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Dürre, Hitze, KlimawandelGibt es überhaupt noch „schönes Wetter“? ZDF-Meteorologe spricht Klartext

Der Meteorologe und ZDF-Moderator Özden Terli positioniert sich regelmäßig in der Debatte um den Klimawandel.

Der Meteorologe und ZDF-Moderator Özden Terli positioniert sich regelmäßig in der Debatte um den Klimawandel.

Özden Terli ist Meteorologe beim ZDF. Regelmäßig spricht er über das Klima und das Wetter, dass uns erwartet. Doch der Moderator geht noch einen Schritt weiter. Denn er erklärt die Auswirkungen und Folgen, die uns vermeintlich „schönes Wetter“ bringen kann. 

von Paulina Meissner (mei)

Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Die Flutkatastrophe im Sommer 2021, die Hitze in den vergangenen Wochen und immer wieder Unwetter – auch in Deutschland bekommen wir das veränderte Klima zu spüren. Aktuell kämpfen Landwirte und Landwirtinnen auch hierzulande mit einer anhaltenden Dürre. Sonne, Hitze und warme Tage ohne Regen bringen statt Sommerlaune eher Besorgnis. Kann man sich über Hitze-Sommer überhaupt noch freuen?

Mit dieser Frage beschäftigt sich auch ZDF-Moderator Özden Terli (51). Der Diplom-Meteorologe führt bei dem öffentlich-rechtlichen Sender regelmäßig durch den Wetterbericht und fällt mit seiner Berichterstattung auf. Denn er hinterfragt das vermeintliche Strahle-Wetter und weist auf die Problematik hinter den steigenden Temperaturen hin, will ein Bewusstsein für den Klimawandel schaffen.

Klimawandel: ZDF-Meteorologe spricht nicht mehr von „schönem Wetter“

Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) spricht der Moderator über seine Arbeit und seine Position in der Debatte um Klimaschutz und den fortschreitenden Klimawandel. Auf die Frage, ob er sich als Aktivist sehen, betont Terli: „Nein, ich bin Journalist und Wissenschaftler. Meine Rolle ist es, aufzuklären, durch Fakten.“

Eine Polit-Kampagne wolle er nicht führen. Er erklärt: „Wissenschaftliche Fakten sind nicht politisch. Der Klimawandel ist Realität. Das ist unsere Lebensgrundlage, die sich da gerade verändert.“

Deswegen müsse man auch den Blick auf das Wetter anpassen. „Mitten in der Klimakrise muss man Hitzetage anders beleuchten, da reicht es nicht zu sagen: ‚Juhu, wir gehen alle ins Schwimmbad‘.“ Wie der 51-Jährige im SZ-Interview erklärte, spreche er deswegen auch in seinen Vorhersagen nicht mehr von schönem Wetter: „Was ist denn schön daran, wenn draußen alles gelb ist vor Trockenheit und die Bäume leiden?“, so Terli.

Özden Terli: ZDF-Moderator will auf Folgen des Klimawandels aufmerksam machen 

Das altbekannte Argument, dass es auch früher schon Hitzewellen gegeben habe, ändere daran nichts. „Klar gab es auch früher Hitzetage“, so Terli, „aber die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen eindeutig, dass die Häufigkeit und Dauer von Hitzewellen zunimmt. Und das hat mit dem Klimawandel zu tun.“

Auch auf Twitter zeigt sich der studierte Meteorologe meinungsstark und setzt sich für den Klimaschutz ein. Nicht immer ohne Folgen. Der Moderator wird wegen seiner meinungsstarken Haltung von Leugnern des Klimawandels angegangen. So sei sein Account bereits gemeldet worden, schreibt Terli in einem Post. Glücklicherweise ohne Erfolg. 

Doch davon lässt sich der ZDF-Moderator nicht entmutigen. Er macht weiter auf die fatalen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. Von den meisten bekommt er dafür auch positives Feedback und eine Menge Zuspruch. Zu einem Video über die verheerenden Waldbrände im Süden Frankreichs schreibt er: „Oh ‚schönes Wetter‘ heute - der Wald hat so tolle Farben und schau mal ein Feuer-Tornado. Ironie off“. Das sind mehr als deutliche Worte. (mei)