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Bloß nicht!Warum Sie Kaffeesatz nie in den Müll werfen sollten

Junge Frau mit Kaffeesatz-Peeling auf einem undatierten Symbolfoto

Kaffeesatz kann auch ein Schönheitselixier sein, wie diese junge Frau auf dem undatierten Symbolfoto mit einem Prütt-Peeling beweist.

Kennen Sie Prütt? Mit Sicherheit – wenn vielleicht auch eher unter dem Begriff Kaffeesatz. Und der ist viel zu schade zum Wegschmeißen – hier gibt's jede Menge nachhaltiger Tipps, die auch den Geldbeutel schonen.

von Stefanie Monien (smo)

Kaffee. Braunes Gold, himmlischer Wachmacher: Es soll ja Menschen geben, die ohne ihr „Käffchen“ nicht in die Gänge kommen. 169 Liter des jahrhundertealten Elixiers wurden 2021 pro Kopf in Deutschland geschlürft – Tendenz steigend. Laut des Deutschen Kaffeeverbandes wurden im zweiten Quartal 2022 hierzulande pro Kopf und Tag 3,8 Tassen Kaffee genossen – 0,2 Tassen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Am liebsten „brauen“ wir den Kaffee in der klassischen Filtermaschine, gefolgt vom Vollautomaten sowie Kapsel- und Padmaschinen und der French Press. Allen ist eines gemein: Nach dem Kochen bleibt Kaffeesatz übrig. Und der ist viel zu wertvoll, als dass er im Müll landen sollten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Prütt in Haushalt, Garten und für die Schönheit nachhaltig nutzen können.

Kaffeesatz: So gut ist der „Prütt“ für Haushalt, Garten – und die Schönheit

  • Blumen-Booster: Kaffeesatz versorgt Pflanzen mit Stickstoff (fürs Blattwachstum), Kalium (sorgt für Stabilität und Zellaufbau) und Phosphor (regt die Blütenbildung an). Den Prütt ins Beet geben, etwas unterharken. Besonders über eine Prise Prütt freuen sich z.B. Hortensien, Rhododendren oder Kamelien.
  • Schnecken-Schutz: Schnecken mögen in der Regel kein Koffein - daher können Sie „Kaffeesatz-Barrieren“ in den Beeten errichten. Aber Achtung: Nicht alle Schneckenarten lassen sich so abschrecken. In einem feuerfesten Gefäß angezündeter und glimmender Kaffeesatz vertreibt allerdings Wespen.
  • Haut-Heiler: Eine antioxidantisch wirkende Gesichtsmaske können Sie blitzschnell z.B. aus 2 TL Kaffeesatz, 2 El Olivenöl und 2 El Honig herstellen. Zutaten verrühren, auftragen, nach 15 Minuten mit lauwarmem Wasser abwaschen. Tipp: Während sie einwirkt, einfach eine schöne Tasse Kaffee trinken!
  • Körper-Künstler: Ein Prütt-Peeling (einige Teelöffel Kaffeesatz mit Honig und Jojobaöl mischen, auftragen) entfernt Hautschüppchen am Körper. Auf die entsprechenden Stellen aufgetragen und mit Frischhaltefolie umwickelt soll Prütt gegen Cellulite helfen. Anregend für die Durchblutung ist es allemal.
  • Stink-Schutz: Gegen Mief im Kühlschrank hilft, Kaffeesatz auf einer Untertasse hineinzustellen. Der bindet über Nacht Gerüche. Hilft auch bei schweißigen Sneakers: trockenes Pulver einstreuen, über Nacht einwirken lassen, ausschütteln. Wenn die Hände nach dem Zwiebelschneiden riechen, mit Prütt abreiben.
  • Kompost-Kumpel: Kaffeesatz (auch in Pads) lässt sich prima im Kompost entsorgen. Regenwürmer stehen auf Kaffee - sie sind wahre „Kompost-Booster“. Abgestoßen von in Beeten ausgestreutem Prütt werden hingegen Katzen, die sonst dort scharren und k.... würden, wo der Nachbar es gar nicht mag.
  • Kamin-Kehrer: Für den Einsatz an Kamin oder Kaminofen sollte der Kaffeesatz ausnahmsweise feucht sein: Einfach auf die Asche streuen, der Prütt bindet die feinen Staubpartikel - und Sie können die Asche ganz ohne „Schweinerei“ aus Kamin oder Ofen kehren und entsorgen.
  • Holz-Helfer: Mini-Kratzer in dunklen Holzmöbeln lassen sich mit Prütt einfach wegmogeln. Dazu den Kaffeesatz leicht anfeuchten und mit einem Schwämmchen bzw. Wattestäbchen auftragen. Der Prütt füllt die Rillen im Holz - und das enthaltene Kaffeeöl verschließt diese.
  • Rost-Reiniger: Ätzend, diese verkrusteten Grillroste immer. Weniger ätzend können Sie allerdings dem Schmier zu Leibe rücken: mit Kaffeesatz. Den auf einen feuchten Schwamm geben, Rost abreiben. Hat den gleichen Effekt wie Schmirgelpapier. Danach kurz in lauwarmes Wasser legen, abspülen, fertig.

Ihre Erfindung kennt jeder: Melitta Benz, die Königin des Kaffeesatzes

Die Dame mit dem aparten Spitzenkrägelchen auf dem Foto ist Melitta Bentz.

Alles zum Thema Haushalt

Sie revolutionierte die Kaffeetafeln, ließ sich 1908 ihren Papierfilter patentieren. Bis dato schwamm der Prütt im frischgebrühten Kaffee – der Filter schuf Abhilfe: In ihm blieben die Kaffeekrümel hängen, nur der „filtrierte“ Kaffee tropfte in die (zuvor natürlich heiß ausgespülte) Kaffeekanne.

Melitta Bentz wurde in Dresden geboren, im Land der „Kaffee-Sachsen“. In Sachsen wurde das feine Porzellan (u.a. Meißen) für hoheitliche Kaffeetafeln erfunden. Daher rührt auch der Begriff „Blümchenkaffee“ für eine Plörre, die so dünn war, dass man die Blümchen (Meißens „Gestreutes Blümchen“-Dekor) auf dem Tassenboden sehen konnte.