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Sie braucht Millionen-SpritzeTodkrankes Mädchen darf hoffen – wegen früherem Betrüger

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Die kleine Hanna leidet an Spinaler Muskelatrophie, braucht das teure Medikament Zolgensma.

von Simon Küpper (sku)

Köln/Gießen – Die kleine Hanna hat eine Chance auf eine Zukunft! Und das ausgerechnet dank eines früheren Betrügers!

Anfang Juni berichtete EXPRESS über das Schicksal des todkranken Mädchens aus England. Die kleine Hanna, inzwischen 16 Monate alt, leidet an Spinaler Muskelatrophie (SMA) der gefährlichsten Sorte, Typ 1. Die Behandlung mit dem vielversprechenden Medikament Zolgensma kostet zwei Millionen Euro – viel zu viel für Hannas Eltern.

Todkranke Hanna leidet an SMA – jetzt darf sie hoffen

Mit Hilfe vieler Menschen, unter anderem der „Unter uns“-Schauspielerin Tabea Heynig, wurde die Spendentrommel gerührt, rund 60 Prozent der nötigen Gesamtsumme kamen tatsächlich zusammen. Jetzt konnte ein weiterer großer Schritt gemacht werden. Dank der Hilfe eines geläuterten Betrügers und Ex-Knackis!

Alles zum Thema Instagram

Christian Zahner (40) zockte früher Drogen-Dealer und Banker ab, jubelte Gangster-Bossen etwa statt Kokain und Heroin handelsüblichen Zucker unter. Später landete er im Knast, wurde dort clean und ist inzwischen mit Immobilien Millionär geworden.

„Ich habe dank Bastian Yotta übers Internet von Hannas Schicksal erfahren“, erzählt Zahner, selbst Vater von drei Töchtern, im Gespräch mit EXPRESS. „An dem Tag war ich mit meiner Vierjährigen mit der Harley unterwegs und dann habe ich gesagt: Komm, wir spenden jetzt mal 500 Euro an die kleine Hanna.“ Und er wollte noch mehr tun.

„Da ich einen recht elitären Freundeskreis habe, habe ich auch einen Aufruf auf Instagram gemacht, damit noch mehr Leute spenden. Aber keiner von denen hat’s gemacht. Nicht mal 100 Euro haben die überwiesen“, ärgert er sich.

Zahner weiter: „Also habe ich ein paar Rocker-Freunde angerufen – die haben alle was gegeben. Aber irgendwie kam nicht genug Geld zusammen und die Zeit wurde immer knapper.“

Früherer Betrüger hilft der kranken Hanna

Da kam ihm seine fragwürdige Vergangenheit zu Gute. „Da ich früher als Betrüger unterwegs war, bin ich erfinderisch“, sagt er. Und er zögerte nicht, ließ seine Kontakte spielen und dann ging alles ganz schnell. „Ich habe Hannas Vater einen Job als Kurierfahrer in Gießen und eine Wohnung für die Familie besorgt. Durch den Job hat Hannas Vater auch eine Krankenversicherung“, so Zahner. Und das könnte Hannas Leben retten!

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Christian Zahner mit zwei seiner Töchter. Der frühere Betrüger hilft der Familie der kranken Hanna.

Denn anders als in England oder Polen (der Heimat von Hannas Eltern) übernimmt die Krankenkasse in Deutschland seit Kurzem in manchen Fällen die Kosten für das Millionen-Medikament Zolgensma. In England und Polen hingegen hat bislang noch kein Kind Zolgensma auf Krankenkassen-Kosten bekommen. Und auch in Deutschland wurden Anträge auf Übernahme bereits abgelehnt.

Viel wichtiger für Hannas Eltern ist aber, dass Hanna hier in Deutschland eine viel bessere medizinische Versorgung bekommt als in England. Und auch der Weg in ihre polnische Heimat ist nicht mehr so weit. Wenn alle Tests, die hier noch durchgeführt werden müssen, positiv verlaufen, könnte bei der Krankenkasse ein Antrag auf die Übernahme für die Zolgensma-Kosten gestellt werden.

Klar ist aber auch: Selbst wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt, ist kein gespendeter Euro umsonst gewesen. Das Geld würde etwa auch für Folge-Therapien und spezielle Geräte genutzt. Wenn Hanna nicht alles benötigt, käme das Geld anderen kranken Kindern und der Forschung zu Gute.

SMS soll in Neugeborenen-Screening aufgenommen werden

Die Untersuchung auf SMA sollte in Neugeborenen-Screening aufgenommen werden. Wahrscheinlich ab 2021 – ein großer Schritt. Je früher man die Krankheit entdeckt, desto größer sind die Chancen auf Heilung!

„Eine bahnbrechende Geschichte, die Krankheit kann sofort im Keim erstickt werden. Wird vor dem Auftreten der Symptome mit einer Behandlung begonnen, bricht SMA gar nicht erst aus“, erklärt Kinga Bertram gegenüber EXPRESS. Die Anwältin setzt sich seit Beginn für Hanna ein und dient als Schnittstelle zwischen Hannas Eltern und der Deutschen Muskelstiftung.

Auch sie freut sich über Hannas Umzug nach deutlich, bleibt aber realistisch. „Dass es geschafft ist, glaube ich erst, wenn ich den bewilligten Antrag der Krankenkasse sehe“, sagt sie. Bis dahin muss die kleine Hanna jeden Tag weiter tapfer kämpfen.

So können Sie der kleinen Hanna helfen

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