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„Was macht man damit?“„Bares für Rares“-Händler hat keine Ahnung, zahlt aber trotzdem vierstellige Summe

Als „Bares für Rares“-Händler Fabian Kahl (rechts) das massive Bronze-Tablett erblickte, hatte er nur eine Frage: „Wofür???“. (Bild: ZDF)

Als „Bares für Rares“-Händler Fabian Kahl (rechts) das massive Bronze-Tablett erblickte, hatte er nur eine Frage: „Wofür???“. (Bild: ZDF)

Während die „Bares für Rares“-Expertin von der Rarität schwärmt, stellen sich die Händler nur eine Frage: Wozu braucht man sowas?

Für ihr acht Kilo schweres Bronzetablett wünschte sich die Verkäuferin 700 bis 800 Euro. „Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding sah nur einen Wert von 600 bis 700 Euro. (Bild: ZDF)

Für ihr acht Kilo schweres Bronzetablett wünschte sich die Verkäuferin 700 bis 800 Euro. „Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding sah nur einen Wert von 600 bis 700 Euro. (Bild: ZDF)

„Oh, das sieht schwer aus“, erkannte Horst Lichter in der Freitagausgabe von „Bares für Rares“ gleich auf den ersten Blick, dass es sich hier um ein Schau-Tablett handeln musste. „Das ist ein Ding, du! Mein lieber Scholli!“ Expertin Dr. Bianca Berding bestätigte: „Ein reines Zier- und Dekorationsobjekt.“ Mia, die mit ihrer Schwägerin Gertrud aus den Niederlanden angereist war, erzählte: „Das habe ich damals im Antikhandel gekauft.“

„Was ist das für ein Material?“, wollte Lichter wissen. „Das ist Bronze mit einem hohen Kupferanteil“, antwortete Berding. Gesamtgewicht: über acht Kilo. Die Expertin wuchtete das schwere Teil einmal um, um die Standfüße zu zeigen. Dabei entdeckte sie einen abgerissenen Klebezettel vom ursprünglichen Verkäufer Ferdinand Barbedienne: „Barbedienne ist Frankreichs berühmtester Kunstverleger gewesen.“

Die Händler rätselten zwar zunächst über den Verwendungszweck des Tabletts, David Suppes zahlte dann aber sogar 1.000 Euro für das Objekt: „Ein Tischkunstwerk aus Bronze. Ich lasse das mal vielleicht wirklich als Kunstwerk auf dem Tisch wirken.“
 (Bild: ZDF)

Die Händler rätselten zwar zunächst über den Verwendungszweck des Tabletts, David Suppes zahlte dann aber sogar 1.000 Euro für das Objekt: „Ein Tischkunstwerk aus Bronze. Ich lasse das mal vielleicht wirklich als Kunstwerk auf dem Tisch wirken.“ (Bild: ZDF)

„Wenn man ein Objekt von Barbedienne hat, dann kann man sich wirklich freuen“, schwärmte Berding weiter. Auch die antike Szene mit Homer, Artemis, Hermes und Herkules des Künstlers Ferdinand Levillain gefiel der Expertin. Zeitlich ordnete sie das Tablett zwischen 1852 und 1870 ein.

Großes Rätselraten im Händlerraum

Ebenfalls verkauft wurde die kleine Münzwaage aus dem Bergischen Land aus der Zeit zwischen 1810 und 1848 mit einem Wert von 150 bis 200 Euro. Friedrich Häusser gab 190 Euro aus.
 (Bild: ZDF)

Ebenfalls verkauft wurde die kleine Münzwaage aus dem Bergischen Land aus der Zeit zwischen 1810 und 1848 mit einem Wert von 150 bis 200 Euro. Friedrich Häusser gab 190 Euro aus. (Bild: ZDF)

Mia hoffte auf 700 bis 800 Euro. Bianca Berding sah jedoch ein großes Problem bei der Preisfindung: „Alles, was keine Skulptur ist, hat in Bronzearbeiten in den letzten Jahrzehnten dramatisch an Wert verloren.“ Immerhin lag der Wert mit 600 bis 700 Euro nur knapp drunter.

