Warnleuchten im AutoWann Sie sofort reagieren sollten

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Was ist was? Ein Blick ins Bordbuch informiert den Autofahrer über die einzelnen Leuchten im Cockpit. 

von Jutta Doppke (dop)

Hinterm Lenkrad verstecken sich immer mehr Kontrolllampen. Auf welche Autofahrer beim Aufleuchten während der Fahrt sofort reagieren sollten, ist nicht allen klar. Was tun, wenn eine Lampe im Armaturenbrett leuchtet? Welche Warnleuchten bedeuten eigentlich was, welche sind wichtig?

Gut zu wissen: Die Kontrollleuchten folgen in ihrer Farbgebung dem Ampelsystem: „Die Symbole sind nicht immer sofort zu deuten, doch die Farbe der Anzeigelampe sagt einiges aus“, sagt Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Rot erfordert sofortige Aufmerksamkeit. „Wenn immer es möglich ist, sollte der Autofahrer sofort anhalten und der Warnung auf den Grund gehen.“ Bei gelben Kontrolllampen sei es nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert, die Technik zu kontrollieren. Grüne Lampen dienen der Information des Fahrers und drücken keine Unregelmäßigkeit oder Gefahr aus. Blaue Lampen wie die Fernlichtanzeige dienen ebenfalls der Kontrolle.

Bei allen Autos haben sich mittlerweile neben den Farben auch Symbole für die jeweilige Kontrolllampe durchgesetzt. Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Kontrollleuchten sind im Typgenehmigungsverfahren normiert. Allerdings entscheidet jeder Hersteller selbst, wie er die Symbolik im Cockpit umsetzt. „Die genaue Bedeutung steht in der jeweiligen Bedienungsanleitung“, sagt Köster. Auch die Fachwerkstatt sei eine gute Informationsquelle.

Selbst wenn das Armaturenbrett leuchtet wie ein Weihnachtsbaum: Sofort handeln müssen Autofahrer laut Gesetzgeber nicht. Die Leuchten dienen lediglich der Information. Aber: Sie weisen den Fahrer auf Pflichten hin, sagt Lauffs. Zum Beispiel die Fernlicht- oder Blinkerkontrolle, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Mit den vorgeschriebenen Motorkontrollleuchten erkennt der Fahrer, wenn die Umwelt mehr als unbedingt notwendig belastet wird. „Durch das Signal wird der Fahrer auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, damit er die nötigen Maßnahmen ergreifen kann“, sagt Lauffs.

Der ADAC rät, auf jede aus der Reihe brennende Kontrollleuchte zu reagieren: Sie deute darauf hin, dass etwas mit dem Auto nicht stimme. Oft haben moderne Fahrzeuge auch Klartextanzeigen, die die Warnlampe kommentieren. Nerviges Blinken oder Piepen sollten Autobesitzer nicht abstellen. „Bei Warnleuchten von sicherheitskritischen Systemen schreibt der Gesetzgeber die Information des Fahrers vor. Daher dürfen diese Warnleuchten nicht deaktiviert werden“, sagt Steffen Kutter von Autozulieferer Bosch Car Multimedia. Auch bei teilautonomen Fahrsequenzen muss der Fahrer informiert werden, um sofort die Kontrolle übernehmen zu können.

Die wichtigsten Auto-Warnleuchten

Ölkanne auf rotem Grund

Motorölstand/ Öldruck zu niedrig. So schnell wie möglich anhalten und Ölstand kontrollieren.

Motor mit oder ohne Blitz

Probleme mit Motor/ Steuerung. Werkstatt aufsuchen.

Batterie mit Plus und Minus-Zeichen:

Stromversorgung nicht ausreichend. Werkstatt besuchen. 

Auto mit Schleuderspuren

Das ESP meldet sich: Geschwindigkeit reduzieren, der Straßensituation anpassen.

Zapfsäule

Tanken fahren.

Temperaturanzeige mit Wellen:

Wassertemperatur zu hoch. Kühlflüssigkeitsstand kontrollieren/ falls nötig vorsichtig nachfüllen.

Luftsack vor Passagier:

Airbag defekt. Werkstatt aufsuchen.

Reifen mit Ausrufezeichen:

Zu wenig Luftdruck. Reifendruck kontrollieren.

Kreis mit mittigem ABS-Zeichen:

ABS ist aktiv oder bei längerem Aufleuchten defekt, im letzteren Fall Werkstatt aufsuchen.

Kreis mit Ausrufezeichen eingeklammert:

angezogene Handbremse, geringer Bremsflüssigkeitstand oder abgefahrene Beläge. Werkstatt aufsuchen.

(dpa)