KleingedrucktesWarum steht auf vielen Packungen Serviervorschlag?

Das Schnitzel wie auf der Verpackung ist natürlich nur ein „Serviervorschlag“.

Das Schnitzel wie auf der Verpackung ist natürlich nur ein „Serviervorschlag“.

Köln – Im Supermarkt läuft einem oft das Wasser im Munde zusammen, so appetitlich sehen die Verpackungen aus: Der Pudding mit hübschem Sahnehäubchen oder das Schnitzel mit Panade - lecker.

Wer die Verpackung mal genauer unter die Lupe genommen nimmt, entdeckt neben der Abbildung immer das kleingedruckte Wort "Serviervorschlag". Warum eigentlich? Und wofür ist der "Serviervorschlag" eigentlich da?

Punkt eins: Das Wort ist eine juristische Schutzbehauptung. Damit niemand auf die Idee kommt, den Hersteller zu verklagen, weil er in der Verpackung z.B. kein frisches Schnitzel samt Teller und Besteck findet, sondern eben nur staubtrockenes Paniermehl.

In Deutschland ist es nämlich laut Gesetz verboten, Lebensmittel unter irreführender Aufmachung im Supermarkt zu verkaufen. Mit dem "Serviervorschlag" sind die Hersteller fein raus und können auf ihre Tüten und Kartons drucken, was sie wollen.

Punkt zwei: Der "Serviervorschlag" soll Appetit machen. Schließlich sieht eine dampfende Tomatensuppe mit liebevoll drapiertem Petersiliensträußchen um einiges leckerer aus, als die trockenen, blassrosa Brösel, die einem aus der Tüte entgegenkommen.

Käufer entscheiden sich in der Regel wegen der ansprechenden Verpackung dafür, die Ware in den Einkaufswagen zu legen.

Punkt drei: Werbung in eigener Sache. Oft bilden die Hersteller auf den "Serviervorschlägen" Produkte aus dem eigenen Sortiment an: Zum Reis gibt's die passende Sauce, das Erdbeereis steckt in der eigenen Waffel. Das verführt die Kunden zu weiteren Käufen.