Achtung, fiese Betrugsmasche mit „Spiegel-Trick“So kannst du dich im Urlaub schützen

Symbolbild eines Außenspiegels

Der Außenspiegel gehörte zu den fragilsten Teilen des Autos, was sich geschickte Kriminelle zu nutzen machen. 

Der „Spiegeltrick“ ist eine Trickbetrug-Masche, die sogar in voller Fahrt auf der Autobahn angewendet werden kann. Dies hat ein Paar aus Graz (Österreich) am eigenen Leib erfahren müssen. Doch wie genau funktioniert der Trick und was kann man dagegen machen?

von Frederik Steinhage (ste)

Trick-Betrüger machen sich so ziemlich jeden Bereich des Lebens zu eigen und versuchen für sich Profit daraus zu schlagen. Jedoch ist die Autobahn ein Ort, wo wohl die wenigsten damit rechnen, Opfer eines Trick-Betrugs zu werden.

Ein Ehepaar aus Österreich hat nun auf teure Art und Weise gelernt, dass man selbst auf der Fahrt in den Urlaub nicht sicher ist vor gewieften Kriminellen. Dabei nutzen die Täter einen kaputten Außenspiegel als Werkzeug für ihre Betrugsmasche. Doch auch vor dem Start der Urlaubsreise sollte man sich bereits vor Betrugsmaschen in Acht nehmen.

So funktioniert der „Spiegeltrick“ 

Franz S. und seine Ehefrau berichteten dem News-Portal „Heute.at“ von dem Vorfall. Ein weißer BMW setzte demnach zum Überholvorgang an, kurz danach spürte das Paar einen Schlag am Auto.

Im Anschluss zog der BMW vorbei und deutete auf seinen kaputten Außenspiegel. Mit diesem Vorwand lotste der Täter das Paar auf einen nahegelegenen Parkplatz, wo er den beiden eine Schramme an ihrem eigenen Fahrzeug präsentierte. Diese nutzte der Täter als Beweis dafür, dass der kaputte Spiegel bei einer Kollision zwischen den beiden Autos entstanden ist. 

Zusätzlich setzte er das Ehepaar unter Druck gesetzt, indem er den beiden ein 800-Euro teures Ersatzmodell von Ebay präsentierte. Laut Aussagen von Franz S. schlug der BMW-Fahrer vor, die Problematik ohne Polizei oder Versicherung zu lösen, was dazu führte, dass das Pärchen ihr gesamtes Bargeld, knapp 560 Euro, an den Täter gab.

Dashcam-Aufnahmen decken Betrugsmasche auf

Nach dem Vorfall werteten Franz S. und seine Frau die Aufnahmen ihrer Dashcam aus, die sich im Auto befand. Diese ergaben klar und deutlich, dass der Spiegel des BMWs bereits kaputt war. Ebenfalls ist auf der Aufnahme erkennbar, dass der Täter bereits nach einem potenziellen Opfer Ausschau gehalten hat.

Der ÖAMTC, der österreichische ADAC, erklärt, wie die Masche genau funktioniert. Die Täter würden in der Regel das ausgewählte Fahrzeug mit einem Stein oder ähnlichem bewerfen, um den Schlag auszulösen. Wenn das potenzielle Opfer hält, kommt eine Spezialkreide zum Einsatz, um die vermeintliche Schramme am Auto aufzumalen. Nun muss nur noch Druck auf das Opfer ausgeübt werden, um sie zu einer direkten Barzahlung zu nötigen. Eine Strafverfolgung ist im Anschluss extrem schwierig. 

Weiter gibt der ÖAMTC an, dass dieses Vorgehen bereits seit mehreren Jahren auf italienischen Straßen etabliert sei. Als Empfehlung spricht der Verband aus, entweder direkt Kontakt mit der Polizei aufzunehmen oder die Fahrt einfach fortzusetzen und sich nicht auf die Lockversuche der Täter einzulassen.