„5 Tage Zeit, bis Katastrophe eintritt“Cyberangriff: Kundschaftsdaten von deutscher Hotelkette gestohlen

Eine Person im schwarzen Kapuzenpullover, die an einem Laptop schreibt.

Unternehmen werden immer häufiger Opfer von Hackerangriffen. Jetzt wurden einer deutschen Hotelkette sensible Informationen entwendet.

Eine deutsche Hotelkette ist Opfer einer skrupellosen Hack-Gruppe geworden. Es wurden bereits sensible Daten veröffentlicht – allerdings wird mit weiteren Veröffentlichungen gedroht, sollte das Unternehmen nicht reagieren.

von Sarah Istel (sai)

Immer wieder fallen Unternehmen Cyberangriffen zum Opfer. So erging es kürzlich auch der deutschen Hotelkette Motel One: Trotz Sicherheitsvorkehrungen haben es Hackende geschafft, mehrere Terabyte sensibler Daten zu stehlen.

Dabei bleibt es aber nicht: Die Angreiferinnen und Angreifer versuchen jetzt nämlich, Motel One mit den Daten zu erpressen, und haben eine fünftägige Frist gesetzt.

Hack-Gruppe erbeutet sensible Informationen deutscher Hotelkette

Die Hotelkette Motel One hat ihren Hauptsitz in München. Der Cyberangriff wurde von der Gruppe ALPHV verübt, welche in letzter Zeit unter anderem bei Ausfällen von Spielautomaten in Las Vegas beteiligt war und hochsensible Patientenbilder im Darknet veröffentlicht hat.

Es wird vermutet, dass die Gruppe eine Ransomware-Attacke durchführen wollte. Diese ähnelt einer Malware (schädliche Software), jedoch wird hier das System so gesperrt, dass das Unternehmen nicht mehr darauf zugreifen kann. Dann wird in der Regel ein Lösegeld gefordert.

Motel One hat verlauten lassen, dass 150 Kreditkarteninformationen gestohlen worden seien. Weitere Informationen wurden nicht bereitgestellt. Vereinzelt seien betroffene Kundinnen und Kunden bereits von der Hotelkette informiert worden.

Mehr als 24 Millionen Daten: Hackende drohen mit Veröffentlichung im Darknet

Die Hackerinnen und Hacker sprechen jedoch von einer erheblich größeren Datenmenge: Laut ihnen wurden mehr als 24 Millionen Daten entwendet. Die Dateien sollen Informationen über Buchungs- und Zahlungsdaten der vergangenen drei Jahre, aber auch über Namen, Adressen und Kontodaten sowie Kontaktformationen, enthalten. Als Beweis wurden Screenshots von internen Zugangsdaten, Korrespondenzen und Excel-Tabellen im Darknet hochgeladen.

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Dazu eine Nachricht an Motel One: „Wir möchten betonen, dass euer Management sich der Situation bewusst ist, aber die Veröffentlichung hinauszögert und Ausreden sucht. Wir geben euch 5 Tage Zeit, bevor eine Katastrophe für euer Unternehmen eintritt.“

Außerdem wird betont, dass „die Veröffentlichung dieser Daten einen negativen Medienrummel auslösen und erhebliche Reputations- und rechtliche Risiken mit sich bringen würde“. Motel One will Maßnahmen ergreifen – welche genau, ist nicht bekannt.