Neue StatistikSeien Sie vorsichtig, wenn Sie heute einen Mercedes sehen

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5,4 Prozent: So häufig sind Mercedes in Verkehrsunfälle statistisch verwickelt. Keiner verursacht mehr Schäden.

Köln – Wenn Sie am Donnerstag oder Freitag einen Mercedes Benz auf offener Straße sehen, dann sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. Das zeigt eine neue Studie.

Deutschland ist Auto-Land: 46,5 Millionen Personenkraftwagen sind bei uns zugelassen. Statistisch gesehen besitzt also mehr als jeder zweite Deutsche einen Pkw. Und wo so viel gefahren wird, da kracht es eben auch oft: 2017 hatte mehr als jeder neunte Fahrzeughalter einen Kfz-Schaden zu melden. Das ist das Ergebnis der großen Karambolage-Studie 2018 von „Generali“.

Für die hat der Versicherungs-Konzern jetzt in Deutschland über 700.000 Schadenfälle ausgewertet. „Die wichtigste Erkenntnis unserer Untersuchung: Dank verbesserter Technik und vieler Sicherheitssysteme werden nur bei weniger als 4 Prozent aller Schäden Menschen verletzt. Dies ist ein großer Erfolg, denn Personenschäden im Straßenverkehr sind oft dramatisch“, sagt Roland Stoffels, Chef von „Generali“.

Aber fahren Frauen wirklich viel schlechter Auto als die Männer? Und sind Sonntagsfahrer tatsächlich so miserabel wie ihr Ruf? Wir zeigen, welche überraschenden Ergebnisse die Unfall-Studie entlarvt.

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5,4 Prozent der Schäden werden durch Mercedes verursacht

Klischee bestätigt: Mercedes- und BMW-Fahrer sind am häufigsten in Unfälle verwickelt. Autos keiner anderen Marke verursachen mehr Haftpflicht-Schäden als die Edel-Hersteller aus Stuttgart (Mercedes-Benz: 5,4 Haftpflicht-Schäden pro Jahr je 100 Versicherte) und München (BMW: 5,2 Haftpflicht-Schäden). Scheinbar vorsichtiger sind dagegen offenbar Fahrer von Fiat und Skoda unterwegs, deren Haftpflicht-Schadenhäufigkeit nur bei 4,6 Prozent liegt.

16,7 Prozent der Unglücke passieren am Donnerstag

Von wegen Sonntagsfahrer! Nach dem Donnerstag 16,7 %) ist das Schadensrisiko auch am Freitag am höchsten (16,6 %) – vermutlich, weil die meisten Autofahrer am Ende der Arbeitswoche schnell nach Hause möchten. Am Sonntag hingegen liegt das Risiko bei gerade einmal 8,3 Prozent.

9,9 Prozent der Unfälle passieren im Monat Juni

Wegen glatter Straßen und Schneetreibens gilt im Winter besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Überraschend: Die meisten Schäden geschehen jedoch nicht im Winter, sondern finden in den Sommermonaten von Mai bis August statt. „In den wärmeren Monaten scheint es auf Deutschlands Straßen – möglicherweise bedingt durch die Ferien und die Motorradsaison – hektischer zuzugehen“, so Generali-Chef Stoffels.

20 Prozent beträgt das Unfallrisiko für PS-Monster

Die durchschnittliche PS-Zahl neu zugelassener Wagen steigt seit Jahren und liegt laut Kraftfahrtbundesamt bei mehr als 150 Pferdestärken.

Tendenziell geht mehr Leistung auch mit einer höheren Schadenhäufigkeit einher: Schwach motorisierte Autos mit maximal 75 PS kommen lediglich auf eine Schadenhäufigkeit von 6 Prozent pro Jahr.

Dagegen kommen Fahrzeuge mit 250 bis 300 Pferdestärken auf knapp 20 Prozent. Durchschnittlich hat also rund jedes fünfte dieser Autos einen Schaden pro Jahr.

Wer mehr als 300 PS hat, hat noch immer mit 17,4 Prozent ein ziemlich hohes Schadensrisiko. Offenbar gehen mit den PS-Liebhabern ab und an die Pferde(-stärken) durch.

12,6 Prozent beträgt das Unfallrisiko in NRW

Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen auf engem Raum leben, desto höher liegt die Schadenhäufigkeit. Durchschnittlich liegt sie in Deutschland liegt bei 11,7 Prozent im Jahr. Klar darüber liegt das Bundesland Berlin mit einem Wert von 15,5 Prozent pro Jahr, dicht gefolgt von den Stadtstaaten Hamburg (15,4 Prozent) und Bremen (13,5 Prozent). Nordrhein-Westfalen reiht sich auf Platz 5 ein – hier liegt der Wert bei 12,6 Prozent.

12,5 Prozent beträgt das Unfallrisiko bei Frauen

Männer sind Hitzköpfe, Frauen können nicht einparken? Geht es um Unfälle, wird schnell darüber diskutiert, ob nun Männer oder Frauen besser Auto fahren. Die Studie zeigt: Die Schadenhäufigkeit der Geschlechter unterscheidet sich nur geringfügig: Während das Unfallrisiko für Frauen bei 12,5 Prozent pro Jahr liegt, sieht es bei Männern mit 11,4 Prozent nicht viel besser aus.

2300 Euro kosten die Schäden im Durchschnitt

Obwohl nur bei 3,9 Prozent aller Unfälle ein Mensch verletzt wird, sind diese Situationen für knapp ein Drittel aller Kosten verantwortlich: 2017 wurden rund 300 Mrd. Euro für die Versorgung von Unfallopfern im Straßenverkehr gezahlt. Am häufigsten aber handelt es sich um kleinere Sachschäden am Auto (34,6%) – die kosten dann im Durchschnitt 2300 Euro. Größere Summen über 10 000 Euro machen nur drei Prozent aller Schäden aus, Kosten über 25 000 Euro sogar nur 0,6 Prozent. Die meisten Beschädigungen am Fahrzeug kosten aber nicht mehr als 1000 Euro (42,9%). Diebstahl ist übrigens für gerade einmal 1,2 Prozent aller Schäden verantwortlich. 

(mg)