Hier gibt es auch traditionelle luxemburgische „Kniddele“ (eine Art Kreuzung aus Mehlklößchen und Nudeln) mit Speck (18,50 Euro). Das ganze Jahr über ist jeden dritten Dienstag im Monat von 8 bis 12 Uhr ein lebhafter Markt auf der Place Guillaume Kluuster.
  2. Museen: In Diekirch gibt es derer gleich vier. Eines zur Geschichte des Ortes, dann das Brauereimuseum (geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr; Eintritt ab 8 Euro; Ticket wird online gebucht). Und im Nationalmuseum für Militärgeschichte geht es in erster Linie um die Ardennenschlacht des Zweiten Weltkriegs (geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr; 5 Euro; 3 Euro für „Kinder“ von 10 bis 18 Jahren). Automobil-Fans kommen im „Nationalen Konservatorium für historische Fahrzeuge“ voll auf ihre Kosten. Neben der Dauerausstellung läuft bis Mai 2026 die Sonderausstellung „Eleganza su Strada“ über ikonische Zwei- und Vierräder aus Italien. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr (5 Euro; 3 Euro für alle von 10 bis 18 Jahren). Tipp: Mit der Luxemburg-Card hat man in vielen Museen und Sehenswürdigkeiten ermäßigten oder freien Eintritt.
  3. Wandern: Ja bitte! Der berühmte Mullerthal Trail führt auf 112 Kilometern durch die bezaubernde Kleine Luxemburger Schweiz. Wir haben uns für den 10,5 Kilometer langen lokalen Rund-Wanderweg B1 entschieden – mit Start/Ziel an der Burg Beaufort. Durch das Naturwaldreservat Saueruecht mit tollen Ausblicken und bizarren Felsformationen gehts auf dem letzten Stück durchs wildromantische Haupesch- und Halerbaachtal. Proviant mitnehmen, es wird recht anstrengend!
  1. Übernachten: Wir waren mit dem Wohnmobil auf dem malerisch an der Sauer gelegenen Campingplatz „Im Aal“ (29 Euro für die Nacht inkl. Strom & Hund). In Diekirch haben wir für 33 Euro auf dem „Camping de la Sûre“ übernachtet.
  2. Das nervt: Recht volle Wanderwege aber nun gut, es waren halt auch noch Sommerferien, in der Nebensaison sicherlich leerer.
  3. Das bleibt: Die Erkenntnis, dass der Rheinländer auch über die Eifel hinaus ein tolles „Da-fahr-ich-übers-Wochenende-hin“-Ziel hat!

Zauberhaftes Luxemburg: So komme ich hin

Die schnellste Route führt in rund 2:15 Stunden von Köln über die A1 und A4 via Verviers (E25) und dann über die N84 nach Esch-sur-Sûre. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung nach Vianden und Diekirch (und alles top beschildert).

Landschaftlich schöner (und mit ca. 3:30 Stunden länger) unterwegs ist man auf der Route über Bad Münstereifel, Blankenheim, Stadtkyll und Arzfeld. Ab Ennerschlenner geht es dann immer der Sauer entlang.