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Leben begann im BombenhagelKölner Hollywood-Star Udo Kier gestorben

Udo Kier, der Schauspieler, im Anzug mit Fliege vor dunklem Hintergrund mit Logos

Schauspieler Udo Kier ist tot.

Hollywood trauert um eine seiner schillerndsten Figuren. Der gebürtige Kölner Udo Kier ist im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat Palm Springs gestorben. Er galt als Kult-Schauspieler und brillierte in über 200 Filmen.

Ein Schock für die Filmwelt! Udo Kier, die Schauspiel-Legende aus Köln, ist tot.

Der weltberühmte Darsteller, der für seine unzähligen und oft exzentrischen Rollen bekannt war, starb im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat Palm Springs in Kalifornien.

Sowohl das US-Magazin „Variety“ als auch der britische „Guardian“ bestätigten die traurige Nachricht unter Berufung auf sein näheres Umfeld. Eine Todesursache wurde bisher nicht genannt. Auch sein Freund, der Fotograf Michael Childers, postete eine Mitteilung in den sozialen Medien.

„Es bricht mir das Herz, ein trauriger Abschied von meinem großartigen Freund Udo Kier. Ruhe in Frieden.“

Kier wurde im Oktober 1944 in Köln während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs geboren. Nur wenige Stunden nach seiner Geburt wurde das Krankenhaus bombardiert und er musste zusammen mit seiner Mutter aus den Trümmern der Entbindungsstation gerettet werden.

Seine Kindheit im Nachkriegsdeutschland sei „furchtbar“ gewesen, erzählte er 2002 dem „Guardian“: „Mein Vater war bereits verheiratet und hatte drei Kinder, als ich geboren wurde, und meine Mutter wusste nichts davon. Wir wuchsen in Armut auf. Wir hatten kein warmes Wasser, bis ich 17 war.“

Kier war als Heranwachsender Messdiener und Chorsänger in einer Kirchengemeinde, verkleidete sich gern und imitierte beispielsweise Caterina Valente. Später arbeitete er bei Ford am Fließband.

Kiers Weg führte ihn von einfachen Verhältnissen bis an die Spitze Hollywoods. Er sei ein „Glückspilz“ gewesen, sagte er selbst. International galt Kier als Filmgigant, verkörperte häufig Bösewichte, Monster und Gruselgestalten. Er spielte mehrfach Vampire und Nazis, wirkte in Filmen, Fernsehserien, Musikvideos und Videospielen mit.

„Ich mag Horrorfilme“, sagte er einmal, „denn wenn man kleine oder Gastrollen spielt, ist es besser, böse zu sein und die Leute zu erschrecken, als der Typ zu sein, der bei der Post arbeitet und abends zu seiner Frau und seinen Kindern nach Hause geht. Das Publikum erinnert sich eher an einen.“

Über sechs Jahrzehnte erstreckte sich seine beeindruckende Karriere, in der er mit Regie-Größen wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog und Lars von Trier zusammenarbeitete.

Seine Markenzeichen: durchdringend grüne Augen und eine unvergessliche, androgyne Ausstrahlung.

Seinen Durchbruch in den USA feierte er 1991 mit Gus Van Sants Kultfilm „My Own Private Idaho“. Danach war Kier auch in Hollywood-Blockbustern wie „Blade“ oder „Ace Ventura“ zu sehen, ebenso im umstrittenen „Nymphomaniac: Vol. II“. Er bewies seine unglaubliche schauspielerische Bandbreite in mehr als 220 Filmen.

Kiers letzter Film war der Politthriller „The Secret Agent“, in dem er einen jüdischen Holocaust-Überlebenden in den letzten Jahren der brasilianischen Militärdiktatur spielte. Er wird außerdem in „OD“ zu sehen sein, dem kommenden Horror-Videospiel des japanischen Regisseurs Hideo Kojima und des Produzenten Jordan Peele. (red/mg)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.