ZDF hat Plan in SchubladeWas wirklich hinter dem neuen „Stubbe“-Special steckt

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Vater Wilfried Stubbe (Wolfgang Stumph, l.) und Tochter Christiane (Stephanie Stumph, r.) ermitteln in einem neuen Fall.

von Simon Küpper (sku)

Köln/Dresden – „Stubbe“ ist zurück! Eigentlich wurde die beliebte ZDF-Serie 2014 eingestellt – jetzt ermittelt Wilfried Stubbe noch einmal. Oder besser gesagt: seine Tochter. Denn im zweiten Special (2018 gab es bereits einen weiteren Film) „Stubbe – tödliche Hilfe“, das am Freitag, 30 Januar 2021, im ZDF zu sehen ist, ermittelt Christiane Stubbe. Gespielt von Stephanie Stumph (36) – die auch die echte Tochter von „Stubbe“-Darsteller Wolfgang Stumph (74) ist.

  • „Stubbe – tödliche Hilfe“: Special der beliebten Serie am 30. Januar 2021 im ZDF
  • Stephanie Stumph: Christiane Stubbe ermittelt
  • Anfang einer neuen „Stubbe“-Reihe?

Im EXPRESS erzählt Stephanie Stumph, wie sie 1995 an die Rolle kam, mit der sie erwachsen wurde. Warum sie ihren Vater beim Vornamen nennt und sie lässt durchblicken, dass „Tödliche Hilfe“ nur der Anfang von Christiane Stubbes Ermittler-Karriere sein könnte.

EXPRESS: Christiane Stubbe ist nach sechs Jahre zurück – wie hat sich das angefühlt?

Stephanie Stumph: Sehr gut. Nach sechs Jahren wieder in diese Rolle zu schlüpfen, mit der ich groß geworden bin, die meine erste Rolle war und wie ein Teil von mir ist, das hat mich richtig gefreut.

Seit Ihrem letzten Auftritt hat sich einiges getan bei ihr…

Ja, das fing wahrscheinlich mit der Geburt des Kindes an, mit dessen Vater Christiane auch nicht mehr zusammen ist. Das sind so die Probleme der heutigen Mittdreißiger. Leider immer öfter.

Sie haben es gesagt: Sie sind mit der Rolle groß geworden. Aber wie ging es eigentlich los?

Das war ein ganz normaler Castingprozess, 1995. Es hatten sich noch rund 30 andere Mädchen beworben.

Hat Ihr Vater, der die Hauptrolle „Stubbe“ spielt, Sie animiert, oder war es Ihr eigener Antrieb?

Ich habe das natürlich von klein auf mitbekommen, was mein Vater da macht. Und insgeheim habe ich mir immer gewünscht, dass nicht jemand anderes seine Tochter spielt, sondern ich.

Sie wollten ihn also nicht mit den „Film-Töchtern“ teilen?

Ja, aber das hatte auch mit Bewunderung für diese zu tun. Ich wollte so sein wie Claudia Schmutzler in „Go Trabi Go“.

Gibt es große Unterschiede in der Vater-Tochter-Beziehung im TV und der realen?

Große Unterschiede nicht. Stubbe ist ein bisschen behäbiger als mein Vater. Und er benutzt auch keine Schreibmaschine, sondern hat mehrere elektronische Geräte im Arbeitszimmer. Aber Christiane sagt Papa, ich die meiste Zeit Wolfgang.

War das schon immer so, oder hat sich das entwickelt?

Das hat sich mit zunehmendem Alter so entwickelt. Aber auch, weil nicht immer alle wussten, dass er mein Vater ist, da hat das Papa zu Irritationen geführt. Also habe ich das abgekürzt und direkt Wolfgang gesagt.

Im neuen Film ist Tochter Christiane eher in der Rolle der Ermittlerin – die perfekte Vorlage für eine neue „Stubbe“-Serie mit leichten Veränderungen…

Vielleicht. Schauen wir mal. Das Publikum entscheidet darüber. Was Sender, Redaktion und Schauspieler wollen, ist da erstmal zweitrangig.

Klingt aber so, als gebe es die Überlegung durchaus schon.

Kann sein, dass ich schon mal davon gehört habe.

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Stubbe (Wolfgang Stumph, 2.v.l.) verlangt Klarheiten vom Chef des Pflegedienstes Boris Krol (Oliver Mommsen, r.)

Sie spielen ja in „Der Alte“ auch eine Ermittlerin – ist das eine andere Art zu ermitteln?

Ja. Das sind für mich sowohl optisch, als auch in den Grundwesenszügen ganz andere Figuren. Sie haben auch andere Mittel, um zu ermitteln. Anna Lorenz polizeilich, Christiane Stubbe ist beruflich nicht ans Gesetz gebunden, hat als Journalistin eine andere Perspektive. Sie ermittelt nicht, sie recherchiert und trägt weder Waffe noch Handschellen. Das überlasse ich dann Lieber Annabell Lorenz beim „Alten“.

Beide Rollen parallel zu spielen, würde sich über Sie also nicht ausschließen?

Überhaupt nicht. Das wären eher zeitliche Herausforderungen, mit anderen Dingen, die ich noch mache, aber auch das lässt sich lösen, wenn man will.

Der „Stubbe“-Film läuft am Vorabend des 75. Geburtstags Ihres Vaters. Schauen Sie ihn gemeinsam?

Bisher haben wir ihn noch nicht zusammen gesehen, nur jeder für sich. Ich habe an dem Tag auch keine Party geplant, bin nicht im Restaurant oder Skifahren – vermutlich sitze ich also zu Hause vor dem Fernseher. Mit meinen Eltern.

Die Feier für Ihren Vater fällt wohl auch flach.

Er ist eh nicht so der Feierer. Zum 75. hätte man natürlich was Schönes machen können. Aber er hat einfach beschlossen, dieses Jahr nicht älter zu werden und das nächstes Jahr nachzuholen. Das sage ich mir übrigens auch schon seit zehn Jahren (lacht).

Christiane Stubbe ermittelt – oder recherchiert – im Film hinter dem Rücken ihres Vaters. Welche Geheimnisse haben Sie vor Ihrem Vater?

Ist das sinnvoll, wenn er die dann in der Zeitung liest? (lacht) Geheimnisse habe ich nicht. Das sind ja meistens große Überraschungen oder Dinge, die einem unangenehm sind. Letzteres ist gar nicht der Fall. Ich mache aber trotzdem viele Dinge einfach so, wie ich denke, dass sie richtig sind. Mit 36 bin ich nicht mehr in dem Alter, eine Erlaubnis oder Bestätigung einholen zu müssen. Und bisher bin ich auch ohne große Schramme durchgekommen.