Mehr Irland geht nichtZwischen Pub und Klippen: Dublin live erleben

Pub in Dublin: Temple Bar, das beliebte Ausgehviertel

Beliebtes Party-Ziel: In Temple Bar brummt das Leben, es ist das wohl lebhafteste Viertel der irischen Hauptstadt Dublin.

Die irische Hauptstadt hat so viel zu bieten, dass ein Kurztrip allemal lohnt. Und vergleichsweise kühl ist es „auf der Insel“ obendrein.

von Christian Knop (knop)

Wer Musik liebt, ist hier richtig. Wer gerne Bier trinkt, ist hier richtig. Wer Geschichte atmen möchte, ist hier aber auch richtig. Und wer an einer grünen Steilküste entlang wandern möchte, ist hier erst recht richtig. Dublin bietet ein Rundum-Spaßpaket für einen Kurz-Trip in die irische Hauptstadt. Auf geht’s...

Stephen ist grün im Gesicht und seine Haare leuchten in Orange. Im Gesicht trägt er ein seliges Lächeln. Stephen steht in der „Temple Bar“ in Temple Bar, Dublins Spaß-Viertel Nummer eins. Es ist nachmittags, kurz nach fünf. Der Pub platzt aus allen Nähten. Ein Musiker bringt den Laden in Schwung. Es wird wie in den umliegenden Pubs lauthals gesungen und viel getrunken. Die Stimmung kocht. Stephens Freunde sorgen dafür, dass er immer ein volles Glas in der Hand hält.

Dublin: Am Trinity büffelten Samuel Beckett und Chris de Burgh

Zehn Fußminuten entfernt, das Gegenteil. Ruhe. Ehrfurcht. Die letzten Besucher betreten die Bibliothek der altehrwürdigen Trinity-Universität, die 1592 gegründet wurde. Der Lehrtempel ist einer der führenden in Europa und hat weltweit einen guten Ruf. Die Schriftsteller Oscar Wilde und Samuel Beckett drückten hier die Schulbank. Auch Popstar Chris de Burgh war am Trinity eingeschrieben.

Rund 21 Euro zahlen Erwachsene, um einen Blick in das berühmte „Book of Kells“ zu werfen und dann in die 65 Meter lange und zwölf Meter hohe gewölbte Halle zu wechseln. Dort allein stehen 200.000 Bücher und zeugen von der Kraft der geschriebenen Wörter.

Von der Kraft des Windes zeugen die Klippen von Howth. 20 Minuten mit dem Zug raus aus Dublin an die Küste rauf auf die Halbinsel. Möwen kreischen, die Wellen schlagen an die Felsen. Es riecht nach frischem Fisch.

Auf dem Wasser nimmt ein Kreuzfahrtschiff Kurs auf Dublins Hafen. 50 Meter höher wandern Naturfreunde bis zum Leuchtturm, lassen sich zweimal nass regnen und tauchen von da aus über einen Rundweg ins Landesinnere ein. Wild und grün.

Küste bei Howth vor Dublin (Irland)

Beliebtes Wander-Ziel: Der Leuchtturm auf den Klippen bei Howth

Der nächste Gegensatz befindet sich in Dublins Boomtown entlang des Flusses Liffey. Hier schießen Büro-Gebäude aus dem Boden. Kräne behindern den Blick in den Himmel, sogar am Wochenende wird malocht. Die Stadt brummt, ist modern, digital auf der Höhe und zieht Fachleute aus aller Welt an. Google hat hier wie Microsoft, Facebook und Yahoo sein Hauptquartier in Europa aufgeschlagen.

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Am Ufer des Liffey erinnert indes ein Denkmal an die große Hungersnot zwischen 1845 und 1849. Eindringlich und mahnend als Zeichen für eine traurige Vergangenheit. Eine Million Menschen starben damals infolge mehrerer Missernten durch die damals neuartige Kartoffelfäule.

Zurück in Temple Bar, kurz vor 23 Uhr. Stephen hat mit seinen Freunden mehrere Male den Pub gewechselt und muss mittlerweile gestützt werden, die Farbe im Gesicht ist verschmiert. Ein Kumpel richtet ihm die Hosenträger. Für Stephen ist der Tag beendet, für das Party-Volk noch längst nicht.