Will Smith im InterviewDarum hat er damals nicht in „Django Unchained“ mitgespielt

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Will Smith ist der skrupellose Auftragsmörder „Deadshot“ in seinem neuen Film „Suicide Squad“.

Egal ob als Prinz („von Bel-Air“) oder Geheimagent („Men in Black“) – immer eroberte Will Smith (47) die Fans mit Charme. In seinem neuen Film „Suicide Squad“, der am Donnerstag in Deutschland anläuft, ist der Held der Herzen jedoch ein gnadenloser Killer, dessen Name alles sagt: „Deadshot“. Wir trafen den Schauspieler zum Interview.

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Will Smith's erste Rolle als Bösewicht.

Den Bösen zu spielen, war das eine Umstellung für Sie? Und wie. Ich habe noch nie einen Bösewicht gespielt. Als ich mich in „Deadshot“ hineinversetzen wollte, da klappte das nicht. Ich konnte nicht verstehen, wie jemand für Geld Leute umlegt.

Offenbar hat es aber dann doch bei Ihnen geklickt. Weil der Regisseur mir das Buch „Anatomie eines Motivs“ zu lesen gegeben hat. Darin geht es um Serienmörder. Und die erste Zeile lautet „Warum hat er es getan?“. Die Antwort ist: Menschen tun etwas, weil sie sich danach besser fühlen, als wenn sie es nicht getan hätten.

Ist es eigentlich schwer, als Schauspieler zum Comicbuch-Charakter zu werden mit all den Special Effects, die hinterher eingebaut werden müssen? Sie werden lachen, aber der Regisseur David Ayer ist kein großer Freund von Special Effects. Er dreht so realistisch wie möglich. In einer Kampfszene hingen ungelogen 80 Leute von Drahtseilen, und er hat auch echte Explosionen eingebaut. Ich glaube, dass man so einfach authentischere Emotionen hervorruft.

Was halten Ihre Kinder von ihrem Mords-Daddy? Sie werden lachen, das Wortspiel passt. Meine beiden Söhne haben den Film gesehen und waren begeistert. Mein Ältester, Trey, hat gesagt: »Alter, hör auf mit der Schauspielerei. Du kannst im Leben keine Rolle mehr kriegen, in der du so cool bist.«

Und der Grund dafür ist? Seine Tochter. „Deadshot“ will mit der Welt abrechnen, weil sie ihn schlecht behandelt hat. Alle Menschen sollen dafür büßen. Dann tritt ein kleines Mädchen in sein Leben und hält ihn davon ab.

Auch Sie haben eine Tochter... ... die mich beeinflusst hat. Vor langer Zeit war es mein Ziel, der größte Filmstar der Welt zu werden. Dann kam Willow auf die Welt, und ich konnte mich nicht mehr so in die Arbeit hineinknien. Ich musste Filme ablehnen.

Zum Beispiel? Django“. Ich war an der Rolle interessiert. Dann sagte Willow „Aber Daddy, dann musst du crazy spielen. Und du wirst für lange Zeit crazy sein.“

Und so wurde Jamie Foxx „Django“. Mittlerweile ist Willow 15. Wie geht man als Vater mit einer Tochter im Teenie-Alter um? Man sollte einen Teenager als Heimsuchung ansehen. Wenn man sich mit anderen Eltern unterhält, dann heißt es „Was, du hast einen Teenager. Mann, tust du mir leid.“ Es gibt nichts Schwierigeres, als Eltern einer 15-Jährigen zu sein. Jeden Tag geht die Welt unter. (lacht)

Was weiß der Will Smith von heute, was er von ein paar Jahren noch nicht wusste? Dass ein Hit an der Kinokasse nicht glücklich macht. Ebenso wenig wie tolle Klamotten oder ein guter Körper. Das Einzige, was dich je glücklich machen kann, ist die Fähigkeit, liebevolle Beziehungen zu schaffen. Früher ging es mir um meine Leistung. Heute geht es um Menschen.

Wie sehen das Ihre Kinder, die ebenfalls im Rampenlicht stehen? Sie sind durch ihre Erziehung abgehärtet. Ich weiß, es klingt komisch, wenn ich das als Elternteil sage. Aber ich wollte von Anfang an, dass sie so viel wie möglich traumatische Erfahrungen mit öffentlichen Anfeindungen machen, ohne dass sie daran zerbrechen.

Und können sie das? Also, für Willow ist es härter Sie tut ihr Bestes, dass Dinge ihr nicht zu nahegehen. Trey musste eigentlich sehr wenig einstecken, im Gegensatz zu meinem Sohn Jaden. Doch der kommt damit am Besten zurecht. Er fühlt sich total wohl in seiner Haut. Ich bewundere, dass er sich von der Meinung anderer nie abhalten lässt, sein eigenes Ding zu machen.