„Tatort“-StarJasna Fritzi Bauer plaudert über Dreh von Sexszenen – „absurde Situation“

Jasna Fritzi Bauer, hier in einer Szene des Films Axolotl aus dem Jahr 2017, fühlt sich bei Sexszenen nicht wohl

Jasna Fritzi Bauer, hier in einer Szene des Films Axolotl aus dem Jahr 2017, fühlt sich bei Sexszenen nicht wohl

Das hört sich nicht gut an. Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer fühlt sich unsicher beim TV-Sex und ihr fehlt es an dem nötigen Selbstbewusstsein. Das erzählte sie in einem Interview. Was hat es damit auf sich?

Die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer liebt es zu performen, das tut sie aktuell als „Tatort“-Kommissarin in der ARD oder zuletzt auch verkleidet als Seestern bei der diesjährigen Staffel von „The Masked Singer“. Nur bei einer Sache scheint sie an ihre Grenzen zu kommen: Wenn es um Sex geht.

Die „Tatort“-Kommissarin hat keine Hemmungen auszusprechen, was sie denkt, und zeigt gern klare Kante. Steht beim Dreh allerdings eine Sex-Szene an, muss auch sie sich überwinden.

„Tatort“-Star Jasna Fritzi Bauer über Sexszenen

Sie sieht eine Absurdität im Dreh von Sexszenen. Intime Szenen seien „für alle unangenehm“, sagte die 34-Jährige dem „Emotion“-Magazin. Bei den Aufnahmen einiger intimer Szenen habe sie sich „wahnsinnig unwohl“ gefühlt.

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„Sexszenen sind wirklich eine absurde Situation. Will ich Sex so spielen, wie ich ihn zu Hause habe? Nein!“, sagte Bauer. Sie habe gedacht, sie „könnte dieses Unbehagen mit Extra-Super-Selbstbewusstsein überspielen“. Dieses Selbstbewusstsein habe sie jedoch nicht gehabt.

In der Filmbranche wünscht sie sich den Mut, mit Klischees zu brechen. Bewegungen wie Black Lives Matter, LGBTQI oder auch internationale Serien hätten das Filmgeschäft zwar positiv verändert, aber das Rollenangebot für Frauen im deutschen Fernsehen sei nach wie vor begrenzt: „Frauenrollen werden immer uninteressanter sein als Männerrollen. Frauen sind immer diejenigen, die emotional abhängiger sind, die psychische Probleme haben, irgendwas. Da hat sich leider nicht viel getan“, bemängelt die Schauspielerin.

Zu einer entschiedenen Feministin haben ihre Erfahrungen in der Branche sie trotzdem nicht gemacht. „Ich bin das Patriarchat einfach gewohnt, egal in welchem Bereich meines Lebens. In Momenten, in denen Männer mir dumm kommen, wehre ich mich halt. Vielleicht kommt das vom Theater: Theater macht hart, denn es ist extrem hierarchisch, undemokratisch und patriarchal. Nur wenige Frauen haben dort Macht, und die, die an der Macht sind, werden dann auch patriarchal. Macht verändert Menschen nun mal.“

Bauer spielte etwa in Filmen wie „Scherbenpark“ (2013) und „Axolotl Overkill“ (2017) mit. Seit Mai vergangenen Jahres ist sie als Bremer Kommissarinnen Liv Moormann im „Tatort“ zu sehen. Moormanns dritter Fall wird am 29. Mai im Ersten ausgestrahlt. (dpa/rei)