David Byrne, Till Brönner, Slipknot und Sonia Liebing, die auf ihrem neuen Album „Ganz nah bei mir“ unter anderem ihren Schlagerhit „Jugendliebe“ noch einmal neu interpretiert. Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.
Sonia Liebing besingt noch einmal ihre „Jugendliebe“Das sind die Musik-Highlights der Woche

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Sonia Liebing feierte mit ihrem Coverhit „Jugendliebe“ einst den Durchbruch. Nun legt sie den Song in aktuellem Gewand auf ihrem neuen Album „Ganz nah bei mir“ neu auf. (Bild: Universal Music)
05.09.2025, 13:00
Im Jahr 1978 gelang Ute Freudenberg in der DDR mit „Jugendliebe“ ein gigantischer Hit. Dass der Song über die erste Liebe auch gesamtdeutsch und generationenübergreifend funktioniert, zeigte 40 Jahre später die Kölnerin Sonia Liebing. Mit ihrer Interpretation schaffte sie 2019 den Durchbruch. Nun präsentiert die Schlagersängerin ihre Version von „Jugendliebe“ in neuem, tanzbaren Gewand - und widmet den Song ihrer eigenen jungen Liebe. Auch sonst gibt sich die Mitdreißigerin auf ihrem neuen Album „Ganz nah bei mir“ überaus persönlich.
Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Musik-Ikone David Byrne, Jazzmusiker Till Brönner sowie den US-Metallegenden Slipknot, die ihr Debütalbum 25 Jahre später neu auflegen.
Sonia Liebing - Ganz nah bei mir

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Ex-Talking-Heads-Star David Byrne kehrt mit seinem neuen Album „Who Is The Sky?“ zurück - und scheut sich dabei nicht vor Orchester-Pop. (Bild: Shervin Lainez / Beggars Group)
Vor sechs Jahren feierte Sonia Liebing mit „Jugendliebe“ ihren großen Durchbruch. Die Coverversion des ursprünglich von Ute Freudenberg gesungenen DDR-Hits ließ die junge Kölnerin innerhalb kurzer Zeit durchstarten. Nun, drei Alben und zahllose Auftritte später, interpretiert die Schlagersängerin ihren Erfolgssong noch einmal neu: Auf ihrem vierten Studioalbum „Ganz nah bei mir“ klingt „Jugendliebe 2025 Version“ tanzbarer, beatlastiger und persönlicher denn je. Liebing widmet den Song ihrem Mann Markus - ihrer ganz realen Jugendliebe - und schafft damit einen charmanten Spagat zwischen Schlager-Herz und Clubtauglichkeit.
Auch das restliche Album steht mit seinen insgesamt 15 Songs unter dem Motto: alles echt. Liebing war erstmals an jedem Song als Songwriterin beteiligt - und das hört man. Zwischen Dankbarkeit (“Danke lieber Engel“), Selbstbehauptung (“Mach dich groß“) und bittersüßer Sehnsucht (“Sag ihr nichts von mir“) zeigt sich die Mittdreißigerin von einer sehr persönlichen Seite. Entstanden ist das vierte Studioalbum mit Produzent Christian Geller, der für den richtigen Mix aus Emotion und Eingängigkeit sorgt. Der Sound ist modern, pointiert - ohne anbiedernd zu wirken. Besser kam Sonia Liebings herausragende Stimme jedenfalls selten zur Geltung.
David Byrne - Who Is The Sky?

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Jazzmusiker Till Brönner begibt sich mit seinem neuen Album auf eine musikalische Reise nach „Italia“. (Bild: ear Musik / Joel Heyd)
David Byrne war nie ein Musiker, der sich mit dem Ist-Zustand seiner Kunst zufriedengab. Sieben Jahre nach „American Utopia“ entwickelt sich der ehemalige Kreativkopf der legendären Talking Heads nun mit seinem neuen Soloalbum „Who Is The Sky?“ abermals weiter. Und stellte sich dafür große Fragen: „Mag ich eigentlich, was ich tue? Warum schreibe ich Songs, warum mache ich diesen Job? Ist irgendetwas daran wichtig?“ Diese Selbstbefragung, sei sie auch etwas kokett, bildet das Fundament eines Albums, das intime Beobachtungen mit orchestraler Wucht verbindet.
Gemeinsam mit dem New Yorker Ghost Train Orchestra, das Byrne nach einer Moondog-Tribute-Show für sich entdeckte, schichtet er Streicher, Bläser und Percussion über seine gewohnt basslastigen Songs mit den markanten Gitarren. Orchesterleiter Brian Carpenter erinnert sich: „Als wir David schließlich das erste Mal zusammen mit uns singen hörten, war das einfach unglaublich“. Und tatsächlich: Die Arrangements ergänzen Byrnes einzigartige Stimme fantastisch, auch wenn man dem 73-Jährigen das Alter inzwischen (im positivsten Sinne) anhört.
Dabei bleibt Byrne ein Geschichtenerzähler, ein gewohnt augenzwinkernder. Songs wie „She Explains Things to Me“ oder „I Met the Buddha at a Downtown Party“ changieren zwischen lakonischem Witz und höheren Sphären. „My apartment is my friend“, besingt der gebürtige Schotte mit US-Staatsbürgerschaft beschwingt einen Eskapismus, der angesichts der Krisen und Kriege dieser Welt allzu verständlich, wenn auch etwas naiv erscheint. Überhaupt: Erstaunlich happy und vergnügt kommt das Album daher, bisweilen tänzelnd, bisweilen komplex.
„Es geht um die Chance, das mythische Wesen zu sein, das wir alle in uns tragen“, erklärt Byrne sein Schaffen, das aus einer langen kreativen Pause geboren worden sei. Es gehe im „um die Chance, in eine andere Realität zu treten, über uns hinauszuwachsen und das Gefängnis zu verlassen, das wir uns selbst sind.“ Byrne will, das kennt man von ihm, keine Antworten liefern - er will Räume öffnen. Das gelingt ihm auf „Who Is The Sky?“ mit neuen Ansätzen, gewohnter Eleganz und verschrobener Liebe zum Pop,
Till Brönner - Italia

