Fragen und AntwortenDarf man mit Tinnitus fliegen?

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Darf man mit Tinnitus fliegen
Antworten auf häufig gestellte Patienten-Fragen. Viele Patienten, die an Tinnitus leiden, sind häufig verunsichert, ob ihre Lebensweise ihre Erkrankung lindern kann oder im Gegenteil verschlimmert. Für sie hat die Deutsche Tinnitus-Liga einen Ratgeber herausgebracht, der häufig gestellte Fragen beantwortet.
Hier sind die Antworten auf einige der wichtigsten:
Gibt es Diäten gegen Ohrgeräusche?
Klare Antwort: nein. Überprüfen Sie aber, ob Sie sich eventuell zu einseitig ernähren. Vor allem Vegetarier sollten darauf achten, dass sie mit ihrer Nahrung genügend Mineralstoffe wie Selen, Chrom und Magnesium aufnehmen. Sie sind wichtig für die Funktion unserer Ohren. Generell kann in der akuten Phase des Tinnitus eine zusätzliche Gabe Selen sowie der Vitamine A bzw. Betacarotin, C und E die Behandlung unterstützen. Vor allem, wenn die Therapie in der Sauerstoffdruckkammer durchgeführt wird.
Kann Elektrosmog schuld am Tinnitus sein?
Wir sind immer stärker künstlich erzeugten Wellen ausgesetzt. Mit der Einführung des Mobiltelefons, der immer stärkeren Nutzung der Satellitentechnik und der zunehmenden Zahl von UMTS Sendemasten bewegen wir uns durch ein Meer unsichtbarer Funksignale. Über eventuelle Schädigungen der Zellen, insbesondere der Sinnes- und Nervenzellen, ist noch wenig bekannt. Wie bei der Wetterfühligkeit klagen manche Menschen über die Auswirkungen von Elektrosmog und befürchten dadurch Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel und ähnliche Beschwerden zu bekommen. Prüfen Sie deshalb, wo sich in Ihrem Haushalt Strahlungsquellenwie ein Handy oder die Ladestation des schnurlosen Telefons befinden und schalten Sie diese sicherheitshalber vor dem Schlafengehen ab.
Dürfen Tinnitus-Patienten fliegen?
Grundsätzlich ja. Die Mechanismen, die einen Tinnitus auslösen, spielen sich fast ausschließlich im Innenohr und/oder im Gehirn ab. Beide werden durch die Druckunterschiede im Flugzeug nicht berührt.
Sind Hörgeräte auch bei Tinnitus sinnvoll?
Ein Hörgerät auszuprobieren, kann für Tinnitus- Geplagte auch dann sinnvoll sein, wenn sie nicht oder nur geringfügig schwerhörig sind. Denn Hörgeräte verstärken sowohl den Nutzschall (das, was wir hören wollen), als auch den Störschall (das, was wir eigentlich nicht hören wollen, wie z. B. Straßenlärm). So wird häufig das eigene Ohrgeräusch übertönt oder verdeckt.
Hilft Akupunktur gegen Ohrgeräusche?
Die Erfolge der Akupunktur bei den unterschiedlichsten Krankheiten sind Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Akupunktur bei Tinnitus wurde an der Universitäts- HNO-Klinik Göteborg erforscht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein chronisches Ohrgeräusch durch die Nadelbehandlung zwar nicht völlig beseitigt, aber gelindert werden kann. Außerdem kann die Akupunktur offenbar Begleitsymptome wie Schlaflosigkeit oder Konzentrationsstörungen positiv beeinflussen. Therapeuten sollten allerdings Erfahrungen in der Tinnitus- Behandlung haben. Adressen fachlich qualifizierter Mediziner finden Sie unter der Internetadresse www.zaen.org des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und unter www.daegfa.de der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur.
Kann Tinnitus durch Amalgam in den Zähnen hervorgerufen werden?
Die Wissenschaft hat bisher noch keinen Zusammenhang zwischen Amalgam und Tinnitus nachweisen können.
Ist Tinnitus bei Kindern besonders gefährlich?
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden heute unter Tinnitus. Häufig ist er nur vorübergehend und Symptom einer entzündlichen Ohrenerkrankung. Als Folge überlauter Musik kann er jedoch chronisch und damit zu einem Problem werden. Zur Vorbeugung sollten sich junge Leute in der Diskothek oder beim Konzert nicht direkt vor die Lautsprecher stellen. Auch extrem laute Musik über Kopfhörer kann unter Umständen gefährlich werden.
Wieso sind Ohrgeräusche nachts lauter?
Das liegt vor allem daran, dass es in unseren Schlafzimmern sehr ruhig ist.