„The Masked Singer“Anubis verrät: „Das hat mich Platz zwei oder drei gekostet“

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Seht her, ich bin der Anubis! Ben Blümel nach seiner Demaslierung bei „The Masked Singer“

von Simon Küpper  (sku)

Köln – Er grunzte und stampfte sich bis ins Finale von „The Masked Singer“, landete schließlich gemeinsam mit dem Nilpferd auf Platz vier.

Sänger Ben Blümel versteckte sich unter der Maske des Anubis. Die bereitete ihm zwar viel Freude, hatte in Sachen Beliebtheit aber auch einen Nachteil, wie er am Tag nach dem Finale im Interview mit EXPRESS erzählt.

Glückwunsch zu Platz vier – geht man in diese Show eigentlich mit irgendwelchen Erwartungen?

Nicht wirklich. Es ist einfach ganz im Ernst ein Riesen-Aufwand. Sechs Wochen, die heimlich geplant werden müssen. Die ersten Wochen habe ich vollgemacht mit Jahresurlaub, danach mit „Familienfest“. Aber dann ging es los, dass es spannend wird, was man sagt. Im Leben hätte ich vorher nicht gedacht, dass ich über Show zwei oder drei hinauskomme.

Was hat mehr Spaß gemacht? Das Singen, oder das Verkörpern des arroganten, reizbaren Anubis?

Für mich war das Singen das Schönste. Weil ich seit neun Jahren gesangstechnisch die Klappe gehalten habe, jetzt sich mal wieder richtig damit beschäftigen zu dürfen, in diesem Professionellen Rahmen, war ganz toll. Und dann noch diese geile Rolle zu spielen…

Die passt ja eigentlich gar nicht zu Ihnen…

Das war das Schöne – das man die Rolle irgendwann füllen musste. Was mich den dritten oder zweiten Platz gekostet hat, ist: Plüsch gegen „harte Schale“. Irgendwann dachte ich deshalb: Wenn ich immer nur den Signature-Move mache, ist das hier schnell zu Ende. Wie kann ich anders sein, als das, was im Plüsch-Bereich passiert? Damit hatte das arrogante, laute, stampfende ‚Viech‘ eventuell eine Chance.

Die Antworten auf die Fragen des Rateteams sind oftmals bewusst verwirrend. Denkt man sich die spontan aus, oder gibt es Hinweise über einen Knopf im Ohr?

Das oberste Gebot ist ja die Geheimhaltung. Wenn man Leute im Rateteam kennt, will man gerne auch mehr Hinweise geben. Es ist so spannend, die Grenze zu ertasten, ab wann die Leute was checken. Aber du bist quasi auf alle Fragen vorbereitet. Weil man sich denken kann, was die Leute sagen. In meinem Fall war es das Leichteste – ich musste einfach grob antworten (lacht).

Fandest du es schade, dass dein Name doch schon recht früh mal fiel?

Ich war relativ stolz, dass ich es geschafft habe, dass die Prozentzahl der Stimmen in der App für mich nach einem Auftritt immer runtergerutscht ist. Dass ich meine Stimme offenbar ganz gut versteckt habe. Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch ein paar Menschen in Deutschland, die mich schon mal live singen gehört haben. Und da fallen so kleine Besonderheiten einfach auch mal auf.

War es anstrengend die Stimme immer so zu verstellen?

Es hat total Bock gemacht, deshalb bin ich auch mit erhobenem Haupt gegangen. Ich habe quasi nur Songs gesungen, die ich auf eine Bühne sonst niemals hätte singen können. Das war total super, die Rocksau da mal rauszulassen.

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Ließ auf der „Masked Singer“-Bühne die Rocksau raus: Anubis Ben Blümel.

Vielleicht doch nochmal der Anfang für etwas Neues?

Ich überlege schon seit Jahren, mal wieder was zu tun. Aber das Ding ist einfach: Ich habe – Gott sei Dank – so viel zu tun, auch mit dem Kika, dass ich nicht weiß, wann. Vielleicht ergibt sich das dann jetzt. Ansonsten ist es immer noch nach wie vor das schönste Hobby der Welt.

Ihr zweites Kind kam im Mai zur Welt – wie waren die ersten Monate in dieser besonderen Zeit?

Muss ehrlich sagen, hatte schon so Geburtsfenster eingeplant und das wurde dann doch knapp. Dann kam Corona. Ich war noch nie so lange am Stück zu Hause. Und durfte das erste Mal, seitdem ich 16 bin, für einen Monat in ein alltägliches Leben reinschlüpfen. Ohne verreisen, direkt wieder weg zu müssen. Das war ganz liebevolle wunderschöne Zeit. Für mich, meine Frau und die Geburt hätte es nicht besser kommen können. Bei allen schlimmen Schicksalen, die die Pandemie auch mit sich gebracht hat. Und der Kleine ist einfach ein Sonnenschein, er lässt uns so in das Doppel-Eltern-sein so gemütlich reinkommen.

Sie wurden schon in erster Staffel als Astronaut gehandelt. Vermutlich haben Sie jetzt bei dem Angebot nicht lange gezögert?

Ich habe sehr lange drüber nachgedacht. Ich wusste zunächst nicht, ob ich das schaffe der Produktion gerecht zu werden - auch wegen des Kinderkanals. Ich hatte nach den Auftritten nicht viel Zeit, mich auf den nächsten vorzubereiten, sondern habe dann vier, fünf Sendungen gedreht und bin direkt wieder zur nächsten Show angereist. Und ich wusste, dass ich weniger Zeit für Familie und Freunde haben werde. Meine Frau ist definitiv froh, dass es jetzt vorbei ist. Da muss ich echt Danke sagen. Mit ihr habe ich einen Fels gehabt, der mir den Rücken freigehalten hat. Und sie hat dem Größeren so toll erklärt, was der Papa da macht. Er ist ein richtiger Anubis-Fan geworden.