Der weiße Porzellan-Pudel, ein Werbemittel für Mampe Hamburg aus der Zeit zwischen 1933 und 1960, wurde auf 100 bis 250 Euro geschätzt. Fabian Kahl bezahlte 190 Euro dafür.
 (Bild: ZDF)

Der weiße Porzellan-Pudel, ein Werbemittel für Mampe Hamburg aus der Zeit zwischen 1933 und 1960, wurde auf 100 bis 250 Euro geschätzt. Fabian Kahl bezahlte 190 Euro dafür. (Bild: ZDF)

Händler Friedrich Häusser strich liebevoll über das Tablett: „Das ist schön gemacht.“ Doch Fabian Kahl fragte sich: „Wofür???“ Das wollte David Suppes auch gerne wissen: „Was macht man damit?“ Häusser regte die Frage auf: „Man muss nicht aus allem irgendetwas machen. Manches wirkt auch einfach so, wenn es da steht.“ Suppes rechtfertigte seine Frage: „Aber wir sind Menschen. Wir machen Dinge.“

„Damals hatten wir einen ganz großen Tisch“, erzählte Mia, dass das Tablett einfach zur Deko draufstand. Diese Info fand Suppes interessant: „Das stand bei Ihnen quasi einfach nur auf der großen Tafel?“ Da stimmte auch Fabian Kahl zu: „Sieht gut aus auf dem Tisch.“

Das silberne Zigarettenetui aus dem Jahr 1947 mit einem Pin-up Girl aus Emaille sollte 300 bis 350 Euro bringen. Elke Velten zahlte 330 Euro.
 (Bild: ZDF)

Das silberne Zigarettenetui aus dem Jahr 1947 mit einem Pin-up Girl aus Emaille sollte 300 bis 350 Euro bringen. Elke Velten zahlte 330 Euro. (Bild: ZDF)

Plötzlich war das Kaufinteresse geweckt, die Verhandlung nahm Fahrt auf. Und am Ende bezahlte David Suppes sogar 1.000 Euro für das Objekt: „Ein Tischkunstwerk aus Bronze. Ich lasse das mal vielleicht wirklich als Kunstwerk auf dem Tisch wirken.“

„Bares für Rares“-Händler kauft unbequeme Stühle

Die zwei IALEA-Stühle von B&B Italia aus den 1980er-Jahren wurden auf 300 bis 400 Euro geschätzt. David Suppes kaufte sie für 280 Euro.
 (Bild: ZDF)

Die zwei IALEA-Stühle von B&B Italia aus den 1980er-Jahren wurden auf 300 bis 400 Euro geschätzt. David Suppes kaufte sie für 280 Euro. (Bild: ZDF)

Ebenfalls verkauft wurde eine kleine Münzwaage aus dem Bergischen Land aus der Zeit zwischen 1810 und 1848 mit einem Wert von 150 bis 200 Euro. Friedrich Häusser gab 190 Euro aus: „Ich habe zurzeit keine. Und wenn mir beim neueren Gerät der Strom ausgeht, kann ich auf das zurückgreifen.“

Das Collier aus Silber, Gold, Diamanten und Berillen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewertete die Expertin mit 700 bis 800 Euro. Fabian Kahl war von dem Schmuckstück so angetan, dass er sogar 1.250 Euro ausgab. 
 (Bild: ZDF)

Das Collier aus Silber, Gold, Diamanten und Berillen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewertete die Expertin mit 700 bis 800 Euro. Fabian Kahl war von dem Schmuckstück so angetan, dass er sogar 1.250 Euro ausgab. (Bild: ZDF)

Ein weißer Porzellan-Pudel, ein Werbemittel für Mampe Hamburg aus der Zeit zwischen 1933 und 1960, wurde auf 100 bis 250 Euro geschätzt. Fabian Kahl sah verschiedene Sammler von Porzellan bis Werbemittel als Zielgruppe und kaufte den Hund für 190 Euro.

Das silberne Zigarettenetui aus dem Jahr 1947 mit einem Pin-up Girl aus Emaille sollte 300 bis 350 Euro bringen. Das sah Elke Velten genauso und bezahlte 330 Euro: „Dose, das ist immer Thema bei mir.“

Die zwei IALEA-Stühle von B&B Italia aus den 1980er-Jahren wurden auf 300 bis 400 Euro geschätzt. David Suppes fand die Stühle ziemlich unbequem, trotzdem kaufte er sie für 280 Euro: „Ich will sie jetzt auch einfach irgendwie haben.“

Das Collier aus Silber, Gold, Diamanten und Berillen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewertete die Expertin mit 700 bis 800 Euro. Die Verkäuferin hatte Glück: Fabian Kahl war von dem Schmuckstück so angetan, dass er sogar 1.250 Euro ausgab. (tsch)