Münchner „Tatort“Ein brutaler Foltermord führt die Ermittler in die grausame Welt der Snuff-Filme

Das Foto stammt aus dem ARD-Krimi „Tatort: Schau mich nicht an“ und zeigt die Ermittler Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, links), Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer, Mitte) und Ivo Batic (Miroslav Nemec, rechts) vor einem Computer.

Die „Tatort“-Ermittler Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, links), Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer, Mitte) und Ivo Batic (Miroslav Nemec, rechts) brauchen für ihren neuen Fall starke Nerven. 

Der Münchner „Tatort: Schau mich an“ werden die Ermittler Ivo Batic und Franz Leitmayr mit heftigsten Gewalt-Videos im Netz konfrontiert. Darüber hinaus kommt es zu einem überraschenden Gastauftritt. 

Ein paar Fälle noch, dann ist die langjährige „Tatort“-Karriere von Miroslav Nemec (69) und Udo Wachtveitl (65) vorbei.

Seit dem 1. Januar 1991 ermitteln sie gemeinsam als Ivo Batic (Nemec) und Franz Leitmayr (Wachtveitl), satte 94 Folgen der Reihe hat das Erste in den vergangenen 33 Jahren ausgestrahlt.

„Tatort“ aus München: Gleich am Anfang wird es hektisch  

Ja, es ist viel Wasser die Isar hinuntergeflossen, seit die Münchner Kommissare ihren ersten Fall lösten. Bevor 2025 nach 100 Fällen Schluss sein soll, geht es jedoch noch einige Male auf Verbrecherjagd – so auch im neuen „Tatort: Schau mich an“, nach „Das Wunderkind“ der zweite Münchner „Tatort“ in diesem Jahr.

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Der Film beginnt mit einem sichtlich aufgebrachten Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer), der durch die belebten Straßen der Münchner Innenstadt hetzt.

Auch Batic und Leitmayr, Letzterer in Begleitung von Dackel Ludwig aus dem 2023er-„Tatort“-Fall „Hackl“, scheinen es eilig zu haben. Das Ziel: der Hauptbahnhof.

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„Ich war grad Gassi, als der Anruf gekommen ist, ich kann ihn ja schlecht an irgendeine Laterne binden“, entschuldigt sich Leitmayr, der samt Hund in die Kanalisation unterhalb des Bahnhofs spaziert.

Gefunden wurde dort ein weiblicher Torso. Anhand der Verletzungen lässt sich erkennen, dass das Opfer vor seinem Tod gefoltert wurde.

Ein unerwarteter Gastauftritt: Was macht Harald Krassnitzer im München-„Tatort“?

Überwachungskameras am Fundort gibt es keine – und auch sonst ist guter Rat teuer, bis kein Geringerer als Oberstleutnant Eisner (Harald Krassnitzer), bekannt als „Tatort“-Ermittler aus Wien, die Münchner Kommissare in einem kurzen, aber gelungenen Gastauftritt auf ein online veröffentlichtes Gewaltvideo hinweist.

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Der Clip, ein sogenannter Snuff-Film, zeigt die schwere körperliche Misshandlung und Ermordung einer gefesselten jungen Frau. „Die Verletzungen, die Brandflecken, das passt alles ganz genau“, stellt Batic fest.

Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dem maskierten Peiniger um einen bislang nicht identifizierten Täter aus Österreich handelt, der in der Vergangenheit bereits durch die Veröffentlichung von Tierquälerei-Videos auf sich aufmerksam machte.

Eintagsfliegen im TV

"Tatort": Sie ermittelten nur ein einziges Mal

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Es ist schwere Kost, die Regisseur und Drehbuchautor Christoph Stark („Letzte Spur Berlin“) seinem Publikum in einem rasanten Tempo serviert. Verschnaufpausen gibt es kaum – erst recht nicht für die Kommissare, die im Laufe dieses durchaus überraschenden Krimis sogar selbst in Gefahr geraten.

„Tatort: Schau mich an“ mangelt es weder an Spannung noch Tiefgang, und so wird der erste der finalen Fälle von Batic und Leitmayr dem kongenialen Ermittlerduo mehr als gerecht.

Batic und Leitmayr nehmen bald Abschied: Wie geht es weiter?

Und danach? „Der Tatort ist das längste gschlamperte Verhältnis, das ich je hatte“, scherzte Udo Wachtveitl in einer BR-Mitteilung zum baldigen Abschied.

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Die Frage sei, so Wachtveitl weiter, wie man so eine Ära angemessen beenden könne. „Ein dramatischer Tod? Dafür leben der Ivo, der Franz, der Miro und ich zu gern. Aber wir sind auch nicht Keith Richards und Mick Jagger, die mit 80 noch arbeiten müssen.“

Miroslav Nemec verwies an gleicher Stelle darauf, dass man zum Abschied „augenzwinkernd eine 'magische Zahl“ gesucht habe: „99 war der Favorit“, so der Batic-Darsteller. „Doch die Verantwortlichen des BR boten uns – wenn wir wirklich gehen wollen – eine ‚runde‘ Zahl an: die 100. Da wir uns in diesem Fall nicht in der Mitte treffen konnten, also bei 99,5, haben wir uns auf die runde 100 geeinigt. Und bis dahin gehen wir wie gehabt auf Mörderjagd ...“ (tsch)