„Nichts am Dreh machte Spaß“Steven Spielbergs epischer Kampf mit dem weißen Hai „Bruce“

„Der weiße Hai“, im Original „Jaws“, setzte Filmmaßstäbe. Auch Regisseur Steven Spielberg (Bild) hat sein ganz persönliches Hai-Trauma davongetragen. National Geographic setzt dem Kult-Horror zum 50. Geburtstag ein dokumentarisches Denkmal. Die deutsche TV-Premiere ist am Samstag, 12. Juli, 20.20 Uhr auf National Geographic.  (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

„Der weiße Hai“, im Original „Jaws“, setzte Filmmaßstäbe. Auch Regisseur Steven Spielberg (Bild) hat sein ganz persönliches Hai-Trauma davongetragen. National Geographic setzt dem Kult-Horror zum 50. Geburtstag ein dokumentarisches Denkmal. Die deutsche TV-Premiere ist am Samstag, 12. Juli, 20.20 Uhr auf National Geographic. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Das macht Steven Spielberg niemand nach. Auch deshalb, weil es vollkommen wahnsinnig war. Der Kultklassiker „Der weiße Hai“ wird 50 und National Geographic feiert das am Samstag, 12. Juli, 20.20 Uhr, mit exklusiven Einblicken in die Dreharbeiten in „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“.

Im Sommer 1975 löste Spielbergs Film, Originaltitel „Jaws“, eine echte „Jawsmania“ aus. Auch in Deutschland sahen sieben Millionen Menschen „Der weiße Hai“ in den Kinos.

Doch so unterhaltsam der heutige Kult-Horror auch für das Publikum war, für Spielberg gilt: „Nichts am Dreh von 'Jaws' machte Spaß.“ Wer „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ sieht, versteht auch warum. National Geographic widmet dem Meisterwerk zum 50-sten ein Making-of, zu sehen am Samstag, 12. Juli, 20.20 Uhr.

Spielberg witzelt über „Jaws“: „Sollte das eine Geschichte der Zahnmedizin sein?“

Darin gibt nicht nur Regisseur Spielberg Einblicke in die Entstehungsgeschichte von „Der weiße Hai“. Auch Darsteller, Crew-Mitglieder, Bewunderer Spielbergs wie Emily Blunt und Jordan Peele sowie eine Riege von Hai-Experten kommen zu Wort. Dazu gibt es jede Menge nie zuvor gezeigtes Video-Material aus den Privatarchiven von Spielberg und Peter Benchley, dem Autor der Romanvorlage „Jaws“.

So was gab's noch nie. „Jaws“ war der erste Blockbuster der Filmgeschichte. Der Veröffentlichung 1975 folgte die „Jawsmania“, sodass der Film innerhalb von 14 Tagen alle Produktionskosten wieder eingespielt hatte. Bis heute wurden mit dem Film allein weltweit knapp eine halbe Milliarde Dollar eingespielt. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

So was gab's noch nie. „Jaws“ war der erste Blockbuster der Filmgeschichte. Der Veröffentlichung 1975 folgte die „Jawsmania“, sodass der Film innerhalb von 14 Tagen alle Produktionskosten wieder eingespielt hatte. Bis heute wurden mit dem Film allein weltweit knapp eine halbe Milliarde Dollar eingespielt. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Mit ihr beginnt auch der „Leidensweg“ von Spielberg. Obwohl alles zunächst harmlos beginnt, on- wie offscreen. In „Der weiße Hai“ geht die junge Chrissie (Susan Backlinie) unbeschwert nachts im Meer vor der US-Küste schwimmen - und wird nie wieder gesehen. Ganz ähnlich litt Spielberg. Nichts ahnend nimmt er das Skript für „Jaws“, zu Deutsch „Kiefer“, in die Hand. „Ich meine, sollte das eine Geschichte der Zahnmedizin sein?“, witzelt Spielberg in der Doku.

Unheimlicher Star von „Der weiße Hai“: der weiße Hai. Was wenige wissen, der Filmstar hatte auch einen Namen. Am Set nannten ihn alle Bruce nach Spielbergs Anwalt Bruce M. Ramer. Vielleicht weil der auch so bissig war? Berührungsängste mit dem Ungetüm gab es jedenfalls keine, wie ein Crewmitglied hier unter Beweis stellt. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Unheimlicher Star von „Der weiße Hai“: der weiße Hai. Was wenige wissen, der Filmstar hatte auch einen Namen. Am Set nannten ihn alle Bruce nach Spielbergs Anwalt Bruce M. Ramer. Vielleicht weil der auch so bissig war? Berührungsängste mit dem Ungetüm gab es jedenfalls keine, wie ein Crewmitglied hier unter Beweis stellt. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Anders als bei Chrissie, macht der Hai aber keinen kurzen Prozess mit dem Star-Regisseur. Denn für ihn beginnt sein ganz eigener 159-tägiger Horror-Trip. Eigentlich sollte der Dreh nur knapp über 50 Tage dauern. Doch das Meer und insbesondere das Hai-Modell forderten ihren Tribut und die Produzenten Richard D. Zanuck und David Brown, ihrem Auftreten nach selbst die dicksten Fische im Filmgeschäft, machten ordentlich Druck.

Guillermo del Toro über Spielbergs Filmkunst: „Das Publikum reagiert wie ein Musikinstrument“

Was wegen des ausufernden Drehs wie das Ende der Karriere des damals 28-jährigen Spielberg aussah, wurde aber zum durchschlagenden Erfolg. Allein in Deutschland strömten über sieben Millionen Besucher in die Kinos und weltweit spielte der Film ganze 476,5 Millionen US-Dollar ein, schrieb Kinogeschichte als erster Blockbuster und verankerte Steven Spielbergs Namen fest in den Köpfen der traumatisierten Zuschauer.

Auch Star-Regisseur Steven Spielberg (Bild, Mitte) lehrte „Der weiße Hai“ das Gruseln. Vor allem, weil der Dreh ein echter Kraftakt war. Denn die Hai-Attrappe wollte oft nicht so richtig funktionieren und auf dem Meer dauerte dann alles etwas länger. 100 Tage, um genau zu sein. Für Spielberg bedeutete das Fast das Karriere-Aus und ein bleibendes Drehtrauma. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Auch Star-Regisseur Steven Spielberg (Bild, Mitte) lehrte „Der weiße Hai“ das Gruseln. Vor allem, weil der Dreh ein echter Kraftakt war. Denn die Hai-Attrappe wollte oft nicht so richtig funktionieren und auf dem Meer dauerte dann alles etwas länger. 100 Tage, um genau zu sein. Für Spielberg bedeutete das Fast das Karriere-Aus und ein bleibendes Drehtrauma. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Und nicht nur in deren. Auch Kollegen wie George Lucas und James Cameron zeigen sich schwer beeindruckt. Denn was 1975 der erfolgreichste Film der Geschichte war, gilt heute vielen als unübertroffenes Meisterwerk. Niemand bringt die aufs Wesentliche reduzierte Filmkunst eines Spielberg dabei so gut auf den Punkt wie Guillermo del Toro: „Das Publikum reagiert wie ein Musikinstrument.“ Und Spielberg ist für sie alle der virtuose Musiker, der auf ihm spielt.

Auch Fidel Castro war Fan: „Der weiße Hai“ lässt niemanden kalt

Doch „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ ist nicht nur eine Lobhudelei auf den Regisseur. Auch die Crew und insbesondere „Bruce“ bekommen viel Aufmerksamkeit. „Bruce“? Wer soll das denn nun sein? Niemand geringerer als der unheimliche Star des Films. Das Making-of zeigt, wie der Künstler Joe Alives das motorisierte Monstrum modellierte, das Millionen von Menschen das Fürchten lehrte.

Sogar die vielen Hai-Experten sind voll des Lobes für den Realismus von „Bruce“, der nach Spielbergs Anwalt Bruce M. Ramer benannt ist. Spielberg verrät nicht, warum. Man kann nur vermuten, dass man dem Anwalt so wenig vor Gericht begegnen will wie dem Hai im Wasser.

So faszinierend „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ auch ist, ein bisschen zerstört die Doku auch die Wirkung des Films. Die Empfehlung: Erst „Der weiße Hai“ gucken und im Anschluss das Making-of, um schlafen zu können. Zu sehen gibt es das bei National Geographic am 12. Juli, 20.20 Uhr und ab 11. Juli bei Disney+ im Stream. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

So faszinierend „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ auch ist, ein bisschen zerstört die Doku auch die Wirkung des Films. Die Empfehlung: Erst „Der weiße Hai“ gucken und im Anschluss das Making-of, um schlafen zu können. Zu sehen gibt es das bei National Geographic am 12. Juli, 20.20 Uhr und ab 11. Juli bei Disney+ im Stream. (Bild: Universal Studios Licensing LLC)

Was nach den fast überwältigend dichten 90 Minuten von „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ dagegen kein Geheimnis mehr ist: Wie der Hai auch nach 50 Jahren noch so angsteinflößend sein kann. Dazu gibt es so viele überraschende Trivia, vom betrunkenen Darsteller Robert Shaw bis zu Fidel Castros Filmrezension, dass man den Schrecken der Meere fast vergisst. Regisseur Laurent Bouzereau liefert damit die beste Beilage, um nach „Der weiße Hai“ noch ruhig schlafen zu können.

National Geographic zeigt „Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster“ am Samstag, 12. Juli. Im Anschluss ist die Doku unter anderem bei MagentaTV und BlueTV auf Deutsch oder Englisch abrufbar. Bei Disney+ ist sie bereits ab Freitag, 11. Juli, im Stream abrufbar. (tsch)