Gil Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Nun muss sich der Musiker selbst vor Gericht verantworten.
Nach Eklat in HotelSchwere Vorwürfe: Zeuge belastet Gil Ofarim – ging es nie um seinen Davidstern?

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Musiker Gil Ofarim betritt am Mittwoch (8. November 2023) den Saal des Landgerichts in Leipzig. Hier läuft der Prozess gegen Ofarim wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung.
Im Prozess gegen Gil Ofarim hat der wichtigste Zeuge der Anklage den jüdischen Musiker belastet.
Der Hotelmanager gab am Mittwoch (8. November 2023) vor dem Landgericht in Leipzig auf Nachfrage des Gerichts an, dass weder der Davidstern von Ofarim noch antisemitische Äußerungen bei dem Streit um das Einchecken in das Hotel eine Rolle gespielt hätten.
Gil Ofarim: Spielte der Davidstern niemals eine Rolle?
Die Staatsanwaltschaft wirft Ofarim unter anderem falsche Verdächtigung und Verleumdung vor.
Anfang Oktober 2021 hatte der Musiker in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen den Manager des Leipziger Hotels erhoben. Ofarim solle seinen Davidstern abnehmen, erst dann dürfe er einchecken, so die Anschuldigung des Sängers.
Nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft folgte jedoch eine Anklage gegen Ofarim. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt.
Schmuck habe er während der Diskussion mit Ofarim nur an dessen Hand wahrgenommen, sonst nirgendwo, sagte der 35 Jahre alte Zeuge am Mittwoch.
Auch Rufe von anderen Gästen oder Mitarbeitenden habe er nicht gehört. Der 35-Jährige ist nach den Vorwürfen noch immer in psychologischer Behandlung und hat das Hotel in diesem September auf eigenen Wunsch verlassen, arbeitet aber noch in der Branche. Er tritt in dem Verfahren auch als Nebenkläger auf. (dpa)