Sie verdrehte in „Wayne's World“ als Rockerin der Hauptfigur in Kopf, später jagte sie in der Serie „Relic Hunter“ als Geschichtsprofessorin auf der ganzen Welt Artefakten hinterher: Nun meldet sich Tia Carrere mit ihrer Rolle im Live-Action-Remake von „Lilo & Stitch“ zurück.
„Wayne's World“-StarSo sieht Tia Carrere heute aus

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Sie verdrehte in „Wayne's World“ als Rockerbraut allen den Kopf: Tia Carrere in ihrer Rolle als Cassandra Wong. (Bild: Paramount Pictures Home Entertainment)

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Im Original sprach sie die kleine Schwester, im Remake von „Lilo & Stitch“ (Kinostart: 22. Mai) ist Tia Carrere als Sozialarbeiterin zu sehen. (Bild: Monica Schipper/Getty Images)
Natürlich werde sie bis heute auf „Wayne's World“ angesprochen, sagte Tia Carrere unlängst bei einem Auftritt in der „Rich Eisen Show“. Es gebe auch Leute, die sie mit „Schwing!“ - einer kaum zu beschreibenden Geste aus der Kultcomedy - grüßten. Andere würden vor ihr auf dem Boden knien und „Wir sind unwürdig!“ rufen, obwohl diese Ehrerbietung im Film Schockrocker Alice Cooper zuteilwird. Denn auch wenn die auf Hawaii geborene Schauspielerin in den 90er-Jahren in Blockbustern wie „Die Wiege der Sonne“ (1993) und „True Lies“ (1994) weitere Auftritte hatte, blieb von ihr doch vor allem ihre Darstellung der Rockerbraut Cassandra Wong in Erinnerung.
Geboren wurde Althea Rae Duhinio Janairo, so ihr bürgerlicher Name, am 2. Januar 1967 in Honolulu, Hawaii, ihre Eltern sind philippinischer Abstammung. Die kulturelle Identität spielte in ihrer Karriere stets eine Rolle: „Ich habe Chinesen, Japaner, Vietnamesen, Thailänder gespielt - so viele verschiedene ethnische Hintergründe außer meinem eigenen“, sagte sie 2022. Anfangs habe ihre Herkunft und ihr Aussehen ihr „definitiv geholfen“, so Carrere in einem Interview mit „Cinema Daily“, es sei aber auch „ein zweischneidiges Schwert“ gewesen: „Es war schwierig, in Shows gecastet zu werden, weil ich nicht typisch amerikanisch aussah. Ich war nicht das Mädchen von nebenan.“
Tia Carrere: Für „Wayne's World“ ließ sie „Baywatch“ sausen

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In „Die Wiege der Sonne“ (1994) spielte Tia Carrrere an der Seite von Sean Connery. (Bild: vox / 20th Century Fox)

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Indiana Jones und Lara Croft ließen grüßen: In der Serie „Relic Hunter“ ging Tia Carrere als Geschichtsprofessorin Sydney Fox auf die Jagd nach Artefakten. (Bild: Fireworks Entertainment, Inc. / ProSieben)
Als sie das Drehbuch zu „Wayne's World“ bekam, wusste Carrere sofort, dass sie perfekt für die Rolle der Cassandra Wong sein würde. Für das Casting ließ sie sogar einen „Schwimmtest“ für die damals schon erfolgreiche Serie „Baywatch“ fallen, wie sie in der „Rich Eisen Show“ erzählte. „Ich dachte, es gibt niemanden, den ich kenne, der singen kann, der Kampfsportarten beherrscht und der schauspielern kann, also wird das mein Film werden.“
Carrere bestand darauf, ihren Gesang selbst beizusteuern, was sie von vielen Kolleginnen in ähnlichen Rollen unterschied. Ihr musikalisches Talent brachte ihr später sogar zwei Grammy-Auszeichnungen für traditionelle hawaiianische Musik ein.

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In den letzten 20 Jahren war Tia Carrere hauptsächlich in Seriengastrollen und in Fernsehfilmen wie „Supernova - Wenn die Sonne explodiert“ (Bild) zu sehen. (Bild: Hallmark Entertainment)
Nach den Kinoerfolgen der 90er-Jahre folgte „Relic Hunter“ (1999-2002), eine Abenteuerserie, die Carrere nicht nur die Hauptrolle als Historikerin Sydney Fox, sondern auch internationale Bekanntheit bescherte. Die Serie wurde in über 100 Länder verkauft - ein Achtungserfolg, wenn auch kein Prestigeprojekt nach klassischem Hollywood-Maßstab. Parallel arbeitete Carrere zu dieser Zeit zum ersten Mal als Synchronsprecherin, sie war die Stimme von Nani, Lilos großer Schwester, in Disneys „Lilo & Stitch“ (2002).

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Von 2002 bis 2010 war Tia Carrere mit dem Fotografen Simon Wakelin verheiratet, die beiden haben eine gemeinsame Tochter. (Bild: Mark Mainz/Getty Images for AFI)
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Tia Carrere: Rückkehr auf die große Leinwand
Weitere ganz große Rollen spielte Carrere danach nicht mehr, sie war vorwiegend in Fernsehfilmen (“Supernova“, „Asteroid vs Earth“) und Seriengastrollen (“O.C., California“, „Nip/Tuck“, „Hawaii 5-0“) zu sehen. Mit „Lilo & Stitch“ kehrt sie nun auf die große Leinwand zurück, im Live-Action-Remake des gleichnamigen Zeichentrickfilms aus 2002 spielt sie eine Sozialarbeiterin.
Nicht nur weil Original und Neuauflage in ihrer Heimat spielen, hat Carrere ein besonderes Verhältnis zum Disney-Klassiker: Beim Original arbeitete sie eng mit den Machern zusammen und gab ihnen Hinweise zur Aussprache von Wörtern, zu hawaiianischer Kultur und der von ihr synchronisierten Figur, wie sie kürzlich in einem „Yahoo“-Interview erzählte. Es sei großartig, jetzt zu sehen, wie der Film „wieder zum Leben erweckt wird“, denn auch mit einem neuen Regisseur zeige der Film „die Fingerabdrücke, die ich der Figur aufgedrückt habe, und ich liebe es.“ (tsch)