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Vor mittelmäßiger Wertung prahlt „Dinner“-Gastgeber noch„Ich werde gewinnen“

Als Dessert serviert Frank zweierlei portugiesisches Gebäck (Bild: RTL)

Als Dessert serviert Frank zweierlei portugiesisches Gebäck (Bild: RTL)

Sein Tag startet mit Klimmzügen und das Bettenmachen. Auch kulinarisch zeigt sich Ex-Soldat und Fitnesstrainer Jan ehrgeizig. Bei „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Flensburg sagt er: „Wir brauchen gar nicht bei den anderen drehen.“

Fitnesstrainer und Ex-Soldat Frank ist Struktur wichtig. (Bild: RTL)

Fitnesstrainer und Ex-Soldat Frank ist Struktur wichtig. (Bild: RTL)

Zum Auftakt von „Das perfekte Dinner“ in Glücksburg bei Flensburg zeigt sich der Gastgeber widersprüchlich. „Perfekt ist unperfekt“, so Jan (38) zum Sendungstitel: „Da darf auch mal was schiefgehen.“ Der vermeintlichen Lässigkeit folgt sofort die Ambition: „Es soll schmecken, gut aussehen und der Gastgeber überzeugen.“

Das große Ziel des Fitnessstudio-Betreibers und Personal Trainers lautet „Struktur“: „Das habe ich bei der Marine gelernt.“ Als Ex-Soldat (“Ich war zehn Jahre auf den Weltmeeren unterwegs“) ist der Vater eines Sohnes zum Beispiel darin geübt, gleich morgens sein Bett zu machen: „Wenn wir unseren Haushalt morgens ordentlich verlassen, gehen wir strukturierter in den Tag.“ Beim Militär habe er viel Disziplin erworben: „Ich starte jeden Morgen mit Zitronenwasser, fünfmal sieben Klimmzügen und sieben Liegestützen - egal, wo ich bin.“ Die Klimmzüge demonstriert er direkt an den Dachbalken seiner Küche: „Oh, jetzt hängt mir die Deko ins Gesicht.“ Doch nach der sportlichen Demonstration geht es ans Menü:

  1. Vorspeise: Frio caldo verde á Castelo de Água - Grünkohl / Kartoffeln / Sucuk
  2. Hauptspeise: Filé de bacalhau à bordelaise com molho de laranja - Skrei / Kartoffeln / Sellerie / Spinat
  3. Nachspeise: Pastéis de Nata & Tarta de Santiago

Jan ist siegessicher

Sandra und Frank (Mitte) genießen Franks Vorspeise mit Grünkohl, Kartoffeln und Sucuk. (Bild: RTL)

Sandra und Frank (Mitte) genießen Franks Vorspeise mit Grünkohl, Kartoffeln und Sucuk. (Bild: RTL)

Dass er täglich Klimmzüge trainiert, zeigt Frank direkt in seiner Küche. (Bild: RTL)

Dass er täglich Klimmzüge trainiert, zeigt Frank direkt in seiner Küche. (Bild: RTL)

Als Schnippelhilfe hat sich Jan seine offenbar sehr robuste Trainingspartnerin Anja (57) erkoren: „Wir gehen zusammen Winterbaden.“ Sie sei es, die „Struktur in mein Chaos bringen“ könne. „Ich kenne keinen entspannteren Koch als Jan“, beschreibt sie ihn und macht sich daran, die von ihm akribisch mit der zugehörigen Zutat beschrifteten Schälchen zu befüllen.

„Als Kind habe ich schon für die Familie gekocht“, erklärt Jan seine Expertise. Und während sich Gast Frank (59) als sehr bescheiden herausstellen (“Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle schlechter kochen als ich und ich gewinne“), zeigt sich Jan siegessicher: „Ich werde gewinnen und sie alle wegfegen, wir brauchen gar nicht bei den anderen drehen.“

„Geschmacklich top, aber leider alles kalt“

Keine Yogahaltung, sondern Siegesgeste: Frank hat sein Dinner zufrieden abgeschlossen. (Bild: RTL)

Keine Yogahaltung, sondern Siegesgeste: Frank hat sein Dinner zufrieden abgeschlossen. (Bild: RTL)

Vielleicht ist das Motto „Norddeutschland meets Portugal“ ja ein Gewinner: Zur Vorspeise gibt es Grünkohl auf portugiesische Art als kalte Suppe, dazu die türkische Knoblachwurst Sucuk. Mit der Hauptspeise zeigt Frank seine Verbundenheit mit dem Meer. Als Fisch serviert er saisongerecht Skrei, und zwar à la Bordelaise. Dass dies nichts mit der Tiefkühl-Version gemein hat, merken die Gäste sofort.

„Lecker, aber riesengroß“, kommentiert Nele (24), nach deren Ansicht er die „Mini-Spinatbeilage“ auch hätte weglassen können. Frank (“Geschmacklich top, aber leider alles kalt“) ist der Skrei „zu glasig“, Kim (29) wiederum schmeckt den Sellerie nicht aus dem gleichnamigen Püree. Doch alle lieben die begleitende Orangen-Senf-Sauce und verlangen nach mehr.

Wenn sie denn zum Essen kommen! Denn Jan entpuppt sich als Meister des Delegierens und hat gleich beim alkoholfreien Aperitif, einem Hibiskus-Secco, Karten mit Aufgaben verteilt. Flugs ist Kim die „Wasserchefin“ und Nele die „Winzerin“: „Macht doch einen guten Vibe.“

Der wirkt bis zum Dessert. Als „Highlight“ empfindet Sandra (37) das portugiesische Gebäck mit Mandelkuchen und Vanilletörtchen. Zwar hätte sich Nele mehr Pudding gewünscht und gesteht Kim, dass der Kuchen nicht ihr Geschmack sei - insgesamt eher mittelmäßige 30 Punkte sind für Jan jedoch drin. Der hat zum Abschluss noch einen Wunsch: „Ich hoffe, ich habe die Latte ordentlich hochgesetzt.“ (tsch)