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Slipknot um die Jahrtausendwende: Vor 25 Jahren veröffentlichten die Metal-Ikonen ihr selbstbetiteltes Debüt. Zum Jubiläum legen sie die stilbildende Platte neu auf. (Bild: Dean Karr)
Mehr als eine Million verkaufte Tonträger und zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen: Till Brönner zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Jazzmusikern Europas, er dürfte obendrein der aktuell bekannteste deutsche Jazztrompeter weltweit sein. Neben klassischem Jazz lässt er immer wieder gerne auch Pop-Elemente in seinen Stil einfließen. Mit seinem neuen Album „Italia“ holt er den Sommer mit Interpretationen populärer italienischer Melodien der 60er-, 70er- und frühen 80er-Jahre in die Verlängerung. Italien lieferte damals „eine Art Europa-Sound und schuf eine Atmosphäre, die für eine ganze Generation wegweisend war“, sagt Brönner. Der 54-Jährige verbrachte seine Kindheit in Rom, das besondere Lebensgefühl habe ihn geprägt.
Auf „Italia“ finden sich neben Liedern von „Cantautori“ (italienische Singer-Songwriter) wie Paolo Conte unter anderem Klassiker der Filmmusik vom italienischen Großmeister Ennio Morricone. Und Brönner lässt einmal mehr nicht nur seine Trompete erklingen, sondern singt auch erstmals auf Italienisch. Zudem hat er sich prominente Gäste in die Aufnahmestudios in Rom und Bari geholt. Mit dem sizilianischen Sänger Mario Biondi interpretiert er etwa den Gassenhauer „Via con me“, mit Chiara Civello liefert er sich einen musikalischen Schlagabtausch mit „Parole Parole“. Publikumsliebling Giovanni Zarella trällert mit Brönner den Sechzigerjahre-Schlager „Quando quando quando“, und auch die ehemalige „Monrose“-Sängerin Mandy Capristo zeigt sich von ihrer italienischen Seite und begleitet Brönner „In Alto Mare“ - auf hohe See.
„Italia“ ist die erste Kooperation zwischen Brönner und dem Hamburger Label earMUSIC/EDEL. Ab 31. März 2026 wird der Musiker mit dem jazzigen Italo-Sound des Albums auf Tour gehen.
Slipknot - Slipknot (25th Anniversary Edition)
Sie gehören zu den größten Phänomenen der Metal-Szene: Slipknot. Eine Band, die für brachiale Wutausbrüche bekannt ist. Mit ihrem aggressiven Sound, den ekstatischen Live-Shows und den ikonischen Masken haben die neun Musiker ein unverwechselbares Markenzeichen geschaffen, das Fans weltweit seit Jahren in den Bann zieht.
Der Grundstein für ihren kometenhaften Aufstieg wurde 1999 gelegt, als Slipknot ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlichten. Dieses Werk wurde zu einem Meilenstein, der in der Metal-Welt und darüber hinaus für Furore sorgte. Nun, ein Vierteljahrhundert später, dürfen sich Fans auf ein ganz besonderes Highlight freuen: Zum Jubiläum veröffentlicht die Band aus Des Moines, Iowa, eine opulente „25th Anniversary Edition“ ihres Kultalbums, sowohl digital als auch in physischer Form. Und diese Jubiläumsedition hat es in sich.
Ganze 59 Tracks, ein aufwendig gestaltetes Box-Set mit brandneuem Artwork, exklusivem, bislang unveröffentlichtem Bildmaterial aus den privaten Archiven der Band sowie neun limitierte Slipknot-Sammelkarten machen die Sonderauflage zu einem wahren Schatz für Liebhaber. Mit der Wiederveröffentlichung Veröffentlichung feiern Slipknot nicht nur ihr legendäres Debüt, sondern auch 25 Jahre Bestehen einer Band, die die Musikwelt nachhaltig prägte. (tsch)