Berlin – Meistens passiert es schleichend: Man sieht sich weniger, unterschiedliche Lebenswege und-ziele verändern die Sicht auf die Welt und plötzlich fühlt sich die Freundschaft einfach nicht mehr richtig an. Doch wie teile ich jemandem mit, dass ich keine Freundschaft mehr möchte? Und: kann man so ein sensibles Thema überhaupt „richtig" ansprechen?

Wie beendet man Freundschaften?

Fühlt man sich mit einem Bekannten nicht mehr verbunden und ist vielleicht sogar genervt von den gemeinsamen Treffen, sollte man sich überlegen, ob die Freundschaft noch Bestand hat. Ist die Antwort „nein" stellt sich die Frage: Beendet man den Kontakt eher mit einem offenen Gespräch oder durch langsames Zurückziehen?

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Laut dem Berliner Psychologen Wolfgang Krüger kommt es darauf an, wie gut man befreundet war. Ist es keine besonders enge Freundschaft, könne man die Beziehung einfach auslaufen lassen. Das sei vor allem dann sinnvoll, wenn man befürchten muss, dem anderen noch zu begegnen - zum Beispiel auf Feiern des gemeinsamen Freundeskreises. „Das ist dann richtig blöd, wenn ich zum Beispiel aufs Männerklo gehe und dann plötzlich dem alten Freund begegne. Dann ist es besser, man hat es in der Schwebe gehalten und sich nur zurückgezogen“, erklärt Krüger.

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Manchmal hilft ein „Trennungsgespräch"

Das Zurückziehen braucht anfangs auch etwas Durchhaltevermögen. Aber Krüger sagt: „Die Erfahrung zeigt: Wenn Sie zwei, drei Mal deutlich machen, Sie haben keine Zeit, schaffen Sie es meistens, dass der andere resigniert.“

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Gab es allerdings einen schlimmen Streit, aus dem man gekränkt herausgegangen ist, sei es besser, ein „Trennungsgespräch“ zu führen: „Da müssen wir dann den Trennungsgrund nennen, weil wir ansonsten das Gefühl haben, auf Wut und Kränkungsgefühlen sitzen zu bleiben“, erläutert der Psychologe.

Ein offizielles Schlussmachen sollte es auch immer bei engen Freundschaften geben: Hier sollte man sich nicht einfach zurückziehen, sondern Konflikte ansprechen.

(dpa/tmn)