Er wurde nur 53 Jahre alt„Super Size Me“-Macher Morgan Spurlock ist tot

Der Dokumentarfilmer Morgan Spurlock, aufgenommen bei der Verleihung der Jameson Empire Awards am 25.03.2012 in London (Großbritannien).

Regisseur Morgan Spurlock (hier zu sehen auf einem Archiv-Foto im März 2012 bei einer Preisverleihung in London) ist tot. 

Durch den Film „Super Size Me“ erlange der US-amerikanische Regisseur Morgan Spurlock einst internationale Berühmtheit. Nun ist er infolge einer Krebserkrankung verstorben. 

Wenn es um Kritik an der Fast-Food-Industrie geht, dann kommt man um dieses Werk kaum herum: 2004 feierte das Doku-Drama „Super Size Me“ seine Premiere.

Es dreht sich um einen Selbstversuch des US-amerikanischen Filmemachers Morgan Spurlock, der sowohl als Regisseur, Drehbuchautor und Protagonist fungierte. 30 Tage lang ernährte sich Morgan Spurlock ausschließlich von Produkten der Restaurant-Kette McDonald's. Jetzt ist Spurlock gestorben.

„Super Size Me“-Macher Morgan Spurlock ist verstorben 

Mit „Super Size Me“ wollte er auf das in den USA weit verbreitete Übergewicht hinweisen, wobei er die Produkte von Fast-Food-Riesen wie McDonald's und Co. als wichtige Ursache für dieses Problem darstellt. 

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Nun trauert die Filmwelt um Morgan Spurlock: Wie sein Management der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sei er im Alter von nur 53 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.

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Laut seiner Familie sei Morgan Spurlock bereits am Donnerstag (23. Mai 2024) „friedlich im Kreis von Familie und Freunden“ gestorben. „Die Welt hat ein echtes kreatives Genie und einen besonderen Mann verloren“, so sein Bruder Craig.

Der 1970 im US-Bundesstaat West Virginia geborene Morgan Spurlock studierte nach der Schule Film in New York, schrieb Theaterstücke und Serien. Den Durchbruch schaffte er dann mit „Super Size Me“. Für das Werk wurde er vielfach ausgezeichnet. 

Dreimal täglich nahm Morgan Spurlock während des Selbstexperiments Mahlzeiten zu sich, die ausschließlich aus McDonald's-Produkten bestanden. Außerdem gab es weitere Regeln: So durfte er die sogenannte „Super Size“-Option – dadurch wird das Menü größer – nicht ablehnen, wenn ihm diese während seiner Bestellung von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin angeboten worden war. Und er sollte lediglich 5.000 Schritte am Tag gehen und jedes Produkt auf der Speisekarte mindestens einmal bestellen. 

Morgan Spurlock: 2017 zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück 

Währenddessen dokumentierte Morgan Spurlock die gesundheitlichen Folgen dieser Ernährungsweise – dazu gehörten unter anderem eine starke Gewichtszunahme um elf Kilo, was rund 13 Prozent seines vorherigen Gewichts entsprach. Außerdem machten ihm Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Brust- und Kopfschmerzen zu schaffen. Ärzte diagnostizierten darüber hinaus steigende Cholesterin- und verschlechterte Leberwerte und rieten ihm sogar zum Abbruch des Versuchs.

An den Erfolg von „Super Size Me“ konnte Spurlock mit zahlreichen weiteren Filmen seitdem nicht mehr anschließen. 2017 zog sich der Regisseur, der dreimal verheiratet war und zwei Kinder hatte, aus seiner Produktionsfirma zurück, nachdem er angesichts der #MeToo-Berichte eigenes Fehlverhalten zugegeben hatte. „Ich bin Teil des Problems“, hatte Spurlock damals in einer Mitteilung geschrieben. „Wir sollten alle den Mut finden, unsere Fehler zuzugeben.“ (dpa/tab)