Sehenswürdigkeiten in NeapelPornokunst und Dolce Vita – Tipps abseits der Touristenpfade

Neapel Blick vom Castel Sant'Elmo mit Vesuv im Hintergrund

Einfach atemberaubend! Blick vom Castel Sant’Elmo herab auf die Stadt. Im Hintergrund thront der Vesuv. Von hier aus kann man auf der anderen Seite auch bis nach Capri, Ischia und zu den Phlegräischen Feldern sehen.

Neapel – Dolce Vita am Fuße des Vesuvs. Wir stellen Sehenswürdigkeiten auch außerhalb der Touristenströme vor und verraten den ein oder anderen Geheimtipp. 

von Marie Schäfers (mjs)

Bella Napoli? Die Stadt am Vesuv hat einen schlechten Ruf. Müll, Mafia, Taschendiebe – vieles davon ist längst im Griff, die Polizei und Militär sind allgegenwärtig, da fühlt man sich sicher. Und die Stadt selbst hat wunderschöne Ecken und Ausblicke. Man muss sich nur auf eine der italienischsten Städte Italiens einlassen, dann ist es Dolce Vita pur.

Das Leben hat nun mal seine rauen Seiten, die hat Neapel eben auch, aber auf die muss man sich ja nicht ständig nur fokussieren. Mehr genießen, weniger jammern, so lebt man eben in einer Stadt, die ständig in Gefahr ist, vom nächsten Vulkanausbruch weggefegt zu werden. Das macht halt demütiger.

Neapel: Sehenswürdigkeiten und Blick bis nach Capri

Übernachten: Fußläufig zur U-Bahn und der Einkaufsstraße Via Toledo liegt das Bed-and-Breakfast „Le Corti del Re“. Die meisten Zimmer haben große Terrassen, sind top modern (DZ ab ca. 90 Euro). Frühstück (nichts Besonderes, normal für Italien) gibt's sogar ans Bett! Wer nachts lärmempfindlich ist, sollte Ohrstöpsel mitnehmen, das gilt für die gesamte Stadt.

Panorama genießen: An sonnigen Tagen mit der Funicolare (Standseilbahn) zur Sehenswürdigkeit Castel Sant'Elmo hinauffahren und die Aussicht genießen. Ein magischer Platz, der die Größe und besondere Lage der Metropole verdeutlicht, der Blick geht bis nach Capri und Ischia.

Danach durch die engen und rummeligen Gassen des Quartieri Spagnoli zurücklaufen. Hier vielleicht nicht gerade das Portemonnaie unvorsichtig in der hinteren Hosentasche stecken lassen (sollte man eh nie und nirgendwo machen!).

Sehenswürdigkeiten in Neapel: Pornokunst aus der Antike

Unbedingt besuchen: Das Museo Archeologico Nazionale hat beeindruckende Schätze zu bieten (z. B. das Alexander-Schlacht-Mosaik und viele Funde aus dem nahen Pompeji). Leider sind sie zum Teil lieblos präsentiert. Trotzdem reinschauen, auch ins Gabinetto Segreto (Geheimkabinett) mit Pornokunst aus der Antike.

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Skurriler Anblick: In Neapel sollte man auch unter die Stadt schauen, die Katakomben sind legendär. Tiefer und größer, aber auch voll sind die Katakomben von San Gennaro. Weniger frequentiert, aber nicht minder morbid-faszinierend ist der Friedhof Fontanella (Eintritt kostenlos).

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Kultur: Eine Führung im Opernhaus Teatro San Carlo sollte man sich nicht entgehen lassen (auf Englisch), besser ist noch, man schaut sich eine Oper in diesem Außen-pfui-innen-hui-Gebäude an (ist tatsächlich bei vielen Gebäuden in Neapel so).

Sehenswürdigkeiten in Neapel: Tipp für Preisbewusste

Spartipp: Die Artecard Campania gewährt kostenlosen bzw. reduzierten Eintritt in Museen sowie für die antiken Sehenswürdigkeiten in Pompeji und Herculaneum. Sie kostet 32 Euro für drei Tage, man kann dafür auch noch gratis in der Region Bus und Bahn fahren. Es gibt sie u.a. im Ticketshop in der Galleria Umberto I., die man eh gesehen haben muss.

Essen und Trinken: Die Quintessenz Neapels. Pizza muss in ihrer Wiege sein, bei „Starita“ in Materdei am besten einmal klassisch „Margherita“ und eine frittierte Pizza (fettig macht glücklich) bestellen. Hier ist's hektisch, wie in vielen Restaurants in der Stadt.

Dolci in Neapel

Wer Süßes mag, wird Neapel lieben. Das Gebäck ist einfach ein Gedicht.

Man kann sich aber auch günstig durch Neapel an Straßenständen und Co. durchsnacken. Unbedingt Sfogliatella probieren, eine warme Blätterteigtasche mit Ricottafüllung, Zimt und Orangenblütenaroma. Touris rennen dafür ins teure „Caffè Gambrinus“, gegenüber in der kleinen Bäckerei „Carraturo“ ist's auch lecker und günstiger. Mittags gibt es fast überall Drei-Gang-Menüs für einen schmalen Taler – im Vergleich zu abends. 

Neapel: Sehenswürdigkeiten und Shopping par excellence

Das nervt: Die Straßen sind Stolperfallen (gucken, wo man hintritt und flache Schuhe mitnehmen). Der Verkehr ist abenteuerlich (Bei „Rot“ fahren? Hier ist's normal).

Das bleibt: Kleider, Maßanzüge, schicke Handtaschen und andere modische Souvenirs (Neapel ist ein wahres Shoppingparadies).

So komme ich hin: Direkt-Flüge gibt es ab Düsseldorf und Köln-Bonn z.B. mit Eurowings. Vom Airport aus nimmt man sich am besten ein Taxi in die Innenstadt. Ein Mietwagen ist in Neapel komplett überflüssig (keine Parkplätze, beängstigende Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer). U-Bahnen (sehr sauber, wunderschöne Stationen) und Busse sind zuverlässig, die Tagestickets sind super günstig (4 Euro).