Notstand auf den KanarenUrlaub könnte jetzt wesentlich teurer werden: „Es kann nicht sein!“

Der Ort La Laguna im Nordosten von Teneriffa.

Auf den Kanaren herrscht Wasserknappheit. Das betrifft jetzt auch Reisende. Das Foto zeigt den Ort La Laguna im Nordosten von Teneriffa am 12. Januar 2023.

Auf den Kanaren herrscht starke Wasserknappheit. Das betrifft jetzt auch Touristinnen und Touristen, denn ihr Urlaub dürfte nun teurer werden.

von Dominik Ahrweiler (da)

Die Kanarischen Inseln leben vom Tourismus. Jährlich zieht es zahlreiche Menschen dorthin, die sich besonders gern Teneriffa und Fuerteventura anschauen.

Die Inseln haben jedoch ein großes Problem: die Wasserknappheit. Teneriffa hat nun sogar den Dürre-Notstand ausgerufen und leitete mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung der Notlage ein. Das heißt auch, dass Urlauberinnen und Urlauber in die Pflicht genommen werden.

Kanaren: Wasser für Touristen bald teurer?

Wer demnächst Urlaub auf Teneriffa macht, muss unter jetzt mit höheren Ausgaben rechnen, denn wegen der fortwährenden Trockenheit wird jetzt nämlich auch das Trinkwasser knapp. Das heißt, es muss Wasser gespart werden, was auch Auswirkungen auf die Preise haben könnte.

Wie „Teneriffa News“ berichtet, sollen unter anderem Hotels und Golfanlagen als eine mögliche Maßnahme mehr Geld für Wasser bezahlen. Dieser Aufpreis würde dann vermutlich an die Touristinnen und Touristen weitergegeben werden.

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„Es kann nicht sein, dass in dieser Situation Golfplätze den gleichen Preis für Wasser bezahlen wie Landwirte und Viehzüchter“, sagt Insel-Präsidentin Rosa Dávila.

Weiter erklärt sie, die Regierung der Insel habe die Kontrolle über der Wasserversorgung übernommen und wolle einen angemessenen Umgang mit der Ressource erreichen, sodass man innerhalb von vier Jahren wieder eine stabile Versorgung gewährleisten kann.

Dürre: 75 mögliche Maßnahmen entwickelt

Die Notsituation wird mit großer Ernsthaftigkeit angegangen. Das sieht man an den zahlreichen möglichen Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Dürre entwickelt wurden - ganze 75 an der Zahl.

Neben den angezogenen Preisen soll auch die Erweiterung der Entsalzungsanlage in Granadilla de Abona auf dem Plan stehen. 

Vorerst soll die Notstandsregelung für die kommenden sechs Monate gelten. Wenn sich die Lage jedoch nicht ausreichend bessern sollte, kann diese auch um weitere sechs Monate verlängert werden.

Das Thema Tourismus auf den Kanaren sorgt bereits seit einiger Zeit für heftige Diskussionen. Die Einheimischen haben zuletzt vermehrt gegen den Massentourismus demonstriert und dazu aufgerufen, die Inseln vorerst nicht mehr zu besuchen.

Die Gründe für den Unmut bei den Anwohnenden sind vielseitig. Die Hauptgründe für die Wut sind aber der fehlende Wohnraum und die Zerstörung der Umwelt durch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher.