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„Tatort“Ballauf und Schenk wecken im neuesten Fall Erinnerungen an Lützerath-Räumung

Mit gezogenen Waffen kommen Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) im „Tatort“ ins Haus von Peter Schnitzler.

Freddy Schenk (Dietmar Bär, l.) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) im neuesten „Tatort“ aus Köln mit dem Titel „Abbruchkante“.

Das Kölner Tatort-Duo Max Ballauf und Freddy Schenk ermittelt im neuesten Fall in einem Braunkohledorf. Da werden viele Erinnerungen an die jüngste Räumung von Lützerath wach.

von Marcel Schwamborn (msw)

Die Bilder von der Räumung des Baunkohledorfs Lützerath sind den meisten Menschen noch präsent. Im Zuge der Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II durch RWE wurde der Ort im Januar 2023 durch einen Polizeieinsatz geräumt und anschließend zerstört.

Es kam zu bundesweiten Protestaktionen und teilweise gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Polizei und der Aktivisten-Szene.

„Tatort“: Fall vom Kölner Duo mit vielen Parallelen zu Lützerath 

Nun beschäftigt sich der Kölner „Tatort“ mit einem ähnlichen Szenario, das viele Parallelen erkennen lässt. Am 26. März (Sonntag, 20.15 Uhr) läuft im Ersten die Folge mit dem Titel „Abbruchkante“. Sie handelt von der fiktiven Ortschaft Bützenich, am Rande von Köln gelegen, die dem Tagebau weichen soll.

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Nicht nur die Ähnlichkeit des Namens weckt Assoziationen. In der „Tatort“-Story wurden die Menschen aufgrund des Tagebaus nach Neu-Bützenich umgesiedelt. Als eines Abends der Arzt des Ortes informiert wird, dass in seinem leerstehenden Haus eingebrochen wurde, macht er sich auf den Weg – kehrt aber nicht mehr nach Hause zurück. Seine Frau wendet sich an die Polizei, die ihren Mann findet – erschossen, im alten Dorf.

Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) im „Tatort“ am Ortsausgang Alt-Bützenichs.

Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) fahren im neuen „Tatort“ durch den fiktiven Ort Bützenich.

Gedreht wurde vom 20. April bis 1. Juni 2022 unter anderem in Keyenberg, einem Stadtteil von Erkelenz, der ursprünglich auch dem Tagebau weichen sollte. „Für mich ist das Ende der Braunkohle für die Klima-Debatte essenziell, es geht hier darum, wie wir zukünftig leben wollen“, sagt Klaus J. Behrendt (63), der den Kriminalhauptkommissar Max Ballauf spielt.

Auch in den Erkelenzer Stadtteilen Holzweiler und Kuckum sowie in Kerpen-Manheim wurde gedreht – zudem diente der Fühlinger See in Köln als Szenerie.

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„Man steht fassungslos vor dieser Landschaft im Braunkohletagebau, der nicht einmal Halt davor macht, ganze Dörfer zu räumen und wegzubaggern. Das geht auch an Max Ballauf nicht spurlos vorbei, der innerlich ähnlich aufgewühlt ist wie die Tagebaulandschaft.“ Im Krimi freundet sich Ballauf mit einer ehemaligen Wirtin an, die ihm viel über das alte Dorf und das sich nun stark veränderte Leben auf dem Land in der Nähe von Köln erzählt.

Dietmar Bär (62) berührt die Thematik in seiner Rolle als Hauptkommissar Freddy Schenk ebenfalls sehr. „Wir sehen uns ja momentan in der Öffentlichkeit mit dem Problem Tagebau, Energiepolitik und dem gesellschaftlichen Diskurs darüber stark konfrontiert; auf den zweiten Blick erzählt unser Film aber keine klimapolitische, sondern eine zutiefst menschliche Geschichte, die im Verlauf der Ermittlungen eine tragische Gruppendynamik offenbart“.

„Tatort“: Schon 2005 handelte eine Folge vom Braunkohle-Tagebau

„Alle Aufnahmen haben wir in den teils verlassenen Dörfern um den Braunkohletageabbau in Garzweiler wie in Hambach gedreht, wir sind häufig morgens direkt an Lützerath vorbeigefahren. Die Ausmaße der Abbruchgebiete sind gewaltig. Die Zerstörung allein der Landschaft ist schockierend und gigantisch“, sagt Regisseur Torsten C. Fischer (60) zum neuen „Tatort“.

Dass der 87. Krimi mit dem Kölner Ermittler-Duo vor „Tagebau-Kulisse“ spielt, ist übrigens keine Premiere. Im Februar 2005 lief bereits der „Tatort“ mit dem Titel „Schürfwunden“. Der spielte in Alt- und Neu-Otzenrath – der Umsiedlungsort wurde im Film „Schaffrath“ genannt.