Sein letzter FallStefan Konarske: Darum schmeiße ich beim „Tatort“ hin

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Stefan Konarske ist zum letzten Mal als Tatort-Kommissar Daniel Kossik zu sehen.

„Das ist das Ende“ – dem ist sich Stefan Konarske (36) bewusst.

Millionen sahen den Schauspieler am Ostermontag (20.15 Uhr, ARD, hier unsere Kritik nachlesen) in seinem zehnten – und letzten – „Tatort“ als aggressiven, fußballverrückten Kommissar „Daniel Kossik“.

So melodramatisch wie seine Formulierung sich anhört, ist das aber gar nicht gemeint. Denn Konarske hat sein „Tatort“-Ende selbst gewählt – und will jetzt erst richtig los legen.

Warum verabschiedet man sich freiwillig vom Lieblingskrimi der Deutschen? „Weil man immer gehen soll, wenn es am schönsten ist und weil es für die Geschichte gut ist“, erklärt der Norddeutsche (in Stade bei Hamburg geboren und aufgewachsen). „Das ist auch keine Entscheidung, die ich spontan getroffen habe, sondern eine Entwicklung, die schon länger klar ist und die mein Wunsch war.“

Denn für ihn wurden die Drehs in Dortmund bzw. Köln, wo je nach Film ein bis zwei Drittel der Dortmunder „Tatorte“ entstehen, viel Reiserei und Organisiererei.

„Ich habe meinen Hauptwohnsitz seit drei Jahren in Paris. Dort bin ich in Film- und Theaterprojekte eingebunden. Darauf möchte ich mich künftig noch mehr konzentrieren und mich insgesamt neuen Rollen widmen.“

Der „Tatort“ und der oft als Mega-Talent gefeierte Konarske – das war nicht immer eine Liebesheirat. Ihm gefiel zwar vieles am WDR-Konzept („Das Besondere ist die so genannte horizontale Erzählweise, der Reiz ist, dass sich von Fall zu Fall das Verhältnis zwischen den Figuren weiterentwickeln kann.“).

Aber ihn störte auch einiges, etwa das (zu) kurz gekommene Lokalkolorit. „Das Ruhrgebiet ist so speziell, da gibt’s sehr viel wortwörtlich Eigenartiges zu erzählen. Deshalb würde ich gerne nur in Dortmund und Umgebung drehen. Aber aus Kostengründen landeten wir doch sehr oft in Köln.“

Auch seine Figur sei in eine Art Sackgasse geraten. „Der kämpft, am meisten mit sich selbst. Aus kleinen Reibereien entstand ein handfester Konflikt. Die Situation eskalierte.“ Das sei spannend, aber jetzt „fertig erzählt".

Trotzdem sagt Konarske: „Ich bin sehr dankbar für die große Chance, die der Tatort mit geboten hat.“ Und lässt mit einer – ausgerechnet – kölschen Weisheit eine Rückkehr offen: „Wie heißt es so schön: Niemals geht man so ganz….“

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