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Pflanztipps im HerbstJetzt kommen die Harten in den Garten

Eine Person im Garten pflanzt einen kleinen Quittenbaum in der Mitte des Rasens bei Regen.

Auch so manches Obstgehölz lässt sich prima im Herbst pflanzen. Wichtig dabei (wie übrigens bei allen anderen Gewächsen auch): Ein ausreichend großes Pflanzloch graben und der Pflanze eine schöne Portion guten Kompost oder Dünger als „Starthilfe“ mit auf den Weg geben. 

Stauden, Gehölze, Zwiebelpflanzen: Was jetzt im Herbst in die Erde darf, damit es im Frühjahr im Garten schön blüht.

Hurra, hurra, der Herbst ist da! Während einige Gärtnerinnen und Gärtner wehmütig auf das sich färbende Laub blicken und leise Abschied vom Sommer nehmen, spucken andere schon in die Hände und denken an die kommende Gartensaison. Denn Herbstzeit ist Pflanzzeit nach dem Motto: „Jetzt kommen die (Winter-) Harten in den Garten“.

Und die Pflanzung im Herbst bietet Vorteile: Die Erde ist durch die Sommersonne noch warm, das hilft der Pflanze, starke Wurzeln zu bilden. Dank derer treibt sie dann im Frühjahr eher aus. Zudem fällt im Herbst in der Regel mehr Regen als im Sommer – die Gewächse haben weniger Hitzestress und man muss die frisch gesetzte Pflanze nicht gar so intensiv gießen; eine Mulchschicht schützt zusätzlich.

Stauden im Herbst: Vorbereitung auf den Frühling

Meist sind Stauden und Co., die man im Herbst setzt, noch voller Blüten, was das Gärtnerherz beim Blick über die Beete noch ein bisschen höher hüpfen lässt. Und diese „späten“ Stauden haben nicht nur einen optischen, sondern durchaus auch einen ökologischen Nutzen: Viele Nützlinge wie Wildbienen laben sich am herbstlich gedeckten „Nektar-Tisch“. Stauden-Klassiker für die Herbstpflanzung sind u. a.:

  1. Hohe Fetthenne: In den Wintermonaten dienen die Stängel und vertrockneten Blüten (sehen besonders bei den Fetthennen-Sorten toll aus – also bitte bis zum Frühjahr stehen lassen) vielen Insekten als Unterschlupf. Mag trockene Böden, Sonne und ist anspruchslos.
  2. Christrose: Die Helleborus-Sorten blühen dann, wenn die meisten anderen Pflanzen „Winterschlaf“ halten. Der ideale Standort ist im Halbschatten.
  3. Pfingstrose: Die blüht natürlich im Herbst nicht mehr, treibt dafür aber im Frühjahr umso schöner aus. Die meisten Sorten lieben es sonnig und mögen keine Staunässe.
  4. Ziest: Gute Nahrungsquelle für Insekten. Der Wollziest, eine Schmuckblattpflanze, zeigt bis lange in den Herbst hinein seine dekorativen, silbergrauen Blätter. Ziest steht gern sonnig, ist ein idealer Bodendecker.
  5. Funkie: Ebenfalls eine Blattschmuckstaude ist die Funkie (Hosta), sie ist ideal für schattige Standorte. Es gibt sie auch mit panaschierten Blättern.

Zu vielen Stauden passen als Beetbegleiter heimische Gräser vom Wollgras über Seggen bis um Blauschwingel. Exotischer wird es mit japanischem Berggras.

Auch bei Bäumen und Sträuchern (bei Rosen sowieso!) lohnt die Pflanzung im Herbst. Und wenn eh schon mal ein großes Pflanzloch gebuddelt wurde, können Sie direkt Zwiebeln von Frühblühern wie Tulpen, Traubenhyazinthen oder Narzissen „versenken“. Ideal für die Herbstpflanzung sind beispielsweise:

Obstbäume: Ob Apfel, Birne, Kirsche oder Quitte – das Pflanzloch für die Obstbäume sollte mit Kompost und Hornspänen vorbereitet werden. Damit der Herbstwind das Bäumchen nicht knickt, an einen stabilen Pfahl binden.

Liguster: Anspruchslose Top-Heckenpflanze, um Klassen besser als der ökologisch wertlose Kirschlorbeer, aber auch als Solist überzeugend. Insekten schätzen Blüten und Blätter, Vögel fressen im Winter die Beeren.

Hartriegel: Zu diesen Gewächsen gehört auch die Kornelkirsche, ein toller Ersatz für Kirschlorbeer. Je nach Sorte hat er farbiges Holz, der Sibirische Hartriegel zum Beispiel zeigt nach dem Blattabwurf im Winter leuchtend rotes Holz.

Weißdorn: Generalist in Sachen Tierwelt bietet Insekten und Vögeln gleichermaßen Nahrung und Unterschlupf. Duftet bei Blüte im Mai/Juni intensiv. (smo/mit dpa)