Chaos bei der „Tagesschau“Moderator entschuldigt sich, dann zieht ARD die Notbremse

Claus-Erich Boetzkes

Eigentlich sollte Claus-Erich Boetzkes die „Tagesschau“ moderieren. Doch die Nachrichten-Sendung im ARD musste abgebrochen werden.

Berlin – Was war denn da los? Die „Tagesschau“ im ARD hatte am Dienstag (29. Dezember) technische Probleme.

Eigentlich sollte die Sendung wie geplant um 17 Uhr losgehen. Doch nach zwei missglückten Versuchen zog die ARD dann die Notbremse und die „Tagesschau“ wurde komplett abgebrochen.

„Tagesschau“ nach zwei Versuchen abgebrochen

Für ARD-Moderator Claus-Erich Boetzkes war der vielleicht peinlichste Auftritt für die „Tagesschau“. Gleich zwei Anläufe musste er für die Anmoderation der 17-Uhr-Ausgabe nehmen.

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Alles für nichts und wieder nichts, könnte man sagen. Denn schließlich entschied sich die Regie für einen kompletten Abbruch der Sendung.

Grund waren „massive technische Probleme“, erläuterte Boetzkes.

Claus-Erich Boetzkes hangelt sich durch Chaos-„Tagesschau“

Der konnte zuvor nur noch hilflos mit ansehen, wie die Sendung im Chaos unterging. „So, und jetzt sollte eigentlich ein Beitrag kommen, und ein Hintergrundbild auch“, so Claus-Erich Boetzkes.

Doch der Beitrag zur finanziellen Lage deutscher Kliniken in der Corona-Krise kam nicht. „Haben wir beides nicht“, kommentierte Boetzkes die Stille und den blauen Screen.

Auch für den sonst so souveränen Nachrichtensprecher eine völlig neue und ungewisse Situation.

„Weiß jetzt nicht, wenn mir die Regie sagt: Machen wir weiter mit dem nächsten Thema? Oder warten wir weiter, bis der Beitrag kommt? Oder sind wir überhaupt auf Sendung?“, hangelte sich Claus-Erich Boetzkes weiter durch die chaotische Situation.

„Tagesschau“ mit massiven technischen Problemen

Aus der Regie bekam Boetzkes die Information, dass offenbar keiner der Beiträge aufgrund „massiver technischer Probleme“ ausgespielt werden könnte und die Sendung unterbrochen werden müsste.

Kurz darauf startete die ARD einen neuen Versuch. Und tatsächlich liefen dieses Mal die Beiträge an. Doch nun gab es ein neues Problem: Es fehlte der Ton.

„Ich bitte sehr um Entschuldigung“, sagte Sprecher Boetzkes. Die Sendung müsse nun komplett abgebrochen werden.

Nachrichtensprecher Claus-Erich Boetzkes schließt mit dem Hinweis: „Um 20 Uhr kommt die nächste, hoffentlich einwandfreie, ‚Tagesschau‘.“

ARD äußert sich zu Panne bei der „Tagesschau“

Inzwischen äußerte sich auch die ARD zu dem Chaos bei der „Tagesschau“ um 17 Uhr. Es sei zu technischen Problemen bei der Sendeabwicklung gekommen, bestätigte der Sender.

Inzwischen seien die Schwierigkeiten aber wieder behoben. Auf Tagesschau.24 werden wieder ganz regulär gesendet. Die 20-Uhr-Hauptausgabe scheint demnach nicht betroffen zu sein.

„Tagesschau“-Pleite sorgt für lustige Reaktionen auf Twitter

Bei Twitter sorgte die Pannen-Ausgabe der „Tagesschau“ für lustige Reaktionen. Ein User schrieb kurz nach dem Abbruch etwa: „Hier ist das erste deutsche Fernsehen mit der Pannenshow.“

Eine andere Userin sieht die Pleite als Sinnbild für das gesamte Jahr 2020. „Irgendwie schließt sich damit doch der Kreis. Eine unglaublich chaotische 17Uhr- #Tagesschau als Fast-Abschluss eines unglaublich chaotischen Jahres.“

TV-Comedian Abdel Karim kommentiert „Tagesschau“-Abbruch

Auch TV-Comedian Abdel Karim verfolgte am Dienstag offenbar die Sendung. Oder vielmehr: Versuchte es. „Ich glaub, der #tagesschau wurde der falsche Chip eingesetzt“, kommentierte er.

Nicht alle nahmen den Reinfall jedoch mit Humor. Ein weiterer Twitter-User nahm das ungewöhnliche „Tagesschau“-Chaos als Anlass zur Kritik am öffentlich-rechtlichen Fernsehen. „Ohne Worte... Kein Wort über Erdbeben in Kroatien. Störung... Bekommt ihr da bei ARD irgendwas hin? Wofür zahl ich eigentlich noch GEZ?“

Wiederum andere User hoben hingegen hervor, dass es in der Geschichte der „Tagesschau“ zu solch einem Abbruch noch nie gekommen ist. Nachrichtensprecher Claus-Erich Boetzkes habe die Situation zudem souverän gemeistert. (jv)