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Heftiger Zoff an Supermarkt-Kasse?TikTok-User fallen auf neuen Trend rein

Ein neuer, verstörender KI-Trend auf TikTok sorgt für Aufsehen. In den Videos werden zum Teil maschinell erstellte Streit-Szenen in Supermärkten gezeigt (Symbolbild).

Ein neuer, verstörender KI-Trend auf TikTok sorgt für Aufsehen. In den Videos werden zum Teil maschinell erstellte Streit-Szenen in Supermärkten gezeigt (Symbolbild).

Ein neuer KI-Trend auf TikTok sorgt für Wirbel. In gefälschten Videos werden Streitereien im Supermarkt inszeniert, teils mit hasserfüllter, antisemitischer Agenda.

Wütende Kundinnen und Kunden an der Kasse, lautes Geschrei im Supermarkt – ein neuer Trend auf TikTok sorgt für Aufsehen und Empörung.

In einem 12-Sekunden-Clip, der hunderttausendfach geklickt wird, brüllt eine Frau einen Kassierer an: „Warum ist die Schlange so lang und warum wird keine weitere Kasse geöffnet?“ Der Mitarbeiter versucht zu beschwichtigen, doch die Situation eskaliert.

Doch was auf den ersten Blick wie eine alltägliche, wenn auch unangenehme Szene wirkt, ist in Wahrheit ein Fake. Bei genauerem Hinsehen fallen verräterische Details auf: Die Kasse ist falsch herum aufgebaut, Schilder im Hintergrund sind verzerrt. Das Video wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Das berichtet „Watson“.

Hier eines der mit KI erstellten Videos ansehen:

Obwohl der Urheber das Video als KI-generiert kennzeichnet, fallen unzählige Nutzerinnen und Nutzer darauf herein und diskutieren hitzig in den Kommentaren. Für den Creator ein Erfolg: Sein Ziel, durch konfliktreiche Szenen Klicks zu generieren, geht voll auf. Das Video hat bereits über 360.000 Aufrufe.

Und er ist nicht allein. Andere nutzen die KI für absurde Comedy-Clips, in denen sich etwa eine ältere Frau aufs Kassenband legt, um gescannt zu werden. Doch der Trend hat eine dunkle Seite.

Längst werden Videos verbreitet, die mehr als nur problematisch sind. Ein KI-Clip zeigt etwa einen Mann, der durch Kleidung und Locken als orthodoxer Jude erkennbar ist. Als er 9,99 Euro bezahlen soll, überreicht er einen Zehn-Euro-Schein und beginnt zu schreien: „Wo ist mein Cent?! Ohne meinen Cent stimmt die Welt nicht mehr“. In seiner Hand zu sehen: kein Schein, sondern eine Münze – ein deutlicher Fehler der KI.

Hier wird ganz offen das antisemitische Klischee des „geldgierigen Juden“ bedient – eine rassistische Darstellung mit verheerenden Folgen. Einen Hinweis auf KI gibt es in diesem Fall nicht. Stattdessen finden sich in den Kommentaren noch weitaus schockierende, klar antisemitische Äußerungen und hasserfüllte Smileys.

Für manche mag der Trend unterhaltsam sein, doch er wird gezielt genutzt, um Antisemitismus zu schüren und Hass zu verbreiten. Nutzerinnen und Nutzer sollten daher genau überlegen, welche Inhalte sie mit ihren Likes unterstützen – und welche sie besser meiden oder direkt melden. (red)