Achtung an Land und im WasserImmer mehr gefährliche Tiere an beliebten Urlaubsorten in Europa

Ein Rotfeuerfisch.

Immer mehr gefährliche Tiere breiten sich in Europa aus. Das Foto zeigt einen Rotfeuerfisch im März 2015.

An immer mehr beliebten Urlaubsorten vermehren sich gefährliche Tiere – auch in Europa. Hier gilt besondere Vorsicht für Reisende!

von Dominik Ahrweiler (da)

Invasive Arten sind nicht nur für die anderen Tiere, sondern auch die Menschen vor Ort gefährlich. In der Mittelmeerregion vermehren sich zurzeit zahlreiche dieser Arten und können eine echte Bedrohung für Reisende darstellen. 

Sowohl vor gefährlichen Fischen im Wasser, als auch vor tropischen Tieren an Land sollten sich Urlauberinnen und Urlauber besonders in Acht nehmen und Vorsicht walten lassen.

Mittelmeer: Diese Fische werden zur Gefahr

Wer sich gerne im Mittelmeer abkühlt, sollte wachsam sein. Erst kürzlich gingen einem Fischer auf der kroatischen Insel Ceja gleich mehrere Exemplare des giftigsten Fisches der Welt ins Netz.

Der Silberstreifenkugelfisch, auch Hasenkopf-Kugelfisch genannt, ist normalerweise in tropischen Gebieten beheimatet, wird jedoch immer häufiger auch im Mittelmeer gefunden. Besonders vor den Küsten von Italien, Spanien, Algerien und Malta ist er zu finden, wie das Schweizer Fachmagazin „Petri-Heil“ schreibt.

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In Kugelfischen kommt das Nervengift Tetrodotoxin vor, das beim Verzehr schwere gesundheitliche Probleme verursacht. Eine Dosis von ein bis zwei Milligramm reicht oft schon, um einen erwachsenen Menschen zu töten.

Die Konzentration des Giftes ist in der Leber und den Keimdrüsen am höchsten, allerdings kann es auch über die Haut übertragen werden, erklärt eine Sprecherin des Aquariums Pula gegenüber „reisereporter.de“.

Vor Kugelfischen solltest du also Abstand nehmen. Da diese Exemplare in einer Tiefe von 15 bis 100 Metern leben, sind Aufeinandertreffen mit Menschen zwar selten, aber nicht unmöglich.

Giftiger Rotfeuerfisch vor Italien gesichtet – heftige Schmerzen

Auch der Rotfeuerfisch wird immer häufiger vor den europäischen Küsten gesichtet und verfügt über ein starkes Gift. Er lebt normalerweise im Gebiet zwischen Japan und Malaysia, hat sich aber inzwischen bis ins Mittelmeer ausgebreitet, wo er sich insbesondere vor Malta, Italien, Spanien und Kroatien aufhält.

Der stachelige Fisch kann zwar nicht aktiv zustechen – wenn man jedoch mit genug Druck gegen einen der zahlreichen Stacheln stößt (z. B. beim Drauftreten), gelangt das Gift in den menschlichen Körper. Das kann zu heftigen Schmerzen führen und das Gewebe verletzen, informiert die Giftzentrale Bonn.

Die beruhigende Nachricht: Die Rotfeuerfische verstecken sich tagsüber meist in Riffen und Höhlen, wodurch eine Begegnung mit Menschen sehr unwahrscheinlich ist. Lediglich in der Morgen- und Abenddämmerung kommen sie zum Jagen aus ihren Verstecken.

Bissige Riesenwanze auf Zypern

Erst kürzlich sind bis zu zwölf Zentimeter große Insekten, die auch „Zehenbeißer“ genannt werden, auf Zypern gesichtet worden. Auch in der Türkei, Israel und Griechenland hat es bereits Sichtungen gegeben.

Die aus tropischen Regionen stammenden Riesenwasser­wanzen sind für Menschen zwar nicht sonderlich gefährlich, allerdings hinterlassen sie äußerst schmerzhafte Bissmahle. Wer also im Meer schwimmen geht, sollte gut aufpassen – besonders auf die Füße.

Tropische Mücken breiten sich weiter aus

Durch den Klimawandel sind Stechmückenarten, die Krankheiten wie Malaria, Zika und das Dengue-Fieber übertragen, mittlerweile auch in Europa angekommen. Malaria gilt hierzulande zwar als ausgerottet, doch das Institut für die Gesundheit Italiens (ISS) fand laut Berichten der Austria Presse Agentur (APA) Exemplare der Mückenart „Anopheles sacharovi“ in der beliebten Urlaubsregion Apulien. Eine Verbreitung von Malaria hätte schwerwiegende Konsequenzen für Italien und Europa.

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Auch das Risiko für Denguefieber steigt laut Aussage des Krisenfrühwarnexperten A3M in Europa. In Italien, Frankreich, Spanien und Kroatien kam es in der Vergangenheit immer häufiger zu Fällen, in denen sich Erkrankte nicht im Urlaub, sondern in der eigenen Region infiziert haben.

Aufgrund der sich häufenden Fälle von durch Stechmücken übertragene Krankheiten hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für die Sommermonate ausgesprochen. Auch Regionen in Italien und der Türkei sind Risikogebiete für eine Dengue-Infektion. Insbesondere die Tigermücken stellen eine Gefahr dar.

Deutschland: Gibt es die Tigermücke auch bei uns?

Inzwischen gibt es die Tigermücke auch in Deutschland. Sie ist laut Bericht von „reisereporter.de“ in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Thüringen und in Hessen heimisch.

Doch Tigermücken tragen die Erreger nicht von Natur aus in sich. Dem Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) zufolge müssen „sie zunächst einen infizierten Menschen stechen, der solche Viren im Blut aufweist, um selbst Überträger werden zu können“.

Bisher ist zwar noch kein Fall bekannt, bei dem eine Erkrankung durch den Stich einer hier lebenden Tigermücke übertragen wurde. Allerdings ist das laut Aussage einiger Experten und Expertinnen nur eine Frage der Zeit, da der Klimawandel immer weiter fortschreitet und somit auch in Deutschland bessere Bedingungen für tropische Tiere und Krankheiten entstehen.