Flut von HassArzt enthüllt schockierende Wahrheit hinter der Diagnose bei Influencerin (25)

Die US-amerikanische Influencerin Sydney Towle geht offen mit ihrer Krebsdiagnose um, doch dafür bekam sie jüngst eine Flut von Hassnachrichten. Nun spricht ihr Arzt Klartext.

Die US-amerikanische Influencerin Sydney Towle geht offen mit ihrer Krebsdiagnose um, doch dafür bekam sie jüngst eine Flut von Hassnachrichten. Nun spricht ihr Arzt Klartext.

Nachdem eine US-amerikanische Influencerin ihre schreckliche Diagnose öffentlich gemacht hatte, folgte eine Flut von Hass im Netz. Nun spricht ihr Arzt Klartext.

von Martin Gätke  (mg)

Auf TikTok sahen ihre Fans Sydney Towle (25) beim Tanzen in der Küche und beim Playback-Gesang zu beliebten Songs zu. Sie zeigte ihre neue Kleidung und posierte in Bikinis am Strand. Mit Freunden tourte sie durch Europa. Innerhalb eines Jahres folgten ihr mehr als 450.000 Follower. 

Doch im August 2023 änderten sich nicht nur ihre TikTok-Videos grundlegend, sondern auch ihr gesamtes Leben. In einem rosa Bikinioberteil und mit tränenüberströmtem Gesicht sprach sie direkt in die Kamera. „Ich habe Krebs“, sagte sie. „Ich bin stark, also werde ich es schaffen.“ Sie reckte den Daumen nach oben und lächelte verlegen.

„Ich hätte ihr am liebsten ins Gesicht geschlagen“

Ihre Diagnose, sagte sie, sei ein Gallengangskarzinom. Eine seltene und aggressive Krebserkrankung der Gallengänge.

Ihre Posts wurden persönlicher, die Influencerin schloss sich der sogenannten „CancerTok-“ Community an. Menschen, die im Netz offen mit ihrer Diagnose umgehen und über Krebs aufklären. Sydney machte Videos von sich selbst, wie sie New York City erkundete, wohin sie, wie sie sagte, gezogen war, um in der Nähe des Memorial Sloan Kettering Cancer Center zu sein, einer Einrichtung für Krebsbehandlung und -forschung.

Sie zeigte sich, wie sie mit Erschöpfung und Übelkeit kämpfte. Oder wie sie einfach vor Kummer weinte, weil sie kein unbeschwertes Leben mehr führen kann.

Hier einen Post von Sydney Towle im Krankenhaus ansehen:

Und ihre immer weiter wachsende Online-Fangemeinde – bald hatte sie über 760.000 Follower – war stets dabei. „Wir drücken dir alle die Daumen, Mädchen!!!“, kommentierte jemand unter einem TikTok-Video. „Kämpfe weiter so.“

Doch auf Reddit versammelten sich wütende Kritiker, sie posteten unfassbare Hassnachrichten. Und warfen Sydney vor, ihre Krankheit nur vorzutäuschen. „Ich hätte ihr am liebsten ins Gesicht geschlagen“, schrieb jemand. Sie wolle nur Sympathie erregen, mache das nur für Geld.  Dass Sydney sich so „normal“ zeige, sich etwa im Bikini am Meer zeige und tauchen gehe, sahen einige als Beweis dafür, dass sie nicht krank sein könne.

„Sie hat Krebs“

„Snark Pages“ nennt man diese unschöne Seite auf Reddit, spezielle Foren, in denen sich Menschen unter dem Deckmantel der Anonymität treffen, um Influencer und Prominente zu kritisieren und zu verspotten. Auch Sydney hat solch einen Subreddit.

Für Ghassan Abou-Alfa ist das alles Wahnsinn. Er ist ein in Yale ausgebildeter Onkologe, und auch der Arzt von Sydney. Er hat nun in der „New York Times“ Klartext gesprochen. „Sie hat Krebs“, bestätigte er. Und sprach, mit Zustimmung von Sydney, über die schlimmen Einzelheiten ihrer Krankheit. Sie habe Krebs im Stadium IV, auch metastasierter Krebs genannt.

Das ist das fortgeschrittenste Stadium, in dem sich der Krebs auf andere Teile und Organe des Körpers ausgebreitet hat. Die Behandlung in diesem Stadium ist in der Regel palliativ.

Der Arzt erklärt auch, dass manche Patienten trotz der Chemo einen relativ normalen Tagesablauf haben können, so wie Sydney. Und er lobte, wie seine Patientin mit ihrer Krankheit umgehe: Sie trage dazu bei, Licht auf diese Form der Krebserkrankung zu werfen. Dass es ihr so gut gehe, sei eher ein Grund zum Feiern – nicht für Hassnachrichten. 

In einem Video nach der Veröffentlichung des Artikels sprach auch Sydney über den Hass, den sie erfuhr. „Ich habe das bislang nicht angesprochen, weil ich ehrlich gesagt so schockiert war, als ich herausfand, dass es so etwas gibt – und ich wusste nicht, wie ich sonst beweisen sollte, dass ich Krebs habe“, sagte sie.

Sie hoffe nun, dass die ganze Geschichte klarmacht, dass man nie wissen könne, was jemand durchmacht. „Nur weil ich reise, Zeit mit meinen Freunden verbringe und normale Dinge tue, heißt das nicht, dass ich keinen Krebs im Stadium IV habe“, sagte sie. Und dankte all ihren Fans für die Unterstützung.