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Kuriose FälleSo skurril ist die Welt der Medizin

Die Welt der Medizin. Für Laien voller unerklärlicher Wunder. Für Ärzte aber auch.

Das zeigt „Das Mädchen mit den zwei Blutgruppen“ (erscheint bei Eichborn, 16,95 Euro), das neue Buch der Schweizer Wissenschafts-Expertin Martina Frei, die weltweit in der Fachliteratur recherchierte. Darin gesammelt sind jede Menge kurioser Fälle von Verletzungen, Todesfällen und Diagnosen - „ausgestellt“ sogar einem Kater namens Oscar, einem Spezialisten für brenzlige Fälle. Wir präsentieren die skurrilsten Fälle:

Kuriert von der schnellen Fahrt auf der Achterbahn

Einem 19-Jährigen, der nach einem Unfall eine künstliche Linse tragen musste, war ebendiese verrutscht. Kurz vorm Operationstermin ging der junge Mann dann in die Achterbahn „Silver Star“. Und bei Kräften von 4 G rutschte völlig unerwartet das Auge wieder an den richtigen Platz. OP abgesagt.

Todesfalle Zahnstocher

In den USA kam nach einem schönen Barbecue-Abend eine Dame (67) in die Notaufnahme. Sie hatte akute Schmerzen im Brustkorb, verursacht vermutlich von einer Schädigung am Herzmuskel. Das Röntgenbild zeigte nichts, aber bei einer Punktion wurde Blut im Herzbeutel nachgewiesen. Die Angst: eine Herzkammer sei gerissen. Die sofortige Not-OP fand dann den Übeltäter: Es war ein kleiner Zahnstocher, den die Patientin beim Grillen verschluckt hatte, der sich vom Magen bis zum Herz vorwärtsbewegt hatte.

Rätsel auf Samstpfoten

Sorgen sollten die Bewohner des Pflegeheimes „Steere Nursing and Rehabilitation Center“ auf Rhode Island sich machen, wenn Kater Oscar vorbeikommt. Wo er sich niederlässt, sterben die Patienten. Für die alten Menschen wirkt es durchaus tröstlich, so einen samtpfötigen Sterbebegleiter zu haben. Warum Oscar den Tod „riecht“, kann nur gemutmaßt werden. Vielleicht liegt es an den besonderen Ausdünstungen sterbender Menschen.

Hilfe, der Salat berauscht

Im Aargau in der Schweiz gab's eine tolle Aktion: Kinder kochen mit und für ihre Eltern. Danach kamen vier Eltern mit Halluzinationen, Schwindelgefühlen etc. ins Krankenhaus. Schuld daran war das Salatdressing. Das hatten die Kinder mit jeder Menge gesundem Hanftsamenöl zubereitet. Dieses enthielt offenbar aufgrund eines Produktionsfehlers viel zu viel THC - den berauschenden Stoff im Hanf. Und warum ging's nur den Eltern schlecht? Auch in der Schweiz haben's die Kleinen nicht so mit Salat. Sie aßen kaum etwas davon.

Schlaganfall beim Friseur

Das ist wirklich ein besonders tragischer Tod! Eine 63-jährige Deutsche starb nach dem Besuch im Schönheitssalon. Ursache: In dem Moment, als sie ihren Kopf nach hinten legte, um ihn gewaschen zu bekommen, wurden ihre Nackenarterien abgeklemmt. Deswegen erlitt die Frau einen Schlaganfall im Hirn. Sie verstarb im Krankenhaus – noch mit Shampoo im Haar.

Mädchen mit zwei Blutgruppen

Die damals neunjährige Demi-Lee Brennan verdankt einem Medizinwunder ihr Leben. Sie war schwer leberkrank, bekam ein neues Organ transplantiert. Das Kuriose: Mit der Leber übernahm sie auch die Blutgruppe des Spenderorgans. Das einzigartige Phänomen war für Demi-Lee ein Riesenglück. Denn durch die harmonische neue Blutgruppe bestand keine Gefahr, dass sie das Organ abstößt.

Gefahr durchs tiefe Bücken

Ein Landwirt in Niederbayern hatte ein Loch in der Hose, einen Riss im Enddarm. Er behauptete, von einem Jungbullen vergewaltigt worden zu sein. Ein Gutachter hielt den Bauern für einen perversen Sodomisten. Doch ein Tierarzt klärte auf: klassisches Torbogenphänomen. Der Bauer hatte sich vor dem Bullen gebückt, dabei glich seine Silhouette einem Torbogen, oder eben einer Kuh. Und da, so der Tierarzt, verwechseln die Tiere schon mal etwas!

Hilfe, ich bin so blau wie ein Schlumpf

Es passierte kurz nach Weihnachten - da wurde eine 18-Jährige in Kanada ins Krankenhaus eingeliefert. Ihre Haut so blau wie bei einem Schlumpf, sonst war sie beschwerdefrei. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Fürchteten einen akuten Sauerstoffmangel. Der blieb aber aus. Gelöst wurde das Rätsel mit einem alkoholgetränkten Tupfer. Das Blau ließ sich abwaschen. Schuld war die neue Bettwäsche, die am Körper tüchtig abgefärbt hatte.

Lebensretter Jesus und ein oller Kaugummi

Auf einer kleinen Salomonen-Insel fiel einer Frau eine Kokosnuss auf den kopf. Unter der Schädeldecke bildete sich ein gefährlicher Bluterguss. Als der Chirurg die Schädeldecke öffnete spritzte das Blut nur so umher und die Arterie, deren Blutung es zu stoppen galt, flutschte weg. Da verlangte der Arzt vom Krankenpfleger namens Jesus dessen Kaugummi und stopfte es auf das Loch, in dem er die blutende Arterie vermutete. Tatsächlich stoppte die Blutung, die Frau wurde gerettet.

Hörschäden vom Golfen

Ganz allgemein gilt Golfspielen ja als ungemein entspannend. Man ist in der Natur, bewegt sich, geht gemächlich von Loch zu Loch. Bei einem 55-Jährigen war der Sport aber für den diagnostizierten Hörschaden am rechten Ohr verantwortlich. Der Patient hatte dreimal die Woche seinen „King Cobra“-Titanschläger benutzt, der beim Abschlag klang, „als würde eine Pistole abgefeuert